Änderungen beim Busverkehr: Das ist ab 2026 neu
Von Neuvergabe des Busverkehrs profitiert vor allem Neudenau. Das Jagst- und das Kochertal im Landkreis Heilbronn sind ab dem neuen Jahr besser miteinander vernetzt.

Mit dem Start ins neue Jahr ändert sich teilweise die Organisation des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im nördlichen Landkreis Heilbronn. Als Träger hat der Landkreis Heilbronn die Neustrukturierung zusammen mit einem Planungsbüro realisiert. Laut Landratsamt Heilbronn profitieren die Fahrgäste künftig von einer höheren Zahl an Fahrten auf den Linien im Kochertal.
Davon betroffen ist vor allem die Bus-Linie 621: Diese endet derzeit noch an der Turnhalle in Neuenstadt-Stein, wird deutlich ausgeweitet und berücksichtigt dann auch die Stadt Neudenau. Dadurch ist eine Anbindung bis zum dortigen Bahnhof über die L720 möglich. Das bedeutet zudem eine Vernetzung des Kochertals mit dem Jagsttal sowie einen Anschluss an die Zugverbindungen auf der Frankenbahn.
ÖPNV im Landkreis Heilbronn: 25 neue Bus-Linien im Kochertal
Andreas Zwingmann, Sprecher des Landratsamts Heilbronn, berichtet: „Für alle Linien im gesamten Linienbündel Kochertal gibt es künftig 25 zusätzliche Fahrten.“ Beispielsweise gibt es auf der Linie 621 von Montag bis Freitag drei Fahrten von Neudenau nach Neuenstadt – ebenso wie bei der Linie 623.
Um den Busverkehr zu verbessern, gab es Umfragen an Schulen und bei den Kommunen im Kochertal. Zwingmann: „Vor diesem Hintergrund wurde das bestehende Konzept mit einem integralen Taktfahrplan ausgebaut, der sich am Knotenpunkt Lindenplatz in Neuenstadt ausrichtet. Als zusätzliches ‘Feintuning’ wurden Leerfahrten optimiert sowie die Fahrten einzelner Linien umgelegt beziehungsweise verbessert.“ Ab dem 1. Januar 2026 bedient zudem die Firma Hütter-Lidle Linienverkehr das Linienbündel Kochertal und nicht mehr die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH.
ÖPNV in Neudenau: Stadtteile sind zu wenig angebunden
Neudenaus Bürgermeister Jochen Hoffer freut sich grundsätzlich über die Änderungen, da damit ein Anbindungs-Defizit der Vergangenheit angehört: „Es ist schön, dass unser Stadtteil Neudenau ab dem 1. Januar 2026 in den Verlauf der Linie 621 aufgenommen wird.“ Inwiefern das Angebot angenommen werde, bleibe abzuwarten. Vielerorts stagnieren die ÖPNV-Nutzerzahlen.
Differenziert betrachtet Hoffer jedoch die ÖPNV-Verbindungen der Stadtteile Neudenaus, da von den Änderungen nur die Kernstadt profitiere. Auch eine Busverbindung in den Neckar-Odenwald-Kreis werde teilweise vermisst. Jochen Hoffer: „Eine bessere Busanbindung unserer kleinsten Stadtteile, Reichertshausen und Kreßbach, die nicht an der Schiene liegen, wäre für die Menschen dort ebenso wünschenswert. Das weitaus größte Defizit im ÖPNV liegt jedoch weiter auf der Frankenbahn.“
ÖPNV im Landkreis Heilbronn: Kritik an der Frankenbahn
Hierbei sei laut Hoffer vor allem ein deutlich ansprechenderes Angebot notwendig. Es mangele in erster Linie an der Zuverlässigkeit: „Häufig fallen Züge aus, immer wieder sind sogar die Schülerverkehre betroffen. Auch Schienenersatzverkehre lassen zu wünschen übrig.“ Auch ein Zustieg in den Regionalexpress 8 auf der Verbindung zwischen Würzburg und Stuttgart wäre wünschenswert.
Für die mangelnde Stabilität beim Schienenverkehr sieht Hoffer die Gründe bei fehlendem Personal und unzureichenden Gleis-Kapazitäten. Die Entwicklungen im Busverkehr stimmen den Bürgermeister von Neudenau jedoch zuversichtlich: „Wir hoffen weiterhin, dass wir wieder ein gutes und verlässliches Angebot auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Osterburken für die Menschen im Jagsttal erhalten.“ Änderungen gibt es im neuen Jahr auch bei den Busverbindungen im Leintal und bei der Zabergäubahn.