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Auch Brackenheim betroffen
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Petition gegen Schließung der Notfallpraxen – mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt

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Der Bereitschaftsdienst soll neu strukturiert werden, wodurch 18 Standorte in Baden-Württemberg – darunter Brackenheim – schließen sollen. Eine Petition stellt sich nun dagegen – mit Erfolg?


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Am Montag hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) ihre Pläne präsentiert, um den ärztlichen Bereitschaftsdienst neu aufzustellen. 

Laut den Plänen sollen 18 Notfallpraxen in Baden-Württemberg geschlossen werden, betroffen ist auch die Praxis in Brackenheim. Die Reform sei unter anderem notwendig, weil die vorhandenen Ärzte die Besetzung des Bereitschaftsdienstes nicht stemmen könnten. Gegen die Pläne hatten am Montag vor dem Gebäude der KV in Stuttgart zahlreiche Menschen demonstriert. 


Petition gegen Schließung der Notfallpraxen in Baden-Württemberg: Bereits mehr als 10.000 Unterschriften

Noch am Montag wurde auf der Plattform change.org eine Petition gegen die geplanten Schließungen gestartet. Innerhalb weniger Tage haben bereits mehr als 10.000 Menschen unterschrieben. 

Die Initiatorin der Petition ist Birgit Biber, sie äußert sich auf der Webseite der Petition "zutiefst beunruhigt" über die Entscheidungen der KV. Sie sieht die Notfallpraxen als wesentlichen Teil der medizinischen Versorgung, die oft "lebenswichtige Hilfe" leisten würden, wenn andere Praxen geschlossen haben. 

Genau dieser Argumentation hatte die KV am Montag widersprochen. In der Pressekonferenz erklärte der KV-Vorstand, dass der Bereitschaftsdienst für Notfälle nicht zuständig sei, das sei Aufgabe des Rettungsdienstes und der Notaufnahmen in Kliniken. Der Bereitschaftsdienst diene zur "Überbrückungsbehandlung für akute Beschwerden, die medizinisch nicht warten können, bis die Haus- oder Facharztpraxen am nächsten Tag wieder geöffnet sind".

Das sieht Birgit Biber anders. Sie fordert Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) in ihrer Petition auf, sich für den Erhalt der Notfallpraxen auszusprechen. Dieser hatte bisher in einer Pressemitteilung vom 17. Oktober lediglich von der KVBW gefordert, die ärztliche Versorgung im Land weiter zu sichern, unter anderem durch den "Aufbau zusätzlicher Kapazitäten an den verbleibenden Alternativstandorten" sowie einen massiven Ausbau des telemedizinischen Angebots und ausreichende Kapazitäten für ärztliche Fahrdienste. 

Geplante Krankenhausreform: Gesundheitsminister Manfred Lucha klar für Vermittlungsausschuss

Neben der in Baden-Württemberg geplanten Reform der Notfallversorgung sorgt auch die in der vergangenen Woche beschlossene Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für anhaltende Diskussionen. Das Gesetz ist zwar vom Bundestag beschlossen und benötigt nicht die Zustimmung des Bundesrates - das Parlament kann aber mithilfe einer Mehrheit die Reform in den Vermittlungsausschuss bringen.

Am Donnerstagabend sprach Lucha sich in der SWR-Sendung "Zur Sache! Baden-Württemberg" klar für den Vermittlungsausschuss aus, man werde sich dafür einsetzen. Man wolle die Reform nicht aufhalten, aber "besser machen", die Kritik sei "punktuell und nicht grundsätzlich", so der Minister. Die Reform kommt am 22. November in den Bundesrat. 

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Kommentare

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Birgit Biber am 28.10.2024 01:46 Uhr

Ach ja, was ich noch vergessen habe zu erwähnen: Die KV in Rheinland-Pfalz hatte genau so ein Vorhaben geplant. Dort hat der Landesgesundheitsminister von Rheinland-Pfalz aber dafür gesorgt, dass die Schließungen von Notfallpraxen gestoppt wurden. Also - es geht doch!

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Birgit Biber am 28.10.2024 01:41 Uhr

In Eberbach betrifft die Schließung, neben der ärztlichen Praxis, auch die kinderärztliche Notfallpraxis. Beides eine Katastrophe für uns. Wir müssen dann entweder nach Sinsheim oder Heidelberg fahren. Die vorgegebene Fahrzeit von 30 Minuten ist nicht realistisch, vor allem, wer aus den verschiedensten Teilorten kommt.
Wer kein Auto hat, muss sich ein Taxi nehmen, da der ÖPNV zu den Zeiten, an denen die ärztliche Notfallpraxis aufgesucht wird, nicht oder nur spärlich fährt. Wer kann es sich denn leisten eine 50 km-Fahrt mit dem Taxi zu bezahlen.
Und zum Thema Telemedizin, auf die die KVBW gerne verweist, was machen diejenigen, die keinen Computer oder Smartphone haben? Oder wie soll ein Arzt am anderen Ende erkennen, wie akut z. B. die Bauchschmerzen des Kindes sind?
Was passieren wird liegt ganz klar auf der Hand: die Notaufnahme im Krankenhaus wird aufgesucht, oder noch schlimmer, der Rettungswagen wird gerufen, jemand der den Rettungswagen aber dringend benötigt stirbt und die Ärzte und das Pflegepersonal werden noch mehr belastet.
Gerade hier im ländlichen Raum ist die ärztliche Notfallpraxis existenziell. Die KVBW spielt mit unserer Gesundheit und im schlechtesten Fall mit unserem Leben.

Deshalb auch hier meine dringende Bitte, unterschreibt diese Petition, damit wir uns Gehör verschaffen und nicht tatenlos zusehen, wie die KVBW und unsere Politiker Entscheidungen über unser Leben treffen.

Ihr findet die Petition unter:

https://chng.it/TVdMw6TDsY

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