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Neubau wurde offiziell übergeben
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Großer Andrang beim Tag der offenen Tür in der Straßenmeisterei Abstatt

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Die Straßenmeisterei in Abstatt ist für 17 Millionen Euro neu gebaut worden. Am Sonntag öffnete die Einrichtung zur Schlüsselübergabe ihre Tore – die Menschen kamen massenweise.

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Viele beeindruckende Zahlen liefert Landrat Norbert Heuser, bevor er einen symbolischen, überdimensional großen Schlüssel an Heinz Kübler, den Leiter der Straßenmeisterei Abstatt, übergibt. Der Schlüssel ist übrigens genauso signal-orangefarben wie fast der komplette Fuhrpark mit 18 Fahrzeugen sowie elf Anhängern und Anbaugeräten, vom Sprinter bis zum Streufahrzeug. An Orange kommt sowieso niemand vorbei an diesem Tag: Orange sind sogar die Kaffeetassen und die Luftballons für die kleinen Besucher.


Neue Straßenmeisterei in Abstatt: „Zentrum für Innovation, Fortschritt und Klimaschutz“

Knapp 3000 Kubikmeter Beton wurden auf dem 7900 Quadratmeter großen Areal verbaut, berichtet Heuser, außerdem 256 Kubikmeter Holz und fast 200 Tonnen Baustahl. Die Straßenmeisterei Abstatt ist für 240 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zwischen Wüstenrot und Untergruppenbach zuständig – das entspricht in etwa der Strecke von Heilbronn nach München.

Sie ist eine von vier Straßenmeistereien im Landkreis und für Heuser ein „Zentrum für Innovation, Fortschritt und Klimaschutz“. Der Landrat verweist auf die E-Ladeinfrastruktur, auf Photovoltaik auf der gesamten Dachfläche und den Einbau von Wärmepumpen, weshalb keine fossilen Brennstoffe verbraucht würden.

Neubau der Straßenmeisterei Abstatt ist in doppelter Hinsicht eine Punktlandung

Stolz ist der Chef des Landkreises, dass sowohl die geplante Bauzeit  – im November 2022 wurden die alten Hallen abgerissen, im November 2024 ging der Neubau in Betrieb – als auch die vorab geschätzten Kosten von rund 17 Millionen Euro eingehalten wurden: „Eine doppelte Punktlandung!“ Heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.   

Eine beeindruckende Zahl liefert auch Oliver Sint vom Fleiner Architekturbüro Sint/Flut. Es hat den Gebäudekomplex gemeinsam mit dem Büro Engelhardt aus Sternenfels geplant: Über 1000 Menschen, schätzt Sint, waren am Bau beteiligt: diejenigen, die sich an 30 Zentimeter breiten Bildschirmen bemühten, zwei Meter lange Pläne zu verstehen, genauso wie alle jene, die unter der sengenden Sonne oder im strömenden Regen auf der Baustelle schufteten.

Heinz Kübler, Chef der Straßenmeisterei Abstatt (links), nimmt den symbolischen Schlüssel von Landrat Norbert Heuser (dritter von links) entgegen.
Heinz Kübler, Chef der Straßenmeisterei Abstatt (links), nimmt den symbolischen Schlüssel von Landrat Norbert Heuser (dritter von links) entgegen.  Foto: Ralf Seidel

Mit fast 26 Metern ist das Salzsilo in Abstatt eines der beiden höchsten in Europa

Imposantes hat zudem der Chef der Straßenmeisterei mit ihren 25 Mitarbeitern zu bieten: In ganz Europa sei nur ein Salzsilo in Schweden genauso groß wie das neue in Abstatt, weiß Heinz Kübler. 950 Tonnen Streusalz passen rein. Bis ein Streufahrzeug befüllt ist, dauert es nur wenige Sekunden.

Zwar hat die Straßenmeisterei die Löwensteiner Bergen zu beackern – also ein Gebiet, das durchaus winterdienstintensiv sein kann. Aber es sind nicht die Alpen – wozu dann ein derart großes Silo? Kübler erklärt´s: „Aus Platzgründen.“ Die ansonsten übliche Salzhalle konnte man sich sparen. Der Platz ist in Abstatt nämlich knapp. Um das enorme Gewicht des Silos zu stemmen, ist eine 60 Zentimeter starke Bodenplatte notwendig. 49 Pfähle aus Stahlguss kamen ins Erdreich, rund 20 Tonnen Bewehrungsstahl wurden verbaut. 

Beeindruckt vom Silo, ja sogar stolz drauf, ist inzwischen Standort-Bürgermeister Klaus Zenth. Das war nicht von Anfang an so, gibt er zu: „Wir hatten überlegt, ob es schädlich für unser Ortsbild ist.“ Inzwischen ist Zenth  überzeugt: „Es fügt sich gut ein.“   

Die Straßenmeisterei Abstatt hat vielfältige Aufgaben 

Beeindruckend ist, was für den Tag der offenen Tür auf die Beine gestellt wurde: Auf Tafeln wird anschaulich über die vielfältigen Aufgaben der Straßenmeisterei informiert. Die Mitarbeiter überwachen den Schemelsbergtunnel, sie machen die Straßen eis- und schneefrei, sind nach Unwettern im Einsatz, pflegen das Straßenbegleitgrün, reparieren kleinere Straßenschäden, kümmern sich um Amphibienschutz und entsorgen den Müll entlang der 240 Kilometer Straßen: Altreifen, Gartenmöbel, Bauschutt und all das, was einfach so aus dem Auto geworfen wird. 200 Kubikmeter kommen pro Jahr zusammen.   

Beim Tag der offenen Tür der Straßenmeisterei Abstatt haben Kinder und Erwachsene Spaß

Alle Maschinen und Geräte in den neuen Hallen sind blitzblank geputzt, die rund 300 Straßenschilder hängen akkurat in Reih und Glied. Von der Kettensäge bis zum Kubota-Kompaktbagger ist alles ausgestellt. Auf Schildern werden zu jedem Fahrzeug Einsatzbereich und Maße präsentiert. In fast alle kann man reinklettern. Das tut der Opa genauso gerne wie sein Enkel. Letzterer hat auch im Parcours seinen Spaß. Dort kann er mit Baustellenfahrzeugen im Miniaturformat um weiß-rote Hütchen kurven.

Beeindruckt sind Nicole und Andreas Zwicklbauer aus Abstatt, die mit ihren Kindern Johanna (4) und Felix (2) einen Rundgang machen. „Es ist superinteressant. Für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen“, sagt Andreas Zwicklbauer. Für seine Frau hat der Tag der offenen Tür einen besonderen Reiz: „Ich arbeite bei der Firma Stihl. Hier sehe ich, wie die Geräte, die ich entwickle, konkret im Einsatz sind.“  

Das Kreisjugendorchester unter der Leitung von Peter Pfeiffer spielte zur Eröffnung des Tags der offenen Tür – eingangs nichts Geringeres als den Triumphmarsch aus Verdis Oper „Aida“. Am Nachmittag unterhielten der Musikverein Auenstein und der Musikverein Untergruppenbach die Besucher.

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