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Augenzeugen berichten von Wolfs-Sichtungen zwischen Obersulm und Bretzfeld

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Augenzeugen berichten vermehrt über Begegnungen mit dem Raubtier. Dafür liegen allerdings aktuell noch keine amtlichen Bestätigungen vor. Wie gefährlich wäre eine Begegnung zwischen Mensch und Tier?


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An der Kreisgrenze zwischen Obersulm-Wieslensdorf  (Landkreis Heilbronn) und Bretzfeld-Adolzfurt (Hohenlohe) sind möglicherweise ein oder mehrere Wölfe unterwegs. Davon sind mehrere Augenzeugen unabhängig voneinander überzeugt. Eine amtliche Bestätigung dafür gibt es bisher nicht, die Beobachtungen der Augenzeugen sowie ein Schafriss im nur wenige Kilometer Luftlinie entfernten Maibach (Kreis Schwäbisch Hall) lassen die Anwesenheit der Spezies in der Region zumindest nicht unwahrscheinlich erscheinen.

Auch wenn sich die Anwesenheit des Wolfs in der Region bestätigen sollte: Gefahr für den Menschen besteht nach aktueller Einschätzung des Landesumweltamts nicht.

Raubtier in der Region? Auch wenn amtliche Bestätigungen noch ausstehen: Augenzeugen an verschiedenen Orten sind überzeugt, den Wolf gesichtet zu haben.
Raubtier in der Region? Auch wenn amtliche Bestätigungen noch ausstehen: Augenzeugen an verschiedenen Orten sind überzeugt, den Wolf gesichtet zu haben.  Foto: Julian Stratenschulte

Wolf möglicherweise in Obersulm-Wieslensdorf gesichtet

Jüngste mögliche Sichtung war am 19. Januar in Wieslensdorf. Ein Ehepaar hat einen wolfsähnlichen Vierbeiner am frostigen Sonntagmorgen um 8 Uhr am Horizont erspäht. „Eine Nachbarin hat das Tier auch gesehen“, berichtet die Wieslensdorferin. Das Ehepaar kann sich gut vorstellen, dass es einen Zusammenhang gibt mit der Sichtung, die sich am 4. Januar zwischen Adolzfurt und Geddelsbach ereignet hat. Dort hatte ein braun-graues Tier die Straße nahe der Abzweigung zu den Hälden überquert. Es konnte sogar gefilmt werden.

In Sozialen Medien kursiert dieser Tage auch ein Video, das ein gerissenes Schaf zeigt. Mittlerweile ist bekannt, woher die Aufnahme stammt: Das Bild wurde am 10. Januar bei Maibach (Kreis Schwäbisch Hall) aufgenommen. Dort wurde ein Tier einer etwa 60-köpfigen Herde von Kamerunschafen gerissen. Von ihm sind nur noch Rippen und Kopf übrig. Der Besitzer der Herde ist am Boden zerstört, hat seine Tiere seither im Stall. 

Wolfs-Sichtungen bei Obersulm? Bei Behörden sind bisher kaum Meldungen eingegangen 

Für die Gemarkung Obersulm wurde beim Landkreis Heilbronn in den letzten Wochen keine Meldung bearbeitet, teilt die Wildtierbeauftragte im Landratsamt, Julia Meny, auf Anfrage mit. Meldungen können allerdings auch direkt bei der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) in Freiburg eingehen. Für den Landkreis Heilbronn liegen demnach bisher drei sichere Nachweise von Wölfen vor: 2017 in Widdern, 2021 in Weinsberg und 2022 in Neudenau. Es gab bisher einen Nutztierriss 2017 in Widdern. 

Der für den Obersulmer Gemeindewald zuständige Revierförster Julian Graf hat den Wolf aktuell noch nicht gesehen. Und auch Markus Braun, als Leiter des Hegerings Löwenstein für die Obersulmer Gemarkung zuständig, ist von der Sichtung noch nichts zu Ohren gekommen.  

Die Sichtung zwischen Adolzfurt und Wieslensdorf sowie der Schafriss in Maibach werden derzeit von der  FVA untersucht, Bestätigungen liegen noch nicht vor.

Was das vergangene Jahr über den Wolf verrät 

Rückblick: Sollte es sich bewahrheiten, dass tatsächlich ein Wolf in diesen Tagen bei Bretzfeld unterwegs ist, wäre es nicht die erste Wolfssichtung in den vergangenen Monaten. Erst im März 2024 ist – gesichert – ein Wolf im Hohenlohekreis unterwegs gewesen. Er war gleich mehrfach fotografiert worden, etwa auf Ingelfinger Gemarkung. Ein Augenzeuge hat eines der Bilder am 11. März 2024 gemacht. Eine Wildkamera machte eine weitere Aufnahme, und letztlich wurde das Tier noch bei Oberkessach gesichtet.

Das Ministerium hatte vermutet, dass es sich bei dem im März vorigen Jahres gesichteten Wolf um dasselbe Tier handelte, das zeitgleich in der grenznahen Gemeinde Ravenstein (Neckar-Odenwald-Kreis) beobachtet worden war. Auch in diesem Fall hatte das Bildmaterial einen eindeutigen Nachweis, auch C1-Nachweis genannt, zugelassen. 

Begegnungen mit Wölfen sind möglich, grundsätzlich stellen diese, auch nachts, jedoch keine Gefahr für Menschen jeglichen Alters dar, versichert das Landesumweltamt. In Deutschland sei es auch in Gebieten mit aktuell hohem Wolfsvorkommen für Kinder möglich, im Wald zu spielen. „Wölfe nehmen Menschen grundsätzlich nicht als Beute wahr. Dies gilt auch für Kinder, die beispielsweise mit einer Kindergartengruppe im Wald unterwegs sind.“

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