Müllgebühren steigen weiter: Was sich für Haushalte im Raum Heilbronn 2026 ändert
Müllgebühren im Stadt- und Landkreis Heilbronn steigen 2026 teils kräftig an. Die hohen Kosten sorgen schon heute für Unmut.
Müll ist eine heikle Sache – das merkt auch die Redaktion an den zahlreichen Zuschriften zu dem Thema. Manfred Hehl aus Gemmingen beklagt: „Bisher wurde der Restmüll zweiwöchentlich geleert. Nun statt 24 nur noch 12 Leerungen – das ist eine Verteuerung von 100 Prozent.“
Müllgebühren im Stadt- und Landkreis Heilbronn: Wer wenig Restmüll produziert, muss künftig mehr bezahlen
Barbara Wagner aus Neuenstadt hat ein „ausgeklügeltes System“, wie sie ihre Gebühren bislang relativ niedrig halten konnte. Als alleinstehende Person in einem Mehrfamilienhaus hatte sie Grundgebühren von 25 Euro bezahlt, dazu Banderolen für 20 Euro gekauft.
In Zukunft wird sie wenigstens 180 Euro im Jahr für die kleinste Tonne und zwölf Leerungen bezahlen. Auf Antrag können Haushalte mit nur einer Person dies auf acht Leerungen reduzieren lassen. „Seither habe ich den Restmüll rausgestellt, wenn die Tonne voll war. In Zukunft werden mir die Leerungen aufgedrückt und bezahlen muss man sie auch. In meinen Augen ist das nicht gerecht“, meint Barbara Wagner. Wenn es schon Tonnen mit einem Chip gebe, könnte doch auch nur die tatsächliche Zahl der Leerungen abgerechnet werden.
Müllgebühren: Kleine Behälter sind in der Stadt Heilbronn günstiger, im Landkreis lohnt sich eher die große Tonne
Eine weitere Ungleichheit fällt auf, wenn man die Gebühren in Stadt- und Landkreis Heilbronn vergleicht. Am Donnerstag entscheidet der Gemeinderat in Heilbronn über die Satzung für 2026, im Landkreis stehen diese schon fest.
In der Stadt gibt es schon die Abrechnung nach Leerungen, allerdings werden die Tonnengrößen je nach Zahl der Personen im Haushalt vorgegeben. Im Landkreis kommt die Leerungskomponente im kommenden Jahr, weswegen jetzt die Behälter mit einem Chipsystem aufgerüstet werden.
Für die 60-Liter-Tonne fallen im Landkreis rund 60 Euro mehr an Gebühren an als in der Stadt, bei 120 Litern beträgt der Unterschied rund 20 Euro, die 240-Liter-Tonne ist im Landkreis wieder 60 Euro günstiger als in der Stadt. Dies bedeutet also: Im Landkreis müssen Haushalte mit kleinen Tonnen überproportional mehr bezahlen, in der Stadt ist es eher umgekehrt.
Gebühren für die Leerungen: Teurer wird es ab 2026 für fast alle
Sowohl im Land- wie im Stadtkreis steigen die Gebühren für Restmüll deutlich. Dies liege daran, so heißt es in der Sitzungsvorlage für den Heilbronner Gemeinderat, dass die Entsorgung für den Abfallbetrieb ebenfalls teurer wird. Wegen der CO2-Zertifikate und einer „enormen Kostensteigerung von beinahe 40 Prozent gegenüber dem auslaufenden Vertrag“ müssen die Steigerungen an die Kunden, in diesem Fall die Haushalte, weiter gegeben werden.
Und die Preisspirale könnte sich weiter drehen: Für die Neuvergabe der Entsorgung von Restabfall ab dem Jahr 2027 wird laut Stadtverwaltung eine noch höhere Teuerung prognostiziert. Aufgrund der Tarifsteigerungen werden auch die Personalkosten nach oben klettern.
Minimal sparen kann man im Landkreis allenfalls dann, wenn man eine größere Tonne nur noch maximal zwölf Mal im Jahr zur Leerung bereit stellt.