Maisernte unter Hochdruck – Welche Rolle Drohnen dabei spielen
Die Maisernte in der Region läuft: Die Kolben sind gut entwickelt, die Eindämmung des Maiszünslers erfordert jedoch einigen Aufwand.

Die Maisernte in der Region hat begonnen. Landwirte erwarten nach ersten Einschätzungen einen mindestens durchschnittlichen, wenn nicht guten Ertrag. Geerntet werden Silomais und Körnermais. Anbauer, Saatgutanbieter und Agrartechnik-Firmen arbeiten an Lösungen, um Schädlinge, wie den Maiszünsler, unter Kontrolle zu behalten.
Auf einem Maisschlag bei Eppingen sind am Ackerrand elf Tafeln aufgestellt. Sie verweisen auf den Versuchsanbau des Saatgutanbieters KWS. Der Mais steht hier wie eine Reihe langer Kerle, die Kolben scheinen ein ordentliches Kaliber erzielt zu haben. „Wir beobachten hier, wie sich die Kolben entwickelt haben“, berichtet Volker Dotterer. Der Landwirt aus Eppingen ist seit mehreren Jahren im Versuchsanbau engagiert. Die Versuchsreihen werden demnächst jeweils separat geerntet und die Körner gewogen. Der Mais steht aktuell gut, findet der Landwirt: „Wenn es keinen Maiszünslerbefall gibt“.
Maisernte in der Region Heilbronn: Wie Hightech hilft, den Maiszünsler in Schach zu halten

In den Schlägen, in denen sich der Falter eingenistet hat, sind die Maisstängel oft abgeknickt, die Kolben hängen zu niedrig. Der Anbauversuch soll auch zeigen, welche Sorten eher befallen werden und welche gegen den Maiszünsler widerstandsfähiger sind. Über dem Versuchsfeld ist sogar Hightech zum Einsatz gekommen: Die Firma Reyle Agrartechnik aus Schwaigern mit ihrem Technologiepartner Schmidt-Solutions aus Sulzbach hat zwei Drohnenüberflüge durchgeführt. Dabei haben die Fluggeräte Schlupfwespen über dem Maisfeld verstreut. Die Schlupfwespen bekämpfen den Maiszünsler, indem sie dessen Gelege parasitieren.
Mit den bisherigen Erträgen ist Landwirt Dotterer zufrieden. 13 Tonnen Körnermais pro Hektar hat er gedroschen, bei 32 Prozent Feuchtigkeit. Sein Durchschnitt über die letzten Jahre betrage elf Tonnen bei 28 bis 32 Prozent Restfeuchtigkeit. Vor der Erfassung, Einlagerung oder Weiterverarbeitung werden die Körner auf maximal 15 Prozent Restfeuchte getrocknet. Der Eppinger Landwirt fährt seine Fuhre zur örtlichen Agrarhandelsgenossenschaft Agroa. Feuchtigkeit sei bei jeder Maisernte dabei, berichtet Volker Dotterer. So enthalte eine 25-Tonnen-Lkw-Ladung beispielsweise durchschnittlich fünf Tonnen Wasser.
Wie ein Landwirt aus Eppingen die Maisernte erlebt

Auch Gerhard Benz aus dem Eppinger Ortsteil Elsenz hat dieser Tage Körnermais gedroschen. Weil es bei der Maisernte ein spezielles Mähwerk, das Maisgebiss, erfordert, greifen die meisten Betriebe auf Lohnunternehmer zurück. In Eppingen sind Wolfgang Wirth und Sohn Max mit ihrem Drescher gefragte Erntespezialisten. Benz blickt zufrieden, aber ohne Euphorie auf das Erntegeschehen. 13 bis 14 Tonnen, so schätzt er, holt er pro Hektar vom Acker. Getrocknet ergebe das etwa elf Tonnen, so der erfahrene Landwirt. Als Spitzenwerte der vergangenen Jahre nennt der Elsenzer 13 bis 14 Tonnen, er habe aber sich auch schon mit acht bis neun Tonnen zufriedengeben müssen.
Körnermais, der als Bestandteil von Mischfutter zum Einsatz kommt, macht nur einen relativ kleinen Teil des Maisanbaus aus. Helmut Bleher, Geschäftsführer des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, schätzt die Quote auf 30 Prozent. Silomais ist im Hohenlohischen dominant.
Was mit dem geernteten Mais geschieht

Maissilage kommt ganzjährig als Futtermittel, etwa in der Milchviehhaltung, zum Einsatz. Als Schweinemastfutter ist die Silage aus der gesamten Maispflanze grundsätzlich nicht geeignet. Außerdem nutzen Betriebe Mais als Energiepflanze: Das stärkehaltige Häckselgut landet oft als Input in der Biogasanlage. Sowohl Körnermais als auch Silomais stehen im Hohenloher Verbandsgebiet gut da.
„Wir haben nicht gehört, dass es größere Probleme gibt.“ Sorgen habe es höchstens wegen des feuchten und kühlen Frühjahrs gegeben, das hier und da für späte Aussaaten gesorgt habe. „Mais benötigt zwischen Aussaat und Ernte eine bestimmte Summe an Wärme und Sonne.“
„Mais benötigt einebestimmte Summe an Wärme und Sonne.“Helmut Bleher