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Produktion wird eingestellt: Zink-Feuerwerk sucht neuen Besitzer

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Nach den Gerüchten um ein Aus von Zink Feuerwerk in Cleebronn ist nun klar, dass den Mitarbeitern gekündigt wurde. Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber: Die Produktion könnte weitergehen.

Im Lagerraum der Feuerwerk Zink GmbH in Cleebronn.
Im Lagerraum der Feuerwerk Zink GmbH in Cleebronn.  Foto: Archiv: Veigel, Andreas

Schon am Dienstag brodelte die Gerüchteküche: Von Kündigungen bei Zink-Feuerwerk in Cleebronn war die Rede. Die Geschäftsführung dementierte zunächst eine Anfrage der Heilbronner Stimme, bestätigt nun aber auf erneuter Nachfrage: Die Produktion wird Ende April eingestellt, den 15 Mitarbeitern wurde gekündigt. Was steckt dahinter?

Gutes Geschäft für Zink Feuerwerk in Cleebronn zu Silvester

Nach dem Böllerverbot in den Corona-Jahren freute man sich über den guten Absatz zum Jahreswechsel, bestätigt Geschäftsführer Arne von Boetticher. "Es geht dem Unternehmen wirtschaftlich gut", stellt sich der Zink-Chef Gerüchten entgegen, dass rote Zahlen zur Aufgabe geführt hätten. Die Gründe seien "persönlicher Natur", auf die von Boetticher nicht näher eingehen will.


Fakt ist: Den 15 Mitarbeitern wurde gekündigt, Ende April steht die Produktion still. Jetzt noch vorhandene Materialien werden für die professionelle Pyrotechnik verarbeitet. 

Traditionsunternehmen Zink Feuerwerk in Cleebronn: Käufer gesucht

Das Traditionsunternehmen, das schon in der dritten Generation Feuerwerk für Firmenjubiläen, Feste, Hochzeiten oder private Gartenpartys entwickelt und herstellt, soll es nach dem Wunsch der Geschäftsführung weiter geben. "Im Hintergrund laufen bereits Gespräche. Wir wünschen uns, dass jemand das weiterführt", sagt von Boetticher.

Felix Martens, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk, hofft auf eine möglichst nahtlose Weiterführung von Zink-Feuerwerk in Cleebronn. „Es gibt nicht mehr viele Hersteller in Deutschland. Wenn diese hervorragende Handwerkstradition beendet wird, geht viel Qualität und Wissen verloren.“ 

Die Verkehrsanbindung in Cleebronn sei bisher "nie das Problem gewesen", so der Zink-Chef. Daher gehe er davon aus, dass der Standort auch unter neuer Führung erhalten bleibe. "Dann wird es vermutlich zu Silvester auch wieder einen Verkauf geben." Mit den Mitarbeitern sei man "im Gespräch". Ob ein neuer Besitzer die bisherige Belegschaft übernimmt, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. 

Ein Stück Ortsgeschichte geht zu Ende

Dass Zink-Feuerwerk seine Produktion einstellt, sei für Cleebronn „bedauerlich“, sagt Bürgermeister Thomas Vogl. Neben Tripsdrill sei es im Ort „die Traditionsfirma schlechthin“. Mit der Gründung kurz nach dem Krieg im Jahr 1949 sei Zink „prägend“ für Cleebronn gewesen, und auch Firmengründer und Feuerwerker Walter Zink nicht ohne Grund zum Ehrenbürger ernannt worden, so Vogl. Mit der Familie Zink pflege man eine enge Verbundenheit. „Wenn es Zink-Feuerwerk nicht mehr in Cleebronn gibt, geht ein Stück Ortsgeschichte zu Ende.“

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