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Wie es nach der Edeka-Schließung in Leingarten weitergeht

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Seit Ende September ist der Edeka-Markt in Leingarten geschlossen. Der Mietvertrag läuft aber noch zwei Jahre. Viele Kunden können das nicht verstehen - und suchen nach einer Lösung.

Von Friedhelm Römer
Seit Ende September ist der Edeka in der Heilbronner Straße in Leingarten geschlossen. Wie es dort weitergeht, ist noch offen.
Foto: Archiv/Römer
Seit Ende September ist der Edeka in der Heilbronner Straße in Leingarten geschlossen. Wie es dort weitergeht, ist noch offen. Foto: Archiv/Römer  Foto: Römer, Friedhelm

Ende September hat der Edeka-Markt in der Heilbronner Straße in Leingarten geschlossen. Wirtschaftliche Gründe führte Gebietsexpansionsleiter Axel Weber dafür an. Viele Bürger lässt das nicht kalt. Sie äußern Kritik oder Unverständnis.

 Die Gemeinde hat daraufhin kürzlich einen Informationsabend im Rathaus veranstaltet, an dem rund 120 interessierte Besucher teilnahmen. Die Bewohner fragen sich jedoch immer noch, wie es nun weitergeht.

Manfred Stutz fragt sich, warum es überhaupt soweit kommen musste, denn dieser Markt ist zwar ein kleinerer Markt, aber durch das Neubaugebiet Kappmannsgrund seien Kunden hinzugekommen. "Doch gleichzeitig hatten meine Frau und ich den Eindruck, dass dieses Geschäft gezielt vernachlässigt worden ist." Und er ist überzeugt: "Es lag nicht an fehlenden Kunden oder an der verstärkten Konkurrenz ringsherum, sondern weil es bewusst zurückgefahren wurde."

Kein Supermarkt zu Fuß zu erreichen

Als problematisch erachten es die Bürger, dass der Mietvertrag zwischen Edeka und Eigentümer noch zwei Jahre läuft. "Unsere Befürchtung ist, dass es hier eine Fläche gibt, die vor sich hingammelt", so Stutz weiter.

Miriam Hofmann will es nicht glauben, dass Edeka zwei Jahre lang Miete zahlt, "für nichts". Sie wohnt im sogenannten alten Kappmannsgrund und habe es nicht weit zum Edeka-Markt gehabt. "Jetzt beginnt für uns die Fahrerei und die Schlepperei." Denn sie müssen nun zu den entfernteren Einkaufsmöglichkeiten in der Eppinger- oder der Dieselstraße ins Industriegebiet. Doch am meisten bedauert sie, dass die älteren Mitbürger in der Umgebung, die vor allem mit dem Rollator unterwegs sind, nun keinen Lebensmittelmarkt mehr fußläufig erreichen können. "Und niemand weiß, wie es nun weitergeht."

Leiden dann auch benachbarte Geschäfte?

Unterdessen vermutet Manfred Stutz, dass diese Situation sich auch negativ auf die benachbarten Geschäfte wie die Metzgerei Schütz & Wolff oder die Bäckerei "Der Frische Beck" auswirkt.

Die Gemeinde hat bisher vergeblich versucht, einen Nachfolger zu finden. Dabei habe man auch nach Lösungen jenseits eines Vollsortimenters gesucht. So könnte man sich beispielsweise auch eine Markthalle vorstellen. Solche Lösungen gibt es in Ilsfeld und in Brackenheim.

Könnte nicht Netto einfach umziehen?

Den Vorschlag aus der Bürgerschaft, bei Netto anzufragen, ob dieser nicht aus dem Industriegebiet in die Heilbronner Straße umziehen könne, will die Verwaltung nun aufgreifen. Schließlich ist der Discounter Netto ein Tochterunternehmen von Edeka.

Doch Bürgermeister Ralf Steinbrenner dämpft bereits die Erwartungen: "Vor allem wegen der begrenzten Quadratmeterzahl hat man mir da wenig Hoffnung gemacht." Dennoch hat der Rathauschef die Hoffnung auf einen Nachfolger noch nicht aufgegeben. "Wir sind weiter dran und frohen Mutes." Das Thema liege bei ihm jede Woche zur Wiedervorlage.


Die Edeka-Gruppe ist ein genossenschaftlich organisierter kooperativer Unternehmensverbund im deutschen Einzelhandel. Dazu zählen die Zentrale und sieben Regionalgesellschaften. Auch die Netto-Marken-Discount AG zählt zum Konzern. Für Baden-Württemberg (außer Tauberfranken und Ravensburg) ist die Regionalgesellschaft Edeka Südwest zuständig.

 

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