Der Neckar-Zaber-Tourismus hat die Pandemie deutlich zu spüren bekommen
Der Neckar-Zaber-Tourismus blickt auf ein durchwachsenes Jahr 2021 zurück, gibt sich für die Zukunft aber optimistisch.

Kaum ein Bereich ist von der Corona-Pandemie so stark gebeutelt wie die Tourismusbranche. Auch der Neckar-Zaber-Tourismus hat die Auswirkungen deutlich zu spüren bekommen. Nach drastischen Einbrüchen im ersten Pandemiejahr bleibt 2021 hinter den Erwartungen zurück. Was die Besucherzahlen und Anfragen angeht, war es "kein Jahr, mit dem man prahlen kann", sagte es Sabine Hübl klar heraus.
Nachfragen ziehen wieder an
Die Geschäftsführerin der Tourist-Information Neckar-Zaber mit Sitz in Brackenheim schlug bei der Mitgliederversammlung aber auch zuversichtliche Töne an: "Noch vor einem Jahr waren wir im Lockdown und wussten nicht, wie es weitergeht. 2022 fühlt sich wieder ganz anders an." Die Nachfragen von Besuchern und Gruppen bei der Tourist-Info ziehen wieder an, rückblickend verbesserte sich die Lage leicht. Aber: "Im Vergleich zum letzten Normaljahr 2019 ist das Wachstum vergangenes Jahr vergleichsweise sehr gering", sagte Sabine Hübl.
2021 begann auch für den Neckar-Zaber-Tourismus mit viel Planungsunsicherheit. Die Tourist-Info in Brackenheim blieb fünf Monate geschlossen. "Ende Mai sind wir dann richtig in den Tourismus gestartet und waren auf relativ hohem Niveau", so Hübl. Vor allem Wandern, Wein und Radfahren waren trotz Corona sehr gefragt - bis im späten Herbst durch die steigenden Infektionszahlen die Verunsicherung einsetzte "und die Zahlen in den Keller rutschten". Immerhin gab es für die Sommermonate einen leichten Aufschwung. Mit insgesamt 80 268 Übernachtungen lag die Auslastung in der Region bei 28,7 Prozent (2019: 37,6 Prozent, 2020: 24,3 Prozent). Ab Ende Mai entdeckten die Menschen ihre Heimatregion als Urlaubsort neu, befand Hübl.
Damit waren erste Verbesserungen bei Ankünften und Übernachtungen spürbar. Mit einem leichten Anstieg von 3,8 Prozent gegenüber 2020 stiegen die Übernachtungszahlen in der Neckar-Zaber-Region. Dem gegenüber steht der Einbruch bei den Ankünften: Sie gingen noch mal um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau zurück. Obwohl weniger Menschen kamen, blieben sie im Schnitt länger - 3,5 Tage statt wie im Vorjahr 2,9 Tage blieben Reisende im Schnitt, und in Neckarwestheim mit acht Tagen durchschnittlich am längsten.
Zukunftsthemen
Nach den Einbrüchen will sich der Neckar-Zaber-Tourismus nun mit wichtigen Zukunftsthemen, Investitionen in Werbung und Personal und einer Neuausrichtung freischwimmen. Dazu gehört unter anderem der geplante Standortwechsel der Tourist-Info. "So, wie die Weichen gestellt sind, könnten wir aus dem Brackenheimer Rondell in das geplante Gebäude neben dem Theodor-Heuss-Museum in der Obertorstraße einziehen", sagte der Vorsitzende Volker Schiek.
Weitere Ausblicke: Eine große Projektbeteiligung des Neckar-Zaber-Tourismus stellt die Gartenschau in Eppingen dar, wo er auch mit einem Stand vertreten sein wird. Zudem wird in Nachwuchs investiert. Nach Anfrage durch die Kommunen werden derzeit neue Gästeführer ausgebildet, und in diesem Jahr stehen über 200 Termine mit 50 Stadt-, Naturpark- und Weinerlebnisführern an. Zudem gibt es Gespräche mit den Weinbaubetrieben, wie Weinbau und Tourismus enger kooperieren können. Mitarbeiten wird der Neckar-Zaber-Tourismus auch an den Gesprächen für einen Zusammenschluss der Tourismusgemeinschaften in Nord-Baden-Württemberg.
Finanzplanung
Das positive Ergebnis von rund 83.600 Euro mit Rücklagen für 2021 ist ein gutes Polster für den Neckar-Zaber-Tourismus (NZT). Denn er plant in diesem Jahr wieder mit höheren Ausgaben für Sachkosten, Marketing, Werbung und Personal (insgesamt 205.600 Euro). Für 2022 liegt der Planansatz für die Einnahmen bei rund 67 100 Euro mit Rücklagen. Bei den Mitgliederzahlen gab es 2021 einen neuen Höchststand mit 174 Leistungsträgern. Trotz Kündigungen "gibt es ein paar neue Betriebe, die wir gewinnen wollen", sagte Sabine Hübl.