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Startschuss für letztes großes Baugebiet in Weinsberg ist erfolgt

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In "Spitzäcker II" in Weinsberg entstehen 30 Grundstücke für Wohnhäuser. Die Freiwillige Feuerwehr findet hier ebenfalls eine neue Heimat. Die katholische Kirchengemeinde erwägt den Bau einer Kita.

Vertreter der Stadt, des Erschließungsträgers, des Kreis-Vermessungsamtes, der Tiefbaufirma sowie der Ingenieurbüros griffen in "Spitzäcker II" zum Spaten.
Foto: Mario Berger
Vertreter der Stadt, des Erschließungsträgers, des Kreis-Vermessungsamtes, der Tiefbaufirma sowie der Ingenieurbüros griffen in "Spitzäcker II" zum Spaten. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Der Spatenstich für das 20 Millionen Euro teure neue Feuerwehrhaus soll im Februar erfolgen. Am Montagnachmittag wurde dieser symbolische Akt bereits für das Gebiet "Spitzäcker II", in dem die Feuerwehr ihr neues Domizil erhält, vollzogen.

"Das ist unser letztes großes zusammenhängendes Baugebiet. Das war es dann", sagte Bürgermeister Stefan Thoma. Im 4,3 Hektar großen Areal zwischen Haller Straße und Grantschener Hohl entstehen 30 Wohnbaugrundstücke. Die 5300 Quadratmeter große Fläche für die Feuerwehr ist mit Zäunen bereits abgesteckt.

Stadt begrüßt Angebot für Kinderbetreuung

Die Hälfte der Bauplätze gehört der Stadt, die auch Eigentümerin eines der sieben Bauplätze für Mehrfamilienhäuser ist. Ein Grundstück ist der gewerblichen Nutzung vorbehalten in diesem Urbanen Gebiet. Diese Klassifizierung ist neu und lässt mit 50 Prozent Wohnen und 50 Prozent Gewerbe mehr Wohnraum zu als das in einem Mischgebiet möglich wäre.


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Im unteren Bereich von "Spitzäcker II" ist eine Fläche für eine Kindertagesstätte in Kombination mit preiswertem Wohnraum vorgesehen. "Das läuft ins städtische Konzept rein", begrüßt Thoma die Überlegungen der katholischen Kirchengemeinde, das Betreuungsangebot auszubauen. Der Neubau mit vier Gruppen wäre doppelt so groß wie der zweigruppige Hermann-Striebel-Kindergarten, den er ersetzen soll.

Schlusspunkt unter Entwicklungs-Fahrplan

Diesen "städtebaulichen Zwickel" in Hanglage mit Leben zu erfüllen, sei der Schlusspunkt eines Fahrplans, den der Gemeinderat vor vielen Jahren aufgestellt habe, sagte Thoma. Die Bebauung am "Hirschberg" ist vollendet, im Heilbronner Fußweg und in "Salmannsäcker III" in Gellmersbach wird aktuell fleißig gebaut. Ende 1998 gab es laut Thomas Goth, der das städtische Baurechtsamt leitet, erste Überlegungen, die "Spitzäcker" in Teilabschnitten zu realisieren. 2018 wurde alles auf Null gesetzt und die Erschließung der kompletten 4,3 Hektar vorbereitet.

Nachverdichtung spielt weiter eine wichtige Rolle

200 bis 220 Menschen werden in "Spitzäcker II" einmal leben. "Wir sind nicht unbedingt auf Einwohnerwachstum aus", stellte der Bürgermeister klar. Vielmehr wolle man das, was an Bauflächen zur Verfügung stehe, behutsam entwickeln. Das sei bisher gelungen. "Die Musik hat in den vergangenen Jahren in der Nachverdichtung gespielt und wird das auch künftig tun", sagte Thoma. Über 200 Wohnungen seien in der Innenstadt entstanden, und mit rund 160 sozial geförderten Wohnungen sei die Stadt gut aufgestellt. Preiswerter Mietraum soll auch in "Spitzäcker II" entstehen.

"Es waren anstrengende Grundstücksverhandlungen", wusste der Stadtchef zu berichten. Bis zuletzt sei nicht klar gewesen, ob es mit dem Baugebiet überhaupt etwas werde. Letztendlich habe die Vernunft der Eigentümer gesiegt, so dass ein ganz gutes Gebiet entstehen könne.

Auf der Suche nach den Grundstückseigentümern

Bernd Willibald vom Erschließungsträger, dem Ingenieurbüro IBW aus Bad Waldsee, führte aus, dass es zwei Jahre gedauert habe, bis alle Verträge unter Dach und Fach waren. Mit 27 Eigentümern musste verhandelt werden. Darunter waren vier kirchliche Organisationen. "Das hatte ich noch nie", meinte Willibald.

"Wir konnten kaum ermitteln, wem die Grundstücke gehörten", ging Willibald auf die Problematik ein. Der Grund: Eigentümer ließen im Erbfall die Grundbücher nicht umschreiben. IBW musste sich deshalb zusammen mit dem Kreis-Vermessungsamt auf Spurensuche begeben. Das kostete Zeit und Geld. Den Eintrag im Grundbuch gleich zu ändern, sobald der Erbschein ausgestellt sei, sei viel günstiger, als das nachträglich machen zu lassen, machte Willibald deutlich.

Für die Erschließung des Baugebiets rechnet Thoma mit einem halben Jahr. Ende 2023 könnten die ersten Häuser stehen. Zu diesem Zeitpunkt will die Feuerwehr in ihren Neubau einziehen.

Preise für Bauplätze stehen noch nicht fest

Rund zwei Millionen Euro wird die Erschließung des Baugebiets, mit der die Firma Wolff & Müller beauftragt ist, kosten. Die Grundstücke auf dem Nettobauland mit 3,5 Hektar sind 450 bis 500 Quadratmeter groß. Der Bebauungsplan sieht neben Einzel- und Mehrfamilienhäusern auch Reihen- und Doppelhäuser vor.

Den Grundstückspreis muss der Weinsberger Gemeinderat erst noch festlegen. Er muss auch über die Vergabe entscheiden. Man habe gute Erfahrungen gemacht, die Bauplätze zu verlosen, erinnert Stadtchef Thoma an die jüngste Praxis.

 
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