Kinderferienprogramm: Zwischen Absagen und Abwarten
Die Kommunen halten sich bei Planung ihrer Angebote für die Sommerferien noch zurück. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie schreckt viele Anbieter ab.

Spannende Einblicke, kreativer Bastelspaß und lustige Spiele - die Ferienprogramme der Kommunen sollen Kindern in der Sommerzeit Abwechslung und Unterhaltung bieten. Doch aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr, in dem vieles abgesagt werden musste, halten sich die Veranstalter derzeit bei der Programmplanung noch zurück - auch wenn die Corona-Lage derzeit etwas mehr Zuversicht zulässt.
Bereits im Vorjahr sehr viele Absagen
Die Gemeinde Abstatt hat sich in diesem Jahr dazu entschieden, das Kinderferienprogramm komplett abzusagen. Die aktuelle Lage lasse eine verlässliche Planung nicht zu, sagt Selina Arnold, die bei der Verwaltung für die Organisation zuständig ist. Mit ein Grund für diesen Schritt waren auch die Erfahrungen aus dem Vorjahr: "Wir hatten uns 2020 dazu entschieden, kurzfristig kleinere Angebote zu machen. Letztlich fielen aber auch davon wiederum rund 80 Prozent aus", berichtet Arnold. Daher gehe der "Ferienexpress" in diesem Jahr gar nicht auf Tour. Man blicke aber optimistisch voraus und hoffe, den Kindern im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit Vereinen und engagierten Bürgern wieder ein Angebot machen zu können.
Positive Rückmeldungen halten sich in Grenzen
In Untergruppenbach plant man derzeit noch für das laufende Jahr, wenn auch mit offenem Ende: "Wir möchten den Familien schon gerne etwas anbieten", sagt Julia Deiß, die sich bei der Verwaltung um das Ferienprogramm kümmert. Man habe bei einigen Veranstaltern angefragt und sammle noch die Reaktionen. Die Zahl der Rückläufe halte sich indes sehr in Grenzen. "Aktuell herrscht verständlicherweise noch eine große Unsicherheit, was Regularien und Auflagen betrifft. Wir müssen einfach mal sehen, wie sich die Situation entwickelt", so Deiß. Generell will sich die Gemeinde an der Umsetzung des Ferienprogramms im vergangenen Jahr orientieren: "Wir haben 2020 gut 20 Angebote organisiert und nach den geltenden Hygienevorgaben ausgerichtet. Die Veranstaltungen fanden ausschließlich im Freien statt und die Teilnehmerzahl war begrenzt, damit die Abstandsregeln eingehalten werden konnten", erzählt Deiß. In diesem Jahr wolle man ähnlich verfahren.
Deutlich geringerer Umfang als üblich
"Wir harren im Moment der Dinge, die da kommen", beschreibt Heidrun Wagner von der Gemeindeverwaltung in Flein die Lage. Angesichts der Situation wolle man den Kindern sehr gerne etwas Abwechslung in der Ferienzeit bieten. Anfragen an Institutionen und Vereine seien gestellt, doch auch in Flein kämen die Rückmeldungen noch verhalten. "Wenn, dann wird es wohl ein eher kleines Ferienprogramm werden", glaubt Wagner. Sie habe aber volles Verständnis, dass sich viele Ehrenamtliche mit ihrer Zusage zurückhielten, wenn nicht sicher sei, ob sich der dafür in der Freizeit betriebene Aufwand auch lohnt.
Eine Entscheidung für oder gegen eine Absage ist in Beilstein aktuell noch nicht gefallen. Aus dem Rathaus heißt es, man wolle noch etwas warten, wie sich die Lage entwickelt und gegebenenfalls wie im Vorjahr ein kleines Alternativprogramm entwickeln. Nach der Absage wurde ein "Ferienprogramm to go" angeboten. Für Schulkinder gab es eine Startertasche, die neben kleinen Naschereien Aufgaben für die kommenden vier Wochen enthielt. Dazu gab es noch eine Stadtrallye und einen Streifzug durch die Natur mit Bastelaufgabe.