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Bürgermeisterwahl Weinsberg: Kandidatin Birgit Hannemann im Porträt

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Der Gestaltungsspielraum reizt sie: Birgit Hannemann will zurück in den Beruf als Bürgermeisterin. In Weinsberg sieht sie ein großes Potenzial.

Stadt und Burgruine Weibertreu im Hintergrund: Wenn sie gewählt würde, will Birgit Hannemann die "Marke Weinsberg" stärken.
Foto: privat
Stadt und Burgruine Weibertreu im Hintergrund: Wenn sie gewählt würde, will Birgit Hannemann die "Marke Weinsberg" stärken. Foto: privat  Foto: privat

"Mir fehlt etwas." Zwar macht ihr Spaß, was sie derzeit als Geschäftsführerin eines Fachverbandes tut. Doch Birgit Hannemann hat Heimweh nach dem Beruf, den sie aus Rücksicht auf ihre Familie vor drei Jahren in Erdmannhausen aufgegeben hat. Deshalb will sie am 19. November die erste Frau auf dem Chefsessel im Weinsberger Rathaus werden.

Als die Bürgermeisterin, die auf der Alb geboren wurde und in Donnbronn aufwuchs, nicht für eine zweite Amtszeit in der 5000-Einwohner-Gemeinde Erdmannhausen im Landkreis Ludwigsburg kandidierte, begründete sie dies Ende 2019 damit: Sie wolle ihre drei Kinder vor zu viel Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit schützen. Vier Jahre später wird sie konkreter: "Wir waren in einer familiären Umbruchphase." Sie habe vor der Trennung von ihrem Mann gestanden. Als Sprösslinge der Bürgermeisterin hätten ihre kleinen Söhne in dieser Situation mehr als andere Kinder im Fokus gestanden. Daher habe sie auf den Job verzichtet. Die Ehe ging dennoch in die Brüche, die Sehnsucht nach dem Posten blieb.

Berufliche Stationen der Kandidatin

"Es ist ein Amt mit wahnsinnig viel Gestaltungsspielraum", sagt die Wirtschaftspädagogin mit dem Abschluss Diplom-Handelslehrerin. Nach dem Studium war sie in der Erwachsenenbildung tätig, wurde dann persönliche Referentin des OB von Sindelfingen und 2012 zur Rathauschefin gewählt.

"Mir war klar, ich würde irgendwann wieder kandidieren", sagt Birgit Hannemann. Derzeit arbeitet sie als Geschäftsführerin des Verbandes Zukunft Familie in Stuttgart, der bei der Caritas angesiedelt ist. Weinsberg habe sie im Blick gehabt: Durch die Gerichtsurteile sei die Stadt in aller Munde gewesen. Als Vertreter der Gemeinderatsfraktionen auf sie zukamen und die Gespräche positiv verliefen, war für die 44-Jährige klar: Ich kandidiere. Sie ist CDU-Mitglied, tritt aber parteiunabhängig an. "Parteipolitik hat in der Kommunalpolitik nichts verloren."

Sie will die Marke Weinsberg stärken

Hannemann hat ihre Unterlagen spät abgegeben - warum? "So etwas muss gut überlegt sein. Das macht man nicht mal kurz." Der 13 500-Einwohner-Kommune bescheinigt sie "ein Wahnsinns-Potenzial". Die Kandidatin will "die Marke Weinsberg stärken". Weibertreu, Kernerhaus: Die Kommune habe eine "tolle Tradition. Doch das wird sowohl nach außen als auch nach innen nicht so ganz wahrgenommen." Nachhaltig will sie die Stadt und die Teilorte ausrichten, wobei ihr das Wort fast schon zu abgewetzt ist. Sie sagt lieber "enkelfähig", in allen Bereichen.

Die Großeltern von Noah (9) und den Zwillingen Elias und Jonas (beide 5) sind Teil des "guten Netzwerkes", das Birgit Hannemann nach eigenen Angaben für die Betreuung ihrer Kinder hat. Aus Erfahrung weiß sie, dass der angestrebte Posten kein Nine-to-Five-Job ist. Grundsätzlich teilt sie sich die Betreuung tageweise mit ihrem geschiedenen Mann. Um die drei Söhne nicht aus ihrem Umfeld zu reißen, will Birgit Hannemann erstmal in Erdmannhausen wohnen bleiben. "Perspektivisch kann ich mir vorstellen, nach Weinsberg zu ziehen."

Kandidaten-Porträts

Zur Wahl am Sonntag, 19. November, stellen wir die vier ernsthaften Bewerber in der Reihenfolge vor, in der sie ihre Unterlagen eingereicht haben.

Die weiteren Kandidaten im Porträt

Kandidatin Gülen Grombach
Kandidat Torsten Clauß
Kandidat Tobias Kniel

 

 
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