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Im Ilsfelder Freibad bleibt die Heizung aus

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Zum Start der diesjährigen Saison verzichtet man in Ilsfeld darauf, das Wasser in den Freibadbecken zusätzlich zu erwärmen. So will die Gemeinde ihren Erdgasverbrauch weiter reduzieren.

Um den Erdgasverbrauch einzudämmen, setzt die Gemeinde Ilsfeld in der Startphase der Freibadsaison die Erwärmung des Wassers aus. 
Foto: Archiv/Heibel
Um den Erdgasverbrauch einzudämmen, setzt die Gemeinde Ilsfeld in der Startphase der Freibadsaison die Erwärmung des Wassers aus. Foto: Archiv/Heibel  Foto: Heibel

Wer angesichts der in den vergangenen Tagen herrschenden Außentemperaturen den Gang ins Ilsfelder Freibad gewagt hat, dürfte es wohl gemerkt haben: Das Eintauchen ins kühle Nass ist derzeit für den ein oder anderen Gast besonders erfrischend. Denn in diesem Jahr wird das Wasser in den Becken nicht zusätzlich erwärmt.

Der Grund dafür: Die Schozachgemeinde will den Energieverbrauch senken und hat sich daher entschieden, die Freizeitanlage nurmehr durch Sonneneinstrahlung und die vorhandenen Solaranlagen zu beheizen. "Dafür sind wir aber auf Schönwettertage angewiesen", räumt Bürgermeister Thomas Knödler ein.


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Kleiner Schritt auf dem Weg zu weniger Verbrauch

Die Entscheidung dazu sei nicht aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen gefallen, betont der Bürgermeister, obgleich die Gemeinde dadurch natürlich auch Kosten einspare. "Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben wir bereits Ende Februar überlegt, wie wir den Verbrauch von Erdgas für kommunale Einrichtungen einschränken könnten", schildert Knödler. Im Gemeinderat habe man daraufhin die Option besprochen, dass in der Betriebseröffnungspphase ab dem 1. Mai das Wasser in den Freibadbecken nicht über Erdgas erwärmt werden soll. "Uns war es wichtig, einen ganz kleinen Teil dazu beizutragen, dass überhaupt weniger Erdgas eingesetzt wird." Viele kleine Schritte ergäben am Ende doch ein großes Ganzes, ist der Verwaltungschef überzeugt.


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Für die Energie gibt es mehrere alternative Quellen

"In unseren Blockheizkraftwerken setzen wir über zehn Prozent Erdgas zur Energiegewinnung ein. Das wollten wir angesichts der aktuellen Lage nicht unbedingt für eine Freizeiteinrichtung verwenden", so der Bürgermeister. Zudem gebe es beim Freibad ohnehin mehrere Alternativen, um die Wassertemperatur zu erhöhen. Zum einen sei dies über die Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden selbst möglich und zum anderen über die Energie, die aus dem Ilsfelder Nahwärmenetz bezogen wird.

Für die Badegäste sieht Knödler durch den Heizverzicht keine Komforteinschränkung. Vielmehr habe er bislang eine hohe Akzeptanz für die Entscheidung verspürt, so Knödler - "nachdem wir die Hintergründe dafür erläutert hatten", wie er ergänzt. Was den Verzicht auf die Erwärmung des Badewassers betrifft, sei das Zeitfenster jedoch ohnehin überschaubar, betont der Bürgermeister.


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"Ab Ende Mai können wir in der Regel auf eine Erwärmung verzichten, da dann die natürliche Sonneneinstrahlung zu diesem Zweck meist alleine ausreicht." Ist dies nicht der Fall, so könne man auf den bestehenden Wärmeüberschuss im Nahwärmenetz zurückgreifen. Dieser Anteil komme aus der Biogasanlage in Beilstein, die im Gegensatz etwa zu abschaltbaren Wärmepumpen das ganze Jahr über Energie liefere.

Eintrittspreise bleiben gleich

Bemerkbar macht sich für die Badegäste die Entscheidung der Gemeinde letztlich auch im Geldbeutel. Denn während zuletzt 2020 im Zusammenhang mit Corona über eine Anhebung der Eintrittspreise diskutiert worden sei, habe man sich unter den Gemeinderäten im Zuge des Erdgasverzichts auch darauf geeinigt, "dass eine Preiserhöhung in diesem Jahr kein Thema sein wird", so Knödler.

Bisher wurde nachts zugeheizt

In der Vergangenheit wurde in den ersten Wochen nach dem Saisonbeginn bei Bedarf über Nacht entsprechend zugeheizt, um den Badegästen eine konstante Wassertemperatur von mindestens 24 Grad vorhalten zu können. Am vergangenen Wochenende wurde nach Angaben der Verwaltung ohne Erwärmung eine Wassertemperatur von 19 Grad erreicht. Um den Erdgasverbrauch zu senken wurden in Ilsfeld zudem seit Ende Februar die Heizungen im Rathaus und den Schulen heruntergedreht.

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