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Leben auf dem Oedheimer Campingplatz: Wie ein zweites Zuhause

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Viele Campinggäste kommen seit Jahren in den Freizeitpark Sperrfechter und fühlen sich dort wie in einem zweiten Zuhause.

Von Anton Zuber
Für das Ehepaar Michael aus Schnelldorf und ihre beiden Enkel ist das Campen ein toller Freizeitspaß. Die Bayern kommen fast jedes Wochenende.
Für das Ehepaar Michael aus Schnelldorf und ihre beiden Enkel ist das Campen ein toller Freizeitspaß. Die Bayern kommen fast jedes Wochenende.  Foto: Anton Zuber

Camping am quellwassergespeisten Hirschfeldsee, das ist inmitten der Natur, baden, angeln, aktiv sein. Eingebettet in der Kocheraue gestalten sich die 300.000 Quadratmeter Fläche fast schon als ein kleines Dorf. Etwa 1200 Camper können auf dem Campingplatz leben. 380 Dauer-Stellplätze und 90 Kurzzeitparzellen stehen zur Verfügung. Warum aber wollen Menschen ihre Ferien als Camper erleben? Was macht für sie den Reiz der Anlage aus?

 


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Nadja Zimmer und Rainer Nieland aus Neuwied haben sich für drei Wochen auf dem Campingplatz eingemietet. Zum elften Mal sind sie hier. "Es ist immer wieder wie nach Hause kommen", beschreibt Nadja Zimmer ihr Wohlgefühl. "Hier gehören wir hin." Diesmal hat ihr Aufenthalt noch einen weiteren Grund: Nadja und Rainer Nieland sind auf Hochzeitsreise. "Drei Wochen campen und die Zeit genießen", beschreibt die Ehefrau ihr Wohlbefinden. Rainer Nieland (59) ist begeisterter Petrijünger. Die 50-jährige Ehefrau schwimmt gerne im Hirschfeldsee und bezeichnet sich als Leseratte.

Jedes Wochenende als Dauercamper auf den Campingplatz

Die Familie Michael zeigt Flagge für ihre bayerische Heimat. Nicht mit weißblauer Flagge oder Dirndl und Lederhose. Die haben sie im 70 Kilometer entfernten Schnelldorf gelassen. Das Ehepaar zählt seit zehn Jahren zum Gäste-Urgestein. Fast jedes Wochenende tauschen sie ihr trautes Heim gegen die geräumige Parzelle auf dem Campingplatz. Diesmal sind auch zwei ihrer Enkel dabei. "Campen ist spitze", sagen die beiden Jungs im Grundschulalter. "Baden im See ist toll, das Essen schmeckt und wir haben auch schon Freunde gefunden."

 


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"Die Anreise ist so kurz, dass wir fast alle paar Tage zum Blumengießen nach Hause fahren könnten", scherzt Hans Bergmann mit Heidelberger Dialekt. Er macht es sich mit Frau und Freunden im Schatten ihres Vorzeltes gemütlich, nicht weit vom Seeufer entfernt. Ihr zweites Zuhause hat das Ehepaar mit viel Hingabe herausgeputzt. "Das ist mein Grundstück", sagt Hans lachend und zeigt stolz die Ausstattung seines Wohnwagens. Hier sitzen sie gerne, grüßen die Nachbarn beim Vorbeigehen, halten das eine oder andere Schwätzchen.

Camping im Freizeitpark Sperrfechter verspricht Freiheit

Ein paar Wege weiter zeigen Michaela und Martin Reindl ebenfalls Flagge. Abgesehen vom Italien-Badelaken auf dem Wäscheständer geht es dabei bayerisch zu: Die Tischdecke ist blau-weiß, darauf eine kleine Fahne in denselben Farben des Freistaats, eine größere außen am Zelt. Doch trotz all des Bayern-Patriotismus zieht es die beiden nicht an den Chiemsee oder in die Alpen.

Die Beamtin und der Kfz-Meister verbringen immerhin seit rund 15 Jahren ihre Urlaube im Freizeitpark Sperrfechter. Die ersten Ehejahre haben sie noch im Zelt geschlafen. "Als dann unsere Bandscheiben quiekten, haben wir uns einen Wohnwagen gekauft", erklärt Martin Reindl seine Begeisterung fürs Campen. "Später wollen wir auch mal länger am Stück bleiben, als immer nur zwei bis drei Wochen", sagt Michaela Reindl. "Hier sind wir frei", fügt Martin Reindl hinzu. "Wir können frühstücken, wann wir wollen. Es gibt keine Zwänge wie in einem Hotel."

Familiäre Atmosphäre beim Camping am Hirschfeldsee

"Camping am Hirschfeldsee hat eine besondere Atmosphäre", bestätigt Isabel Kummer, die Leiterin der Rezeption. Über die Jahre hinweg habe sich vieles positiv verändert. Geblieben sei jedoch der familiäre Charakter des Platzes und viele Menschen mit Herz, so Kummer.

Der Hirschfeldsee entstand 1974 aus einer Kiesgrube. Die Umgebung des Sees wurde von der Familie Nix zu einem modernen Campingplatz umgestaltet und betrieben. Im Jahre 1993 vernichtete ein Hochwasser den größten Teil des Freizeitgeländes. Unter hohen Auflagen wurde es hochwassertauglich erneuert. 2006 übernahm die Familie des Campinghandels Sperrfechter den Freizeitpark und baute ihn sukzessive aus. Im Juni diesen Jahres bewertete das Onlineportal www.camping.info den Freizeitpark Sperrfechter als besten Campingplatz Deutschlands.

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