Abschied als Bürgermeister: Untereisesheim dankt Bernd Bordon mit einem Festakt
Bernd Bordon wird im Juli Bürgermeister in Ilsfeld. Zum Abschied als Rathauschef in Untereisesheim hat es dort einen Festakt gegeben - und ein ganz besonderes Geschenk aus dem benachbarten Obereisesheim.
Zehn Jahre hat Bernd Bordon als Bürgermeister in Untereisesheim gewirkt. Im Juli wird er Rathauschef in Ilsfeld. Die Verabschiedung, zu der 230 Personen kommen, zeigt sehr persönliche Seiten des 40 Jahre alten Fleiners.
In seiner Abschiedsrede dankt Bernd Bordon vielen Weggefährten
Melancholie, Wehmut, Dankbarkeit: Bei der Verabschiedung haben dann doch diese Gefühle die Oberhand übernommen, gibt Bernd Bordon in seiner Abschiedsrede zu. "Mich berührt der heutige Tag", sagt er von der Bühne, neben sich eine Packung Tempos - aus der er sich während seiner Rede auch mal bedient, um die Augen zu trocknen. "Untereisesheim ist in vielen Bereichen mein Zuhause." Es ist eine Abschiedsrede, in der Bernd Bordon zahlreichen Weggefährten dankt. Viel Lob geht auch ans Rathausteam, zahlreiche Kollegen nennt er namentlich. Als Chef, gibt er zu, sei er keine einfache Person. Er habe aber allen die Möglichkeit gegeben, ihr Potenzial zu entfalten.
Bernd Bordon wird die Untereisesheimer vermissen
Zugleich erinnert Bernd Bordon an die Anfangszeit im Gemeinderat, in der er als 30-Jähriger auf langjährige Kommunalpolitiker traf, die schon seit 32 Jahren dem Gremium angehört hatten. Er spricht über Diskussionen unter Ausschluss der Öffentlichkeit und nennt ein Zitat, das er sich damals anhören durfte: Er sei nicht der König von Untereisesheim. Die Diskussionen seien trotz "harter Bandagen" stets wertschätzend gewesen. "Es blieb nichts hängen." Er hat auch viel Lob für die Untereisesheimer, er spricht über die zahlreichen Begegnungen. Engagiert und fleißig seien die Menschen, sie seien da, wenn man sie braucht. "Ich werde Sie vermissen."
Gemeinderat und Vereine danken dem scheidenden Rathauschef
Der Abschied zeigt einen bürgernahen Bürgermeister. Nach dem Auftritt der Grundschüler klatscht Bernd Bordon alle Kinder ab. Elke Rebscher, stellvertretende Bürgermeisterin, erinnert an den Ehrgeiz und die Energie, mit der er agierte: "Sie haben es Ernst gemeint mit Ihrem Amt." Im Namen der örtlichen Vereine, Gruppen und evangelischer Kirchengemeinde dankt Karin Illg. Bernd Bordon habe ein "immer währendes Engagement für Vereine und Organisationen" gezeigt. Von der engen Zusammenarbeit zwischen Ober- und Untereisesheim berichtet Ortsvorsteher Andreas Gastgeb. Als Netzwerker sei Bordon der Austausch "eine Herzensangelegenheit" gewesen.
Der Obereisesheimer Ortsvorsteher erinnert mit einem Augenzwinkern an einen Wettkampf
Der Ortsvorsteher aus dem Nachbarort nennt politische Projekte wie das Naturschutzgebiet oder den Radschnellweg. Eines darf in der Rede nicht fehlen: die liebevoll ausgetragene Rivalität zwischen den Orten. Das verdeutlicht auch das Geschenk aus Neckarsulm: ein Stück Tau, 25 Zentimeter lang. Diese Distanz hätten die Obereisesheimer im Jahr 2017 noch ziehen müssen, um gegen die Verwaltung Untereisesheim zu gewinnen, erzählt Andreas Gastgeb. Allerdings habe ein Ortschaftsrat zu früh losgelassen, erinnert sich der Ortsvorsteher mit einem Augenzwinkern. "Ein kleiner Vorsprung genügt", sagt er in Richtung des zukünftigen Bürgermeisters Ilsfeld: bei Grundsatzentscheidungen im Gemeinderat, beim Wissen um Fördertöpfe.
Die Untereisesheimer wählen am 10. Juli einen Nachfolger
Zuletzt hat Bernd Bordon noch eine Bitte: Die Untereisesheimer mögen am 10. Juli an der Bürgermeisterwahl teilnehmen. "Wer nicht Wählen geht, verwirkt sein Recht auf Motzen."