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Schwerer Bandendiebstahl
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Kupferkabel-Diebstahl im Raum Heilbronn: Prozess aus Platzgründen in Stuttgart

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Zehn Angeklagte sollen über Monate unter anderem im Großraum Heilbronn tonnenweise Kupferkabel gestohlen haben. Seit Freitag müssen sie sich vor dem Heilbronner Landgericht verantworten. Aber die Verhandlung findet in Stuttgart statt.


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Eigentlich tagen im Sitzungssaal des Stuttgarter Oberlandesgerichts die Staatschutzsenate der baden-württembergischen Justiz. Das Gebäude direkt neben der Justizvollzugsanstalt Stammheim ist speziell für diese Prozesse konzipiert und bietet hohe Sicherheitsstandards.

Vorwurf: Mehrfacher schweren Bandendiebstahl – Prozess in Stuttgart

So sitzen die zehn Angeklagten im Prozess wegen mehrfachen schweren Bandendiebstahls seit Freitag, 12. September, hinter Glasscheiben. Verbunden mit den Dolmetschern und ihren Anwälten sind sie über Mikrofone und Kopfhörer. Letztere sitzen mit der Kammer hinter einer weiteren Glasscheibe, die sie von den Zuhörern trennt.

Staatsgefährdend sind die vorgeworfenen Taten der zehn Angeklagten nicht. Aber der Große Saal des Heilbronner Landgerichts ist zu klein für die Größe der mutmaßlichen Bande. So weicht Alexander Lobmüller, Vorsitzender Richter der zweiten Großen Strafkammer des Heilbronner Landgerichts, für den Prozess gegen zehn Beschuldigte in die Landeshauptstadt aus.

Mutmaßliche Bande war unter anderem im Großraum Heilbronn aktiv

Die Staatsanwaltschaft wirft den bulgarischen und türkischen Staatsbürgern vor, in 28 Fällen in unterschiedlicher Besetzung zwischen Juni 2024 und November 2024 im süddeutschen Raum mehrere Tonnen Kupfer gestohlen zu haben. Weiter sollen die Angeklagten auch Strom- und Netzwerkkabel, Baustellenwerkzeuge und sonstige Baustelleneinrichtungen sowie Kupfer vom Dach einer Friedhofskapelle entwendet haben. Die mutmaßliche Bande soll auch im Großraum Heilbronn aktiv gewesen sein. Namentlich in Heilbronn, Bad Rappenau und Erlenbach.

Zehn Angeklagte müssen sich wegen Bandendiebstahls vor dem Heilbronner Landgericht verantworten. Weil dafür im Heilbronner Gerichtsgebäude kein Platz ist, weicht die zweite Große Strafkammer nach Stuttgart aus.
Zehn Angeklagte müssen sich wegen Bandendiebstahls vor dem Heilbronner Landgericht verantworten. Weil dafür im Heilbronner Gerichtsgebäude kein Platz ist, weicht die zweite Große Strafkammer nach Stuttgart aus.  Foto: Kunz, Christiana

Die Anklage wirft den zehn überwiegend bulgarischen Staatsbürgern schweren Bandendiebstahl und versuchten schweren Bandendiebstahl in 28 Fällen vor. Die Angeklagten sollen sich arbeitsteilig organisiert haben. Ziel sei es gewesen, sich dauerhaft mit Diebstählen den Lebensunterhalt zu finanzieren. Der Gesamtwert der Diebesbeute soll bei knapp 790.000 Euro liegen.

Kabeldiebstahl im Raum Heilbronn: Angeklagte sollen immer nach der selben Masche vorgegangen sein

Dabei war die Masche mutmaßlich stets die gleiche: Zunächst hätten die Beschuldigten in den wechselnder Besetzung vornehmlich Baustellen und Unternehmensgelände auskundschaftet. Danach sollen sie Schlösser aufgebrochen oder Zäune durchschnitten haben. Das Diebesgut hätten sie dann in einem Transporter mitgenommen und anschließend an Hehler vornehmlich in Frankfurt am Main verkauft.

Die Strafkammer hat für den Prozess insgesamt 19 Verhandlungstage angesetzt. Die Hauptverhandlung dauert voraussichtlich bis Ende Februar 2026. Am ersten Verhandlungstag haben die zusammen 20 Rechtsanwälte Interesse an einem Rechtsgespräch mit den Richtern und dem Staatsanwalt bekundet. Davon hängt häufig ab, ob die Angeklagten in ihren Einlassungen die Vorwürfe einräumen.

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