Nutria-Problematik wächst: Jagd auf invasive Tierart belohnen
Für die Eindämmung invasiver Arten, wie Nutrias es sind, muss es mehr Anreize geben, meint unser Autor. Denn die Jagd ist bisher zu unattraktiv.
Egal ob Nilgans oder Nutria: Eingewanderte Tierarten breiten sich in Baden-Württemberg fast ungehindert aus. Manche verursachen spezifische Schäden. Im Fall der Nutria sind es unterhöhlte Wasserbauwerke, zerstörte Schilfgürtel und Ernteschäden bei Rüben und Mais. All das ist seit Jahren und bekannt und es liegen auch die Werkzeuge dagegen bereit.
Im Gegensatz zum Biber, mit dem Nutria oft verwechselt wird, dürfen Nutria bejagt werden. Dafür kommen meistens Fallen zum Einsatz. Dennoch sind die Populationen laut Zählung deutlich gestiegen. Auch dort, wo man nur mit Hilfe der Zahl der erlegten Tiere auf die Population schließen kann, erhält man ein deutliches Bild: In der vergangenen Dekade hat sich der Bestand mindestens verdoppelt.

Woran es bei der Eindämmung der Nutria hapert
Woran hapert es? Es fehlen die Anreize, die Tiere zu entnehmen. Zwar verfügen Nutria über ein wertvolles Fell, derentwegen sie einst auch in Deutschland gezüchtet wurden. Und deren Fleisch gilt als wohlschmeckend, wie die zahlreichen Online-Rezepte für Nutria-Gulasch zeigen.
Nur: Diese Vorzüge sind hierzulande weitgehend unbekannt. Und so bleibt Nutria für die Jagd einstweilen unattraktiv. Wollen wir den Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzenarten ernst nehmen, dann müssen wir die Jagd auf invasive Arten entlohnen.

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