AfD-Vorfall in Lauffen: Die Wirtschaft muss Haltung zeigen
Die AfD hat Glühwein in Lauffen ausgeschenkt. Für viele Bürger ein Skandal. Der Vorfall ist ein lokales Symptom für eine schleichende Normalisierung, meint unsere Autorin.

Die AfD hat in Lauffen auf dem Postplatz öffentlich Glühwein ausgeschenkt. Vielen Bürgern hat das gar nicht gefallen, der Gewerbeverein hält sich kleinlaut aus der Diskussion heraus. Um die Zwickmühle sind die Verantwortlichen nicht zu beneiden. Denn: Die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei und als solche darf sie rein rechtlich einen Stand betreiben. Aber sie hat nicht automatisch das Recht auf die Akzeptanz der Zivilgesellschaft.
AfD schenkt Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt in Lauffen aus und sorgt für Proteste
Wenn eine Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird, plötzlich öffentlich Glühwein ausschenkt, hat das eine Signalwirkung. Schleichend werden damit zuvor klare Grenzen aufgebrochen, es droht eine Normalisierung. „Seht her, wir gehören dazu.“ Was die Sache noch schlimmer macht: Gerüchten zufolge soll die AfD bei der Bewerbung getrickst haben. Wenn es wirklich stimmt, dass die Bewerbung nicht transparent war, dann hat die Partei bewusst auf Verschleierung gesetzt – weil sie geahnt hat, dass sie ansonsten womöglich nicht für die Weihnachtshütte zugelassen wird.
Ein Gewerbeverein ist eine unpolitische Vereinigung, das entbindet ihn aber nicht von seiner öffentlichen Verantwortung. Ein Weihnachtsmarkt ist keine politische Bühne. Der Vorfall mag lokal sein, doch er zeigt, wie leise die Brandmauer bröckelt. Umso wichtiger ist jetzt eine klare Haltung – auch von Seiten der Wirtschaft.
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Stimme.de
Kommentare
am 05.12.2025 07:31 Uhr
Dass die AfD inzwischen die Partei ist im Land, bei 27% mit der höchsten Zustimmung, ist keine Errungenschaft einer demokratisch gewählten Partei. Es ist das Unvermögen einer CDU noch unter Mergel welches den Zusammenhalt und die soziale Gerechtigkeit unserer Gesellschaft inzwischen auf die härteste Probe stellt, die völlig missratene Politik der Ampel und der fehlende Wille zu wirklich tiefeinschneidenden Reformen und Gesetzen der aktuellen Koalition, die dem freien Fall der Wirtschaft Rechnung tragen würde. Dem wird nichts entgegengesetzt wie hunderte von Milliarden an neuen Schulden.
27 % alles Faschisten oder Rechtsextreme? Wohl kaum!
Dass es dieser Partei mehr nützt, als Schaden zufügt wenn man sie als demokratisch gewählte Partei verbieten lassen möchte und ständig auf jemandem herumhackt der noch keinen Tag Verantwortung für das trägt was gerade im Land völlig aus dem Ruder läuft hat sich noch nicht überall im Journalismus herumgesprochen.
Es ist auch eher kontraproduktiv, wenn öffentliche Institutionen und scheinbar gewichtige Zeitgenossen meinen, dem Bürger eine Meinung vorschreiben zu wollen ohne nach den Gründen von Frust und Intoleranz zu fragen um im Gegenzug zumindest etwas anbieten zu können.
Eine friedliche Weihnachtszeit wünscht
Jürgen Mosthaf