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Kindersportschule bringt Kinder in Bewegung – doch kann Vereine bremsen

  
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Kinder stark zu machen ist richtig – doch der Weg dorthin darf kleine Sportvereine nicht überfordern, meint unser Autor.

#24-16 Leingarten - SV Leingarten, Kinderturnen
#24-16 Leingarten - SV Leingarten, Kinderturnen  Foto: Berger, Mario

Die Idee klingt bestechend: eine Kindersportschule (Kiss), die Kindern eine breite motorische Grundausbildung ermöglicht – mit Spiel, Spaß und Freude. Ein Gewinn für Gesundheit, Koordination und Körpergefühl.

In einer Zeit, in der der Handybildschirm oft am interessantesten ist und Freizeitangebote immer vielfältiger werden, ist eine solche Kiss-Sportstunde wertvoller denn je. Wer früh lernt zu balancieren, zu springen, zu klettern, bewegt sich später sicherer durchs Leben und entlastet langfristig auch das Gesundheitssystem.

KISS-Projekt für Kinder: sinnvoll, beliebt – und finanziell riskant

Doch bei aller Begeisterung darf man eines nicht übersehen: Hauptamtliche einzustellen, ist ein guter Ansatz. Ehrenamtliche haben immer weniger Zeit, der organisatorische Aufwand wächst. Aber gerade kleine Sportvereine bewegen sich hier auf dünnem Eis. Ein fest angestellter Kiss-Leiter mag fachlich sinnvoll sein, finanziell jedoch schnell zur Last werden. Bleiben Fördergelder aus oder fallen Kooperationen weg, kann ein solches Projekt rasch scheitern. Weder Vereine noch Kommunen sind derzeit in der Lage, großzügig Geld zu verteilen.

Dennoch darf der Wunsch, Kinder stark zu machen, nicht zu einer finanziellen Überforderung führen, die kleine Vereine am Ende aushebelt. Die Kiss ist ein tolles Zukunftsprojekt. Doch Zukunft braucht Verlässlichkeit: stabile Förderstrukturen, langfristige Vereinbarungen und klare Finanzierungsmodelle.

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