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Lauffen/Neckarsulm
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Kaywaldschule wird für zwölf Millionen Euro erweitert

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Das kreiseigene Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) hat regen Zulauf und braucht mehr Platz. Einer der Gründe: In den Regelschulen fehlt oft das nötige Personal, um alle Kinder inklusiv zu unterrichten. 

Die Kaywaldschule Lauffen braucht mehr Platz, weil die Schülerzahlen stetig steigen.
Die Kaywaldschule Lauffen braucht mehr Platz, weil die Schülerzahlen stetig steigen.  Foto: Lina Bihr

Die Astrid-Lindgren-Schule Neckarsulm und die Kaywaldschule Lauffen sind Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) in der Trägerschaft des Landkreises. Beide Schulen verzeichnen einen regen Zulauf: Im Vergleich zu 2018/2019 haben die Schülerzahlen um 73 Prozent zugenommen. 

Mehr Förderbedarf für Kinder mit geistigen und körperlichen Einschränkungen

An beiden SBBZs mit den Förderschwerpunkten geistige und körperliche Entwicklung steigen die Schülerzahlen konstant. Zu Beginn des aktuellen Schuljahres waren jeweils 200 Kinder angemeldet, bis zum Schuljahr 2028/2029 werden die Schülerzahlen insgesamt auf über 500 ansteigen. 

Die Gründe für den starken Zuwachs der Schülerzahlen sind nach Expertise des Schulamts und der Schulleitungen vielfältig. „Durch differenziertere Diagnoseverfahren werden Beeinträchtigungen früher und häufiger festgestellt“, heißt es in einer Vorlage für den Kreistag. Steigende Fallzahlen würden vor allem im Bereich der Autismus-Spektrum-Störungen konstatiert.

An Regelschulen fehlt oft das Personal für inklusiven Unterricht

Auch die Anzahl geflüchteter Kinder an den Schulen mit einem diagnostizierten Förderbedarf habe in den vergangenen Jahren zugenommen. „Hinzu kommt, dass den Regelschulen oftmals das nötige Personal fehlt, um alle Kinder inklusiv zu unterrichten“, sagt Hanna Kappel, Leiterin des kreisweiten Schul- und Kulturamts. Ein Ende des Anstiegs der Schülerzahlen sei derzeit nicht abzusehen.

Mehr Schüler bedeutet auch mehr Raumbedarf. Der Kreistag hat jetzt die Erweiterung der Kaywaldschule Lauffen für zwölf Millionen Euro im Grundsatz beschlossen. Direkt neben dem Bestandsgebäude in der Charlottenstraße gibt es eine Fläche, die eigentlich als Erweiterung des Friedhofs vorgesehen war. Die Stadt Lauffen würde diese wohl an den Landkreis verkaufen, dies wäre auch der Wunsch der Kreisverwaltung, erklärt Kämmerer Thomas Schuhmacher. 

Bau der Kaywaldschule in Lauffen soll 2026 starten

Statt einer Interimslösung will man eine dauerhafte Erweiterung. Der dreigeschossige Neubau in Holzmodulen soll Platz bieten für zwölf Klassenräume, sechs Differenzierungsräume, Küche sowie Sanitärbereiche mit Pflegebädern. Der Kostenrahmen ist nach der Schätzung des Planungsbüros inklusive voraussichtlicher Preissteigerungen bis Baubeginn Sommer 2026 auf brutto zwölf Millionen Euro berechnet. Die Fach-, Klassen- und Differenzierungsräume werden bedarfsgerecht mit entsprechendem Mobiliar und notwendiger IT ausgestattet.

Im Kreishaushalt 2025 und in der mittelfristigen Finanzplanung stehen drei Millionen Euro zunächst für die Planung und den Grunderwerb. Eine Förderung des Landes sei Bedingung für den Neubau, davon machte Kreisrätin Jutta Layher (CDU) ihre Zustimmung abhängig. 

Der Bau soll 2026 starten. Und auch die Finanzierung wird im Kreishaushalt im kommenden Jahr aufgenommen. Nun stellt sich die Frage, ob der Neubau bis 2027 schon fertig sein wird. Der Bedarf ist jedenfalls da. Und auch an der Astrid-Lindgren-Schule Neckarsulm müsse zusätzlicher Raum geschaffen werden. 

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