Änderung bei Kaufland: Obst- und Gemüsetüten kosten jetzt Geld
Bislang waren die kleinen Plastikbeutel für Obst- und Gemüseabteilung von Kaufland kostenlos. Seit einigen Tagen müssen Kunden dafür jedoch Geld zahlen. Was steckt dahinter?
Ende November 2024 hat die „Lebensmittelzeitung“ die aktuelle Liste der 50 größten Lebensmittelhändler in Europa veröffentlicht. Demnach rangiert die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe mit den Unternehmen Lidl und Kaufland mit großem Abstand auf Platz eins der Rangliste.
Kaufland mit Änderung in Obst- und Gemüseabteilung: Plastikbeutel nicht mehr kostenlos
Kaufland-Kunden müssen sich seit Ende 2024 auf eine neue Regelung einstellen: Für die dünnen Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung müssen Kunden nun Geld zahlen. Die Änderung soll Kunden zu einem bewussteren Umgang mit Einwegplastik motivieren, wie das Unternehmen mitteilt.
Kaufland begründet die Maßnahme mit dem Ziel, den bewussteren Umgang mit Einwegplastik zu fördern. „Damit wollen wir unsere Kunden für den bewussteren Verbrauch von Einwegplastik sensibilisieren und Anreize schaffen, sich bei Obst und Gemüse für nachhaltige Alternativen zu entscheiden“, erklärte Kaufland gegenüber dem Onlineportal echo24.de.
Kosten für Obstbeutel: Kaufland begründet Schritt mit Nachhaltigkeit
Kaufland bietet bereits seit Jahren wiederverwendbare Frischetaschen an, die eine umweltfreundliche Alternative zu den Plastiktüten darstellen. „Durch die Verwendung der Frischetaschen lassen sich pro Jahr bis zu 693 Tonnen an Einwegbeuteln sparen“, betont das Unternehmen.
Seit Ende 2024 erhebt Kaufland eine Gebühr für die dünnen Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung, die sogenannten Knotenbeutel. Pro Beutel zahlen Kunden nun einen Cent. Auf den Klebeetiketten von abgewogenem Obst und Gemüse (OuG) erscheint der Hinweis „1 Cent OuG Beutel“, wenn ein solcher Beutel verwendet wurde. Und auch an den Tütenspendern befindet sich ein entsprechender Hinweis.
Einwegbeutel werden selten wiederverwendet – 2,25 Milliarden Stück pro Jahr
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verbrauchen die Deutschen jährlich rund 2,25 Milliarden dieser dünnen Plastiktüten (Stand: 2021). Sie haben oft eine kurze Lebensdauer und werden selten wiederverwendet.
Kaufland schließt mit der Gebühr an eine allgemeine Entwicklung im Einzelhandel an, die den Umstieg auf umweltfreundlichere Alternativen fördern soll.
Weitere Maßnahmen in Supermärkten: BPA-Verbot und Abschaffung des Strichcodes
Seit Jahresbeginn greift im Lebensmittelhandel zudem eine weitere Maßnahme: Das Umwelthormon „Bisphenol A“, auch bekannt als „BPA“ ist verboten. Der Stoff war in der Vergangenheit unter anderem in Trinkflaschen, Plastikverpackungen und Konservendosen nachgewiesen worden. Damit ist nach Inkrafttreten eines EU-Gesetzes nun Schluss.
Bis 2027 soll zudem der klassische Strichcode auf Verpackungen durch ein modernes System ersetzt werden. Statt des gestreiften Barcodes soll es künftig einen QR-Code auf den Verpackungen im Supermarkt geben. Dieser kann beim Einkauf einfach mit dem Handy gescannt werden, um etwa Informationen über Allergene und Daten zu Nachhaltigkeit und Verpackung zu bekommen. Aber auch Informationen zum Produktgebrauch, zum Recycling oder sogar zu saisonalen Gewinn- und Rabattaktionen könnten darauf zu finden sein.


          
Stimme.de