Nach Bürgermeisterwahl in Oberstenfeld: Auf Kai Kraning wartet eine lange Aufgabenliste
Er ist als alleiniger Bewerber für das kommunale Spitzenamt angetreten. Kai Kraning, bisher Bauamtsleiter von Oberstenfeld, nimmt in der Gemeinde nun am Schreibtisch des Bürgermeisters Platz. Auf den 29-Jährigen warten dort vielfältige Themen.
Am Tag nach seiner Wahl zum neuen Bürgermeister von Oberstenfeld ist Kai Kraning ganz unspektakulär wieder in sein bisheriges Büro im Rathaus zurückgekehrt. Der 29-Jährige, der in Oberstenfeld seit vier Jahren das Bauamt leitet, wird sich noch etwas gedulden müssen, bevor er, wenige Zimmer weiter, den Platz am Schreibtisch des Bürgermeisters für die kommenden acht Jahre einnehmen kann. Voraussichtlich Anfang November werde der Termin für seine Amtseinsetzung sein, meint Kraning.
Bürgermeisterwahl in Oberstenfeld: Kraning erhält 96,6 Prozent der gültigen Stimmen
In einer „aufgeregt, optimistischen Stimmung“ habe er am Wahlsonntag das Bürgerhaus betreten, um die Auszählung der Stimmen zu verfolgen. Kraning, der als alleiniger Bewerber für das Bürgermeisteramt kandidiert hatte, erhielt 96,6 Prozent der gültigen Stimmen. Er tritt somit die Nachfolge von Markus Kleemann an, der zehn Jahre das Amt innehatte und im Mai zum Oberbürgermeister von Sindelfingen gewählt worden war.
Kraning nannte das Wahlergebnis einen „Vertrauensvorschuss für seine künftige Arbeit“.
Die Wahlbeteiligung in Oberstenfeld findet Kraning nicht gering
Von den 5935 Wahlberechtigten in der 8000-Bewohner-Gemeinde hatten 2152 ihre Stimme abgegeben, davon waren 46 ungültig. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 36,3 Prozent. Kraning findet den Wert nach eigenen Angaben nicht gering. „Mehr geht zwar immer, aber ich bin um jeden froh, der wählen gegangen ist.“ Das Ergebnis sei nicht geringzuschätzen – nicht nur, weil es keinen Gegenkandidaten gab, „sondern weil es zeigt, dass den Bürgern etwas an ihrem Ort liegt.“

Kraning, der mit seiner Partnerin Lena Hagmann zum Wahlabend erschienen war, hat diesen nach eigenen Angaben mit einer Feier im Kreis von Familie und Freunden ausklingen lassen. Bis zu seiner Amtseinsetzung beabsichtige er, noch einige Urlaubstage zu nehmen, weswegen er auch zur nächsten regulären Sitzung des Gemeinderates nicht anwesend sein werde. Der stellvertretende Bürgermeister Michael Meder werde die Geschäfte so lang weiterführen.
Der kommunale Haushalt wird erste Aufgabe des neuen Oberstenfelder Rathauschefs sein
Wenn Kraning dann in wenigen Wochen offiziell zum Bürgermeister eingesetzt wird, sieht er als erste seiner neuen Aufgaben an, „den kommunalen Haushalt für das kommende Jahr zu finalisieren.“ Der studierte Verwaltungsfachmann bekräftigt: „Oberstenfeld ist bei den Finanzen immer früh dran gewesen und das wollen wir beibehalten.“ Kraning bringt als bisheriger Leiter des Bauamts bereits viel Detailwissen zur Gemeinde mit – in die Themen der Kämmerei und des Hauptamtes müsse er sich aber weiter einarbeiten, sagt er.
Im Wahlkampf hatte sich Kraning bei drei Infoabenden in allen drei Ortsteilen von Oberstenfeld vorgestellt und dabei Themen benannt, um die er sich vorrangig kümmern wolle. Die Zukunft des Feuerwehrgerätehauses gehört hier ebenso dazu, wie die weitere Digitalisierung der kommunalen Verwaltung, als auch die städtebauliche Entwicklung des Areals Bottwarwiesen.
Nach Wahl in Oberstenfeld: Kraning geht mit Tatkraft in die achtjährige Amtszeit
Aus der Bürgerschaft wurden ihm zudem angetragen, den Stiftskeller wieder für Kulturangebote zu aktivieren, Angebote für betreutes Wohnen zu schaffen, die desolate Situation vieler Straßen und Verkehrswege zu beheben sowie das Angebot an Arbeitsplätzen zu sichern und auszubauen. Kraning ist sich nach eigenen Angaben bewusst, die Aufgabenliste für seine bevorstehende achtjährige Amtszeit ist lang.