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Heilbronn: Verdacht auf illegalen Zigarettenverkauf in Einzelhandelsgeschäft

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In einem Einzelhandelsmarkt in Heilbronn sollen Zigaretten zu Preisen weit unterhalb des regulären Marktwerts verkauft worden sein. Der Betreiber weist die Vorwürfe zurück. Der Verdacht: gefälschte Ware. 


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In einem Einzelhandelsmarkt in Heilbronn sollen Zigaretten weit unter dem regulären Preis verkauft worden sein. Eine Stange (zehn Packungen) der Marke Marlboro Gold sollen für 25 Euro über die Ladentheke gegangen sein.

Der Betreiber des Lebensmittelmarktes bestätigte das auf Nachfrage nicht. „Ich weiß nichts davon. Ich und meine Mitarbeiter haben damit nichts zu tun.“

Verdacht auf illegalen Zigarettenverkauf in Heilbronn: Warenwert mit Taschenrechner addiert

Während mehrerer Testkäufe soll aufgefallen sein, dass Waren beim Einkauf nicht in die Kasse eingegeben wurden. Stattdessen – so der Vorwurf – addierten Verkäufer den Wert der Produkte mit einem Taschenrechner und kassierten ab. Die Summe sei dabei nicht in die Kasse eingegeben worden. Das Bargeldfach soll für Verkaufsvorgänge mehrerer Kunden geöffnet und somit nicht nach jedem Verkaufsvorgang geschlossen worden sein.

Ein Einzelhandelsgeschäft in Heilbronn verkauft unverzollte und nach Meinung eines Duty-Free-Verbandssprechers gefälschte Zigaretten.
Ein Einzelhandelsgeschäft in Heilbronn verkauft unverzollte und nach Meinung eines Duty-Free-Verbandssprechers gefälschte Zigaretten.  Foto: Kümmerle, Jürgen

Der Betreiber erklärt im Gespräch, dass er davon nichts wisse. Es treffe zu, dass Kassierer auch einen Taschenrechner nutzten, die Endsumme werde aber in die Kasse eingegeben. Als Grund nannte er, dass nicht alle Produkte über die Kasse erfasst werden können. Bei den Systemen handelt es sich nicht um Scanner basierte Kassen, sondern um Kassen, bei denen der Preis von Hand eingetippt werden muss.

Zigaretten zweifelhafter Herkunft in Heilbronn verkauft: Verkäufer kam mit einer Plastiktüte zurück

Dass Zigaretten in diesem Einzelhandelsmarkt weit unter dem Marktpreis verkauft würden, wird unter anderem in Whatsapp-Gruppen behauptet. Eine Stichprobe im Ladengeschäft soll Folgendes ergeben haben: Der Verkaufsvorgang erfolgte über mehrere Mitarbeiter.

Ein Verkäufer nahm zunächst das Geld entgegen. Danach ging er in einen Nebenraum und kam mit einer Plastiktüte zurück. In der Tüte lag die Stange Zigaretten. Das Steueretikett ist auf den Packungen nicht vorhanden. Am Kopf der Packung steht: „For Duty Free Sale Only“.

Vorwürfe gegen Heilbronner Einzelhandelsmarkt: Hinweis auf Handel mit gefälschten Produkten

Ein Sprecher des Deutschen Travel Retail Verbands (DTRV) erklärt, dass es sich nach Angaben des Markeninhabers – in diesem Fall Philip Morris – bei den Zigaretten um gefälschte Produkte handelt. Der DTRV vertritt die Interessen der am Einzelhandel auf dem Reisemarkt beteiligten Unternehmen.

„Leider werden illegal hergestellte, gefälschte und geschmuggelte Tabakwaren oft betrügerisch als „Duty Free“ gekennzeichnet, und unversteuert auf dem Inlandsmarkt angeboten.“ Preise von 25 Euro für 200 Zigaretten sei ein deutlicher Hinweis auf den illegalen Handel mit gefälschten Produkten. 

In der Vergangenheit Stangengebinde verkauft

Der Betreiber des Einzelhandelsmarkt erklärt, dass er auch über die Herkunft der Zigaretten nichts wisse. Er gibt zu, dass er in der Vergangenheit Zigaretten in Stangengebinden verkauft habe. Diese stammten aus Ländern wie Polen, Rumänien oder aus Russland. Der Preis für eine Stange Zigaretten habe aber deutlich über 25 Euro – bei 40 oder 45 Euro gelegen.

Stichprobenartige Kontrollen des Zolls

Marcel Schröder, Pressesprecher des Hauptzollamt Heilbronn, teilt mit, dass er zum konkreten Einzelhandelsgeschäft nichts sagen könne. Der Zoll sei im Rahmen der Steueraufsicht immer wieder im Stadtgebiet Heilbronn unterwegs. Dabei werde kontrolliert, ob Tabak ordnungsgemäß versteuert werde.

„Wir machen solche Kontrollen stichprobenartig.“ Wie viel Steuereinnahmen dem Staat entgehen, konnte ein Sprecher der Generalzolldirektion in Bonn nicht sagen. 

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