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Nachteile für Heilbronn-Franken
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Protest gegen Turbo-ICE Stuttgart-Berlin wird lauter – „nicht hinnehmbar“

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Abgeordnete der Region protestieren in einem Brief an Verkehrsminister Schnieder gegen eine neue ICE-Schnellverbindung über die Murrbahn. Die Region Heilbronn-Franken habe davon keinen Nutzen, aber massive Nachteile. 


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Zu befürchten sei „eine zusätzliche Behinderung der Bahnfahrenden in der Region“, schreibt Harald Ebner, Grünen-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe. „Das ist nicht hinnehmbar“, heißt es in dem Brief, den auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, die Landtagsabgeordneten Jutta Niemann, Catherine Kern und Ralf Nentwich (Grüne) sowie Crailsheims Oberbürgermeister Christoph Grimmer unterzeichnet haben. 

Von einer „Hiobsbotschaft für diesen ländlichen Raum“ sprechen die Verfasser und verschärfen damit noch einmal den Ton in der Diskussion um einen neuen ICE-Sprinter von Stuttgart nach Berlin. Hintergrund: Die Deutsche Bahn führt zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember eine neue Verbindung ein, mit der die Fahrzeit zwischen der baden-württembergischen Landeshauptstadt und Berlin auf vier Stunden und 45 Minuten reduziert wird.

ICE der Deutschen Bahn: Künftig gibt es eine neue Sprinter-Verbindung von Stuttgart nach Berlin.
ICE der Deutschen Bahn: Künftig gibt es eine neue Sprinter-Verbindung von Stuttgart nach Berlin.  Foto: Julian Stratenschulte

Murrbahn ist eingleisig: Verschärft Turbo-ICE Stuttgart-Berlin die Probleme?

Der Zug ist jeden Tag einmal in jede Richtung unterwegs, er hält unterwegs nur in Nürnberg und fährt zwischen Backnang und Schwäbisch Hall auf der sogenannten Murrbahn. Dieser Abschnitt ist eingleisig und ohnehin verspätungsanfällig.

Der Regionalexpress Stuttgart-Nürnberg wird künftig am Morgen den neuen Turbo-ICE überholen lassen und damit eine Wartezeit von zehn Minuten ansammeln, fürchten die Verfasser des Briefes weitere Ungemach für Pendler im Regionalverkehr. Dem stehe kein Nutzen gegenüber, weil der schnelle ICE nirgends in der Region Heilbronn-Franken hält. 

Turbo-ICE braucht weniger als fünf Stunden von Stuttgart nach Berlin

Grundsätzlich sei zwar „jede zusätzliche Fernverkehrsverbindung zu begrüßen“, heißt es. „Die Nutzung der Murrbahn durch den Fern-, Regional- und Güterverkehr kann nur dann reibungslos funktionieren, wenn eindurchgängig zweigleisiger Ausbau erfolgt.“ Dafür jedoch gibt es keine konkreten Pläne.

Der neue ICE-Sprinter fährt morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nach Nürnberg (an 8.57 Uhr) und von dort wiederum ohne Halt weiter nach Berlin, wo er um 11.47 Uhr ankommt. Nachmittags fährt er in Gegenrichtung um 16.12 Uhr in Berlin und erreicht Stuttgart um 20.57 Uhr. Schneller waren Bahnreisende noch nie zwischen den beiden Städten unterwegs. Auf der Direktverbindung über Frankfurt dauert es eine Stunde länger. 

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Kommentare

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Florian am 13.10.2025 04:50 Uhr

Wird bestimmt ein Test sein. Wenn der ICE gut nachgefragt wird könnten noch weitere hinzukommen die die Murrbahnstrecke nutzen.

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