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Hermann-Greiner-Realschule Neckarsulm: Sanierung dauert fast zehn Jahre

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Seit Jahren wird an der HGR Neckarsulm gebaut. Trotz 27 Millionen Euro Sanierungskosten kritisieren Stimmen aus dem Gemeinderat die Entscheidung gegen einen Neubau. Dabei entsteht faktisch ein Großteil der Schule neu.


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Seit fast zehn Jahren ist die Hermann-Greiner-Realschule (HGR) eine Großbaustelle. Fast wie im Zauber-Internat Hogwarts ändern sich die Räume, Treppen und Wege ständig. Ein gutes Gedächtnis, viele Schlüssel und einiges an „Puzzlearbeit“ sind nötig, um von A nach B zu kommen und die zur Verfügung stehenden Räume zu nutzen. 

Schulleiterin Carolin Müller und Konrektor Alexander Mohr freuen sich dennoch über den Baufortschritt. Das Mensagebäude, das für zehn Millionen Euro neu erstellt wird, ist schon im Rohbau fertig. Die neue Mensa bietet Platz für 120 Schüler, direkt daneben ist ein großer Aufenthaltsraum, der durch mobile Trennwände mit der Mensa verbunden werden kann. 

Die neue Mensa der Hermann-Greiner-Realschule soll hell und großzügig werden.
Die neue Mensa der Hermann-Greiner-Realschule soll hell und großzügig werden.  Foto: Wittmer, Frank

Hermann-Greiner-Realschule in Neckarsulm hat nun endliche eine Aula

Alle 730 Schülerinnen und Schüler werden zwar nicht reinpassen, aber: „Wir haben nun endliche eine Aula“, freut sich die neue Rektorin Carolin Müller, die aber schon 20 Jahre an der HGR ist. Mit der Bühne gebe es dann auch viel Platz, um für Aufführungen zu proben. „Bewegung und Musical ist unser Steckenpferd.“ Auch in den Musikräumen im Stockwerk darüber sei viel Platz. Die neuen Möbel könnten schnell zur Seite geräumt werden, damit Tanz-Choreographien geübt werden können. 

Ganz oben sind die Physikräume, die nach Fertigstellung des neuen Trakts direkt neben den schon fertigen Chemieräumen liegen werden. Jetzt muss man über das alten Treppenhaus noch ganz nach unten und wieder hoch. Im Keller sind die IT-Räume und eine riesige Lüftungsanlage, die bei Bedarf auch noch mit einer Kühlung nachgerüstet werden könnte, erklärt Projektleiterin Natalia Krämer. 

Schulleiterin Carolin Müller und Konrektor Alexander Mohr freuen sich über den Baufortschritt.
Schulleiterin Carolin Müller und Konrektor Alexander Mohr freuen sich über den Baufortschritt.  Foto: Wittmer, Frank

Hermann-Greiner-Realschule in Neckarsulm: Heizung ist kurz ausgefallen

Apropos kühl: In den Herbstferien wurde eine Leitung beschädigt, so dass die Temperatur in einigen Klassenzimmern angeblich unter zehn Grad gefallen sein soll. Dies kann Ingo Siedler vom Gebäudemanagement der Stadt Neckarsulm zwar nicht bestätigen, stellt aber fest: „Wir hatten ein technisches Problem, das aber gleich repariert worden ist.“ 

Gerade ist es aber eher warm auf der Baustelle, weil der frisch verlegte Estrich trocknen muss. Im neuen Eingangsbereich wird es ein großzügiges Foyer geben. „Man steht nicht wie früher direkt vor den Toiletten“, betont Natalia Krämer. 

Trotz Verzögerung im Bauplan: Neues Gebäude wird im Frühjahr fertig

Im Moment habe man eine Verzögerung im Bauplan, sei aber zuversichtlich, dass das neue Gebäude Ende Februar fertig sein wird und dann von der Schule bezogen werden kann. „Vom Physiksaal hat man die beste Aussicht“, sagt Carolin Müller. 

Auch im alten Trakt geht es an die Substanz: Zwischenebenen mussten eingezogen werden, der alte hohe Musikraum wird nun zugunsten eines größeren Lehrerzimmers genutzt. „Das ist ein massiver Eingriff in die Bausubstanz“, erklärt Siedler. Seit 1948 werde die Schule immer wieder umgebaut. „Das ist ein Stück lebendige Geschichte“, meint Klaus Ranger, der hier selbst die Schulbank gedrückt hat. 

Im Frühjahr 2027 soll die Sanierung der Hermann-Greiner-Realschule abgeschlossen sein. Ab Sommer 2026 wird der Verwaltungstrakt und der vordere Schulhof als letzter Bauabschnitt angegangen. Am Ende werden die Container abgebaut und der Schulhof auf Straßenniveau abgesenkt. „Dann ist das ganze Schulensemble fertig“, freut sich Ingo Siedler. 

Kritik im Gemeinderat: Neubau wäre besser als die Sanierung gewesen

In der Gemeinderatsitzung am Donnerstag gab es Lob und Kritik. Eberhard Jochim (CDU) meinte: „Der Neubau wäre der bessere Weg gewesen. Die Kosten sind von 13,5 auf 27 Millionen Euro gestiegen.“ Die Sanierung sei eine „immense Belastung für die Schulgemeinschaft“. Oberbürgermeister Steffen Hertwig konterte, dass die  ursprünglichen Summe aufgrund neuer Ideen und Auflagen gestiegen sei. 

Dieter Steiner (SPD), der beim Rundgang dabei war, sagte: „Man hat gespürt, wie froh und dankbar die Schulleitung ist, wieder angemessene Räume in modernem Gewand zu haben.“ Den Dank gab Ingo Siedler vom städtischen Gebäudemanagement zurück: „Die Schule macht den Umbau seit fast zehn Jahren bravourös mit.“ 

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