Hasenpest-Infektionen in Bayern: Wie gefährlich ist die Seuche?
In Bayern verzeichnen die Behörden so viele Hasenpest-Fälle wie noch nie – dabei sind Infektionen beim Menschen eigentlich selten. Welche Gefahr von der Seuche droht.
In Bayern haben sich so viele Menschen wie nie zuvor mit der Hasenpest angesteckt. Das geht aus Daten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hervor. Die Behörde zählt für dieses Jahr bisher 55 Fälle beim Menschen in Bayern, mehr als doppelt so viele wie in jedem anderen Jahr seit 2010. In ganz Deutschland gebe es demnach 166 Fälle.
Hasenpest: Fälle in Bayern betreffen vor allem Jäger
Die Hasenpest, medizinisch als Tularämie bezeichnet, ist eine eher seltene bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem Wildtiere, besonders Hasen, Kaninchen und Ratten, betrifft. Die Krankheit wird durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst, das über verschiedene Übertragungswege, wie Insektenstiche, Kontakt mit infizierten Tieren oder Kot verbreitet wird.
Die Hasenpest kann auf den Menschen übertragen werden, was aber eher selten passiert. Laut Medienberichten haben sich in Bayern wohl vor allem Jäger bei der Hasenjagd infiziert. Von Mensch zu Mensch wird das Bakterium laut Robert-Koch-Institut nicht weitergegeben. Anders bei Hunden: Sie werden zwar nicht krank, können die Hasenpest aber übertragen.
Beim Menschen kann eine Hasenpest-Infektion einen Hautausschlag, Augeninfektionen, geschwollene Lymphknoten sowie Husten und Brustschmerzen auslösen.
Wenige Fälle von Hasenpest in Baden-Württemberg – ein Fall in der Region
Einen flächendeckenden Ausbruch wie in Bayern gibt es in Baden-Württemberg nicht. Mitte August wurden in Freiburg sechs Fälle gemeldet, was eine hohe Zahl und so viel wie im Vorjahr ist. In vielen weiteren Städten und Landkreisen wurden gar keine Infektionen mit der Hasenpest gemeldet.
Ebenso in der Region: Im Stadtkreis Heilbronn und im Hohenlohekreis gab es keine Hasenpest-Fälle. Nur im Landkreis Heilbronn wurde den Behörden ein Fall gemeldet.

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