Zombies, Skelette und Projektionen: Halloween-Fan aus Siglingen sorgt für Grusel-Momente
Sven Bolg verwandelt jedes Jahr seinen Vorgarten an Halloween in eine Horrorlandschaft. Mit Special Effects und schaurigen Dekorationen ist das Haus in Neudenau-Siglingen eine Anlaufstelle für Gruselfans.
Gruselgräber, Zombies und schreckliche Projektionen. Sven Bolg liebt Halloween und hat seinen Vorgarten in eine Horrorlandschaft verwandelt. Egal ob eine klappernde Kiste, ein Zombie, der an einer Eisentür rüttelt, oder ein Skelett, das sich übergibt – der Siglinger tüftelt jedes Jahr an ausgefallenen und vor allem gruseligen Elementen.
Halloween-Haus in Neudenau-Siglingen: Einige Dekorationen kommen aus den USA
„2015 hat es angefangen mit den ersten Kindern, die geklingelt haben“, sagt der 40-Jährige. Damals gab es noch keine Deko, er sei einfach kostümiert aus dem Haus gerannt und habe die Kinder erschreckt. Daraus wird immer mehr. „Ich kann mir selbst nicht erklären, wo das herkommt“, sagt Bolg. Aber das Schaurige und Gruselige reize ihn einfach. Für ihn ist das Basteln und Programmieren zum Hobby geworden. „Dabei kann ich gut abschalten vom Arbeitsstress.“
Bereits ab Februar fängt er an, sich auf den 31. Oktober vorzubereiten und sich neue Ideen auszudenken. Inspiration holt er sich dafür hauptsächlich aus Facebook-Gruppen und blickt über den großen Teich ins Ursprungsland der schaurig-schönen Halloween-Dekorationen. In Amerika seien die Dimensionen nochmal ganz andere. Dort habe er auch schon Material bestellt, das es so in Deutschland nicht gebe. Gerade elektronische Teile – Prop-Controller, mit denen spezielle Effekte programmiert werden können – würden dort angeboten.
Geister, Skelette und Co.: Zombies sind in diesem Jahr das Halloween-Motto
In den vergangenen Jahren sind so immer ausgefeiltere Effekte entstanden. Erst waren es drei kleine, leuchtende Geister, „die müssen auch jedes Jahr wieder dabei sein, als Zeichen vom Ursprung“, so Bolg. Mit der Zeit sind aufwendigere Elemente dazugekommen. Ganz neu ist ein Skelett, das sich über ein Fass beugt und grüne Flüssigkeit ausspuckt. „Das Wasser ist mit Uranin gefärbt, einem Mittel, das normalerweise verwendet wird, um mithilfe von UV-Licht Lecks sichtbar zu machen.“ Sven Bolg hat das kurzerhand genommen, um radioaktive Substanzen anzudeuten. Mit einer UV-Lampe leuchtet der Wasserstrahl im dunkeln neongrün. Auch ein Zombie ist neu i n diesem Jahr, der per Bewegungsmelder anfängt, an einer alten Eisentür zu rütteln und mit leuchtend roten Augen Angst und Schrecken verbreitet.
Passend dazu verkleidet er sich an diesem Halloween mit einem Strahlenschutzanzug. „Die letzten Jahre war das Motto Friedhof, jetzt möchte ich einen Schwenk in Richtung Zombies machen“, so Bolg. Das gehe aber nicht von einen Jahr aufs andere, sondern wird schleichend ausgebaut. Denn auch wenn der Siglinger viele seiner alten Dekorationen umbaut und gebrauchte Sachen kauft, ist das Hobby kostspielig. Er setzt sich jedes Jahr ein Limit von 200 bis 300 Euro und ändert deshalb nicht alle Elemente von heute auf morgen, erzählt er.
Seine Familie macht den Spaß mit. Am Tag selbst findet seine Frau die ganze Deko lustig. Dass er allerdings schon vier Wochen vorher, Anfang Oktober, die Gruselelemente rausstellen will, damit könne sie sich nicht anfreunden. „Wir haben uns deshalb auf zwei Wochen geeinigt“, erklärt Bolg. Dann fängt er an, alles rauszustellen. Einzig die elektronischen Teile bleiben bis kurz vorher noch im Trockenen.
Horrorhaus in Neudenau sammelt Spenden für Grundschule Siglingen
„Das Wetter macht mir in diesem Jahr zu schaffen“, sagt er. Er hofft, dass trotz Wind und Regen viele Kinder vorbeikommen und sich gruseln. Dafür kauft er auch jedes Jahr kiloweise Süßigkeiten ein. „Es wäre peinlich, wenn sie ausgehen.“ Auch hofft er auf viele Besucher, weil er in diesem Jahr das erste Mal eine Spendenbox aufgestellt hat. „Für den Förderverein der Grundschule in Siglingen, die haben es ja auch schwer“, sagt der 40-Jährige. „Vielleicht kommt ja eine kleine Summe zusammen.“
Am 1. November ist dann der Spuk vorbei. „Ich habe alles in drei bis vier Stunden wieder abgebaut“, sagt Bolg. Verstaut werden die Teile in Kisten auf dem Dachboden, dem Keller oder in der Garage. „Der Dachboden ist schon voll“, sagt er und lacht. Dann beginnt für ihn wieder die Zeit der Vorfreude und des Tüftelns, bis er im nächsten Jahr seine neuen Kreationen zur Schau stellen kann.


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