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Rundgang durch Innenstadt
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Nach Brandbrief in Neckarsulm: Händler und Verwaltung im Gespräch

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Beim Rundgang durch die Innenstadt werden nach Kritik wieder gemeinsame Positionen gesucht. Neuansiedlungen und Umzüge gestalten sich für die Geschäftsleute schwierig. 

Zum Rundgang in der Innenstadt haben sich getroffen (von links): Daniel Bürkle, Ellen Agreiter, Marc-Anton Spohn, Nico Härdtner, Steffen Hertwig und Suzanne Mösel. Im Hintergrund ist der Markt am Mittwochnachmittag zu sehen.
Fotos: Frank Wittmer
Zum Rundgang in der Innenstadt haben sich getroffen (von links): Daniel Bürkle, Ellen Agreiter, Marc-Anton Spohn, Nico Härdtner, Steffen Hertwig und Suzanne Mösel. Im Hintergrund ist der Markt am Mittwochnachmittag zu sehen. Fotos: Frank Wittmer  Foto: Wittmer, Frank

In einem Brandbrief machten einige Händler aus Neckarsulm auf die aus ihrer Sicht mangelnde Aufenthaltsqualität in der Innenstadt aufmerksam. „Wir würden uns einfach mehr Frequenz wünschen“, sagt Ellen Agreiter. Man habe kaum Laufkundschaft. „Ohne unsere Stammkunden sähe es düster aus.“ An einem schönen Frühlingstag wie derzeit sei „durchaus viel los“, stellt Nico Härdtner, Vorsitzender des Gewerbevereins, fest. „Aber es geht ja auch darum, ob die Leute hier etwas kaufen.“

Rundgang in Neckarsulm: Die Innenstadt ist belebt

Beim Rundgang stellt man schnell fest: Die Innenstadt ist belebt. Es ist Markt am Mittwochnachmittag. „Der ist besser bestückt als unser Samstagsmarkt“, so City-Manager Daniel Bürkle. Baubürgermeisterin Suzanne Mösel weist auf die Sonnenschirme vor Nuriya’s Café hin, die die Stadt zur Verfügung stellt. „Inzwischen sind eher Nord- als Südterrassen gefragt.“

Der Hof hinter dem NKD ist wenig ansehnlich. Der Übergang zur Grünanlage Klostergraben und der Tiefgarage soll im Zuge des Neubaus besser gestaltet werden.
Der Hof hinter dem NKD ist wenig ansehnlich. Der Übergang zur Grünanlage Klostergraben und der Tiefgarage soll im Zuge des Neubaus besser gestaltet werden.  Foto: Wittmer, Frank

Man wolle auf dem zentralen Veranstaltungsort weitere vier bis fünf große Sonnenschirme aufstellen, die mit Bodenhülsen verankert werden. Im hinteren Bereich in der Rathausstraße beginnen bald die Bauarbeiten für ein Wasserspiel. „Die Spiel-Lokomotive wird ersetzt“, verspricht Oberbürgermeister Steffen Hertwig.

Elis Moden muss ab 2026 für das Neckarsulmer Bürgerbüro weichen

Man erkenne durchaus an, dass die Stadtverwaltung aktiv sei, um die Innenstadt zu beleben. „Wir wissen das Entgegenkommen zu schätzen“, sagt Ellen Agreiter. Dennoch sei es bitter, dass zum Beispiel Elis Moden im Untergeschoss des Rathauses ab 2026 für das Bürgerbüro weichen muss. „Wir wollen den Eingang nach vorne verlegen“, erklärt Hertwig. Bisher sei es so, dass sich der Eingang und die Zufahrt zur Tiefgarage überschneiden, was mitunter zu gefährlichen Situationen führe. Zudem wolle man einen klar ersichtlichen Zugang für alle Rathausbereiche im Erdgeschoss schaffen, der damit auch barrierefrei wird.

Freie Gewerbeeinheiten gibt es nicht allzu viele, was ja „grundsätzlich gut ist“, meint Nico Härdtner. „Das heißt ja, dass wir wenig Leerstand haben.“ Ellen Agreiter fände es gut, wenn „noch mehr Gebäude in städtischer Hand wären“. Die Umsatzmiete, die nach der Anfangsphase auch das Retter-Café HerzMahl zahlt, sei eben günstiger als das, was private Vermieter verlangen. Dies merkt aktuell die Buchhandlung Chardon, die aufgrund des ausgelobten städtebaulichen Wettbewerbs aus der Marktstraße 10 ausziehen muss. Die gegenüber im Haus Trudi angebotenen Räume, so berichtet Marc-Anton Spohn, strapazieren die finanziellen Möglichkeiten. „Die Stadt-Konditionen sind hoch defizitär“, meint Suzanne Mösel zur „Umsatzmiete“.

Neckarsulmer OB sieht Stadtentwicklung als Gemeinschaftsprojekt

Oberbürgermeister Steffen Hertwig sieht die Stadtentwicklung daher als „Gemeinschaftsprojekt“. Man freue sich über das „absolute Statement“, welches die Bäckerei Härdtner mit dem Umbau der Filiale am Marktplatz gesetzt habe. „Wir glauben an die Innenstadt“, meint Nico Härdtner.

Weniger ansehnlich ist da der Hinterhof hinter dem NKD. Der Übergang von der Grünanlage Klostergraben sei ein „städtebaulicher Missstand“, sagt Suzanne Mösel. Die Erweiterung der Tiefgarage sei einer der Punkte, die in der Ausschreibung jetzt Niederschlag gefunden haben.

Café Fein mit Floristik öffnet im April

Im Haus Trudi wird im April das Café Fein mit Floristik aufmachen. Der NKD könnte möglicherweise ins neu gestaltete Einkaufscenter umziehen. Für die beiden Arztpraxen habe man „in der näheren Umgebung“ Angebote bekommen, betont Bürkle.

Zwei weitere Gewerbeflächen mit 149 und 129 Quadratmetern sind im Haus Trudi noch im Angebot. Hier würde man gerne ein Geschäft ansiedeln, das Schreib-, Eisen- und Spielwaren im Angebot hat. Auch der Umbau des ehemaligen Elektro Berthold werde demnächst fertig.

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