Bestürzung über verwüstetes Urnengrab auf Eberstädter Friedhof
Wer macht bloß so was? Auf dem Friedhof in Eberstadt wurde ein Urnengrab verwüstet und die Aschekaspel aufgebrochen. Die Menschen im Ort seien fassungslos, sagt Bürgermeister Patrick Dillig. Vom Täter fehlt jede Spur.
„Es ist mit Worten unbeschreiblich, wie man so etwas machen kann“: Auch wenige Tage nach dem Vorfall auf dem Eberstädter Friedhof ist das Entsetzen bei Bürgermeister Patrick Dillig groß. Und nicht nur bei ihm. Mit wem man im Ort auch spreche: Die Menschen seien rat- und fassungslos.
Eine unbekannte Person hat am Wochenende ein Urnengrab auf dem Eberstädter Friedhof verwüstet. Nach Angaben der Polizei hatte der Täter oder die Täterin die Granitabdeckplatte einer Urnenkammer aufgestemmt. Er oder sie entnahm die verplombte Kapsel aus der Über-Urne und verstreute Asche auf dem Boden. Außerdem wurde der gepflasterte Boden vor der Urnenwand mit einem Schriftzug in roter Farbe beschmiert.
Verwüstetes Urnengrab in Eberstadt: Menschen sind geschockt
„Wer macht so was? Warum? Und warum in Eberstadt?“: Fragen wie diese gehen Bürgermeister Dillig und den Einwohnern durch den Kopf. „Die Urne wurde einfach herausgeworfen. Wir sind alle geschockt“, sagt Dillig, der nach eigenen Angaben gleich am Sonntagmorgen informiert worden war. Nichts deute darauf hin, dass es sich um eine gezielte Attacke handle. Sein großes Mitgefühl gelte den Angehörigen.
Pfarrer Bernd Burgmaier von der evangelischen Verbundkirchengemeinde Eberstadt-Gellmersbach weiß natürlich ebenfalls von dem Geschehnis. „Das ist schrecklich. Und es hinterlässt so viele Fragezeichen“, sagt er auf Stimme-Nachfrage.
Zerstörung auf Eberstädter Friedhof: Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
Petra Rutz von der Pressestelle des Heilbronner Polizeipräsidiums kann sich an keinen ähnlichen Vorfall erinnern. Dass auf Friedhöfen eine Grabkerze beschädigt wird – derartiges komme hin und wieder vor. Nicht aber, dass ein Urnengrab verwüstet wird. Nach wie vor gibt es keine Hinweise auf den Täter oder die Täterin. Die Polizei hofft weiterhin auf Beobachtungen aus der Bevölkerung. Wem etwas Verdächtiges aufgefallen ist, meldet sich beim Revier in Weinsberg unter der Telefonnummer 07134 9920.
Der Vorfall ist ein Verstoß gegen Paragraf 168 des Strafgesetzbuches, erläutert Polizeisprecherin Rutz: Wer die Totenruhe stört, dem droht eine Geldstraße oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.