Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit vor Ostern. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbracht hat. Zudem soll sie auf Ostern vorbereiten. Seit Ende des 11. Jahrhunderts ist es Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zu zeichnen. Es steht für die Zeit der Umkehr und Buße, zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Die Passionszeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. red
Närrisches Treiben in Gundelsheim: Faschingsumzug begeistert Tausende Zuschauer
Bunt, laut, fröhlich: 14.000 Besucher feierten mit 2500 Narren den Faschingsumzug des GCV in Gundelsheim – ein farbenfroher Abschluss der fünften Jahreszeit.
Gefeiert wurde bereits, bevor sich der Umzug ganz traditionell um 14.11 Uhr von der Heilbronner Straße aus in Gang setzte: Schon um 11 Uhr wurde der Bereich rund um das Gundelsheimer Rathaus in närrische Musik gehüllt. Doch es war das scheppernde Kuhglocken-Geläut der Trychlerfründe aus der Schweiz, das pünktlich den Startschuss für das bunte Spektakel markierte.
Weil die mächtigen Glocken ordentlich Gewicht haben und schwer zu tragen sind, bekam die Gruppe ein paar Minuten Vorsprung vor dem Rest. So geriet der Zug nicht ins Stocken. Mit wehenden Fahnen in Weiß und Grün und rhythmischem Trommeln folgte die Gundelsheimer Guggenmusik Kuhberg-Echo. Die Gundelsheimer Rebläuse versprühten mit ihren schillernden Kostümen nicht nur gute Laune, sondern verteilten auch kräftig kleine Präsente.
Faschingsumzug in Gundelsheim: Hexxen verpassen Abreibung mit Sägespänen
Zwei Tonnen Wurfmaterial hatte der GCV besorgt. Davon profitierten die Besucher: Kaustangen und saure Gummi-Gurken flogen genauso durch die Luft wie Grießpudding-Mischungen und Handcreme. Fette Beute machte, wer sich gut positioniert hatte, flink war und zudem einen großen Sammelbeutel dabei hatte. Zu sehr sollte man sich allerdings nicht vom restlichen Geschehen ablenken lassen.
Einige der Devil Hexxen aus Bad Friedrichshall hielten sich nämlich nicht genau an die Strecke, sondern überraschten die Zuschauer lieber aus dem Hinterhalt mit einer Handvoll Sägespäne – zack, war die Frisur dahin. Die Garde-Mädchen des Talheimer Carnevalvereins 1969 bewegten sich tanzend durch die Straßen, während die Owergriesemer Faschings Oxe den Feierfreudigen mal eben eine Gesichtsbemalung verpassten.
Faschingsumzug des Gundelsheimer Carnevalvereins: Prinzenpaar versprühte Grazie und Seifenblasen
Extra für den Umzug hatte der GCV das Narrenschiff umgestaltet und mit einem passenden bunten Schriftzug bemalt. GCV-Präsident Hans-Peter Bechtold hatte auf dem Wagen sichtlich zu tun: Entweder begrüßte er die Zuschauer mit einem kräftigen Helau oder er warf schnell eine Packung Popcorn in die Menge. Nicht zu übersehen und zu überhören war die Schweizer Gruppe Absolut Fidelia mit ihren Riesenköpfen in Türkisblau. Etwas mehr Grazie und vor allem reichlich Seifenblasen versprühte das Prinzenpaar, Prinzessin Lea die 1. vom närrischen Schifferdorf und Prinz Tobias der 1. von den tanzenden Schallplatten.
Während der TSV Höchstberg in seinen Heißluftballon-Kostümen förmlich die Strecke entlang flog, gingen es die Sindelfinger Brunnensäu mit Schweinsmaske und geringelten Stoßzähnen deutlich gemächlicher an. Rosalie Hausecker besucht mit ihren Freundinnen jedes Jahr den Umzug – vor allem wegen der guten Stimmung und den tollen Kostümen. „Wir haben Faschingsblut in den Adern“, sagte sie lachend.
Besucherin: „Wir fühlen uns hier nicht unsicher.“
Anlässlich aktueller Vorkommnisse wie der Amokfahrt in Mannheim hatte die Stadt Gundelsheim das Sicherheitskonzept mit dem Veranstalter noch einmal optimiert. An den Zufahrtsstraßen hatten sich zahlreiche Fahrzeuge der Polizei, des DRK und des THW postiert. Die Brücke über die Bahngleise wurde von einem Lastwagen der Bmk-Steinbruchbetriebe blockiert. Das blieb auch den Besuchern nicht verborgen: „Natürlich denkt man an diese schrecklichen Vorfälle, aber wir fühlen uns hier nicht unsicher“, erklärte Edelgard Meile. Marcel Dominke vom Polizeipräsidium Heilbronn bestätigte am Dienstagabend, dass es keine polizeilich relevanten Vorkommnisse gab.