Stimme+
Schmerzfrei durch Loopings
Lesezeichen setzen Merken

„Pure Lebensfreude“: Erlebnispark Tripsdrill ehrt „Karacho-Ursel“ für 3333. Fahrt

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Für ihre 3333. Fahrt mit der Karacho-Achterbahn ehrt der Erlebnispark Tripsdrill die „Karacho-Ursel“. Ursula Dees wurde ihr Leben lang von Rückenschmerzen geplagt, heute lebt sie schmerzfrei – dank der unkonventionellen Behandlungsmethode.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Die Karacho-Achterbahn im Erlebnispark Tripsdrill ist nichts für schwache Nerven: In 1,6 Sekunden beschleunigt sie auf 100 Kilometer pro Stunde, viermal hängen die Gäste kopfüber in ihren Sitzen. Dieses Gefühl ist für die 85 Jahre alte Ursula Dees „pure Lebensfreude“. Die Rentnerin aus Böblingen kommt seit 13 Jahren einmal die Woche in den Erlebnispark. Am Montag hat „Karacho-Ursel“, wie sie liebevoll von ihren Fans gerufen wird, ihre 3333. Fahrt absolviert. Dafür wurde sie vom Park mit einem Jahrespass auf Lebenszeit geehrt.

Erlebnispark Tripsdrill ehrt „Karacho-Ursel“ – Achterbahnfahrten gegen Schmerzen

Die Begeisterung für Achterbahnen und den Erlebnispark Tripsdrill begleitet Ursula Dees schon ihr Leben lang. „Ich wollte als Kind nicht mehr aus dem Karussell aussteigen“, erinnert sie sich im Interview mit der Heilbronner Stimme. Dann habe die ehemalige Verkäuferin 40 Jahre lang eine Pause eingelegt – bis sie 2012 in die Holzachterbahn Mammut einsteigt. Dees: „Ich wollte einfach mal wieder Achterbahn fahren.“


Zum 3333. Mal auf der Karacho: „Karacho-Oma“ aus Böblingen feiert in Tripsdrill

Heute ist Achterbahnfahren für die Frau mit den geflochtenen Zöpfen und dem Rollator eine unkonventionelle Methode, mit der sie ihre Rückenschmerzen bekämpft. „Ich sitze total locker drin, und es dehnt sich alles“, erklärt sie. Und das, obwohl ausdrücklich davor gewarnt wird, die Fahrt mit Beschwerden dieser Art anzutreten. Die Rückenschmerzen kämen von einer Fehlstellung der Hüfte, die Dees seit ihrer Kindheit hat. Behandlungsmethoden wie eine Spreizhose oder Operation habe sie abgelehnt.

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Das Geheimnis sei das Lockerlassen. „Andere verkrampfen sich, sie ist absolut cool“, erklärt Sohn Volker Dees. „Sie braucht heute keine Schmerzmittel mehr“, ergänzt der 64-Jährige. Er selbst überlässt es lieber seinem Sohn Markus, die Oma bei den Fahrten zu begleiten. Während Ursula Dees gerne 50 Mal am Stück fährt, verkraftet ihr Enkel nur maximal sieben Durchläufe.

Tripsdrill ehrt Achterbahn-Fan Ursula Dees für 3333. Fahrt mit der Karacho

Roland Fischer, Geschäftsführer und Enkel des Parkgründers, kennt Ursula Dees bereits seit Tag eins. An seiner Seite absolvierte sie ihre 50. Fahrt mit der Mammut-Achterbahn. Sein Sohn Benjamin Fischer nimmt nun den Platz neben ihr in der Karacho-Achterbahn ein, um gemeinsam die Schnapszahl-Fahrt zu erleben. Dabei war Roland Fischer zunächst nicht begeistert, als Dees die Idee äußerte, mit der 2013 eröffneten Katapult-Achterbahn fahren zu wollen.

Zuvor wünschte er sich eine ärztliche Freigabe, die sie auch bekam. Ihr Arzt habe sie zur Fahrt in Karacho sogar ermutigt. „Ihr Arzt ist selbst Achterbahnfan“, erklärt Volker Dees. „Heute bist du quasi schmerzfrei“, freut sich Roland Fischer, als er Ursula Dees einen Blumenstrauß und die Dauerkarte überreicht, mit der sie unbegrenzt kostenlos den Park besuchen kann. Die 85-Jährige bedankt sich überschwänglich. Mit einer solchen Überraschung habe sie an diesem Tag nicht gerechnet. „Ich bin überglücklich“, erklärt sie. Dazu gibt es zwei Daumen nach oben, eine typische Geste.

„Karacho-Ursel“ feiert 3333. Fahrt in Tripsdril: Achterbahnfahrten mit der Rentnerin sind beliebt

Die Rentnerin ist im ganzen Park bekannt und beliebt. Sie kann im Wagen sitzen bleiben, solange sie möchte, und Parkbesucher stellen sich extra an, um neben ihr sitzen zu können. „Sie wird laufend angesprochen“, berichtet Volker Dees. Sogar für Selfies darf die Karacho-Oma posieren, Enkel Markus druckte bereits Autogrammkarten. Auch bei der 2020 eröffneten Achterbahn Hals über Kopf kommt Ursula Dees mittlerweile auf rund 3000 Fahrten. Sie zähle das tatsächlich mit, erklärt sie.

"Karacho-Ursel" Ursula Dees wird für ihre 3333. Fahrt geehrt.
"Karacho-Ursel" Ursula Dees wird für ihre 3333. Fahrt geehrt.  Foto: Lina Bihr

Die Fahrten auf den Attraktionen hätten so nachhaltige Effekte auf ihren Körper, dass sie selbst in der Winterzeit, wenn der Park in Betriebspause gehe, keine Verschlechterung verspüre. In dieser Zeit hält sie sich mit Dehnübungen fit und freut sich auf den Frühling. Ob sie irgendwann vorhat, aufzuhören? Eher nicht. Ihr Plan sei, „immer weitermachen, dranbleiben“, erklärt Ursula Dees.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben