Post-Covid-Syndrom: Erkrankung ist schwer zu behandeln
Es ist unbekannt, wie viele Menschen nach einer Corona-Infektion gesundheitlich nicht mehr auf die Beine kommen. Das Post- oder Long-Covid-Syndrom lässt sich schwer diagnostizieren.

Wie viele Menschen am Post- oder Long-Covid-Syndrom leiden, ist unbekannt. Dem Sozialministerium Baden-Württemberg liegen keine detaillierten Informationen über die Anzahl der bisher gestellten Diagnosen vor, teilt eine Sprecherin des Ministeriums mit. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge könne die genaue Häufigkeit nicht verlässlich geschätzt werden. Es fehle an bevölkerungsrepräsentativen, kontrollierten Studien mit ausreichender Nachbeobachtungszeit.
Das Krankheitsbild betrifft häufig eine Vielzahl von Organen. Das könne zu schweren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen, heißt es im Sozialministerium. Das breite Spektrum an Symptomen reicht von einer leichten, vorübergehend auftretenden Leistungsminderung bis hin zur schwersten Ausprägung einer sogenannten Myalgischen Encephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS). Dies kann zu Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit führen.
Eine Frau aus Lauffen berichtet der Heilbronner Stimme, wie ihr Ehemann nach zwei Corona-Infektionen zum Post-Covid-Pflegefall wurde.
Therapien bekämpfen zurzeit noch die Symptome, nicht die Ursache
Die Erkrankung ist derzeit nur schwer zu diagnostizieren. Das geht nur durch Ausschluss anderer Ursachen. Bei den Untersuchungen von Patienten nehmen Ärzte verschiedene Proben und sammeln Daten, um zunächst andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Es gibt dem Ministerium zufolge keine gesicherten Laborwerte bezüglich der Diagnose oder des Krankheitsverlaufs. Daher orientiert sich die Therapie derzeit an den Symptomen.
„Ein besseres Verständnis für die zugrundeliegenden Prozesse der Erkrankung ist für die Diagnostik und Therapiesteuerung unabdingbar“, sagt die Ministeriumssprecherin. Das Ministerium fördert ein Forschungsprojekt der vier Universitätskliniken im Land mit dem Ziel, die Versorgung von Menschen mit Long-Covid zu verbessern.

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