Eine winzige Zikade wächst zu einem Riesenproblem für die Bauern
Der traditionelle Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüse in der Region Heilbronn droht zu verschwinden. Das hat auch Auswirkungen auf den Verbraucher.

Die Landwirtschaft befürchtet katastrophale Auswirkungen durch ein winziges Insekt. Das Heilbronner Unterland gilt als Hotspotregion für den Befall durch die Schilf-Glasflügelzikade. Deren krankheitserregende Bakterien verursachen riesige Ernteausfälle.Die Kulturlandschaft droht sich zu verändern, der traditionelle Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüse zu verschwinden. Lange können die Bauern die finanziellen Einbußen nicht verkraften.
Nicht auszudenken, wenn diese regionalen Produkte fehlen. Dann ist die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln gefährdet. Das tangiert auch den Verbraucher und den Klimaschutz, müssten Kartoffeln & Co. aus dem außereuropäischen Ausland importiert werden, wo in der EU längst verbotene Pflanzenschutzmittel zugelassen sind. Und was wird aus der verarbeitenden Industrie, wie dem Südzucker-Werk in Offenau, wenn die erforderlichen Zuckerrüben-Tonnagen fehlen?
Aus einer Zulassung für den Notfall muss eine dauerhafte werden
Die Politik hat bislang geschlafen. Aus der Notfallzulassung von Insektiziden muss eine dauerhafte Erlaubnis werden. Das enge Korsett, in das die EU-Regulierungen die Landwirte pressen, muss gelockert werden. Wenn der Zikaden-Nachwuchs durch brachliegende Felder im Winter aushungert, hat die Begrünungspflicht zurückzustehen.