Einbruchsserie in Sportgaststätten: Vereine ärgern sich über Schäden
Offenbar begeht eine Tätergruppierung serienmäßig Einbrüche in Vereinsheimen und zugehörigen Sportgaststätten. Vereine beklagen hohe Schäden – und wollen sicherheitstechnisch aufrüsten.
In der vergangenen Woche ist es in der Region zu zahlreichen Einbrüchen in Vereinsheimen und zugehörigen Sportgaststätten gekommen. Neben mehreren Gemeinden im Landkreis Heilbronn ist auch der Hohenlohekreis betroffen.
Betroffene Vereine kündigen an, sich besser schützen zu wollen.
Einbruchswelle in Vereinsheimen in der Region Heilbronn und im Hohenlohekreis
Die bislang unbekannten Täter haben es offensichtlich vor allem auf Bargeld abgesehen – an nur wenigen Orten interessierten sie sich auch für anderes Diebesgut. „Wir haben noch verhältnismäßig Glück gehabt“, sagt Sibylle Conte, Vorsitzende beim TSV Nordhausen. Aus dem im Sportheim ansässigen italienischen Restaurant seien zwar Geldkassetten gestohlen worden, aber offenbar seien diese nur mit etwas Kleingeld gefüllt gewesen.

Die Täter hätten in der Nacht auf Dienstag vor einer Woche zunächst Außenlampen kaputt geschlagen, um ungesehen ins Gebäude eindringen zu können. Sie hebelten dann einen Rollladen heraus und stiegen über ein Fenster ein. Laut Polizeibericht waren ihnen zuvor das Aufbrechen einer Türe nicht gelungen.
Beim TSV Nordhausen denkt man darüber nach, Kameras zu installieren
Trotz des glimpflichen Ausgangs sei der Einbruch natürlich ärgerlich für Verein und Restaurantbetreiber, sagt Conte. „Wir werden auf jeden Fall mit Beleuchtung aufrüsten.“ Eventuell werde man auch Kameras installieren. Das Vereinsheim liegt etwas entfernt von Wohnhäusern im Nordhausener Rohrwiesenweg.
In der Regel haben das die Tatorte auch gemeinsam – sie befinden sich etwas isoliert von Wohnbebauung. Möglicherweise sind sie auch deshalb für die Täter interessant. Die Heilbronner Polizei hat seit vergangener Woche elf Einbrüche in Vereinsheime oder deren zugehörigen Sportgaststätten vermeldet. In manchen Fällen entwendeten die Täter, wenn sie kein Bargeld fanden, nach bisherigen Erkenntnissen auch nichts anderes.
Weitere Einbrüche in Vereinsheime im Stuttgarter Raum
Bisher heißt es vage, man prüfe, ob ein Zusammenhang zwischen den Einbrüchen besteht. Ob die Polizei eine Gruppierung hinter den Taten vermutet sowie weitere Fragen dazu lässt die Behörde unbeantwortet. Man äußere sich derzeit über die bisherigen Pressemeldungen hinaus nicht, sagt Pressesprecher Frank Belz.
Fakt ist: Auch andernorts gibt es aktuell ein Problem mit Einbrüchen in Vereinsheime. So meldete die Polizei Ludwigsburg am Dienstag, dass zwischen Samstag und Montag in zwei Sportheime im Ditzinger Ortsteil Hirschlanden eingebrochen wurde. Einen weiteren Einbruch gab es in Rutesheim im Landkreis Böblingen. Und die Polizei Konstant teilte mit, dass bereits von vergangenem Donnerstag auf Freitag in Furtwangen im Schwarzwald-Baar-Kreis unbekannte Täter in das Vereinsheim der Sportschützen einstiegen.
Überwachungskamera beim SC Dahenfeld: Maskierte Täter in der Küche zu sehen
Der Einbruch sei einfach ärgerlich, sagt auch Maximilian Christ, Vorsitzender vom SC Dahenfeld. Die am Ortsrand gelegene Sportgaststätte sei bei ihnen an ein Ehepaar verpachtet, die gutbürgerliche Küche anbiete – und in Dahenfeld beliebt sei. Die Wirtin habe ihn am nächsten Morgen gleich informiert, dass sich auf ihrem Handy die Überwachungskamera gemeldet habe.

Tatsächlich: Ein Video aus der Küche zeigte maskierte Täter. Vom Alter her Jugendliche oder Heranwachsende, schildert Christ. Am Abend zuvor hätten noch die Alten Herren in der Kabine gefeiert, die Gaststätte war bis 1 Uhr offen. Die Diebe kamen aber erst um 3.30 Uhr.
Versicherungsfragen offen – Vereine wollen Sicherheit erhöhen, aber nicht abschrecken
Man wolle als Verein die Gaststättenpächter unterstützen, sagt Christ. Derzeit sei man in Klärung mit den Versicherungen, welche Schäden von wem übernommen werden.
Leider sei den Gastronomen auch Bargeld gestohlen worden, es gehe um ein paar Hundert Euro. Auch bei ihnen denke man nun darüber nach, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhören. Es sei aber schade, meint Christ: „Wir wollten aus unserem Vereinsheim eigentlich keinen Hochsicherheitstrakt machen.“

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