Ein zähes Thema im Gemeinderat bleibt die Abstimmung über den Abriss des alten Eichbotthallenbads – eine Maßnahme, die im Zuge einiger Bauvorschläge für das neue Schulgebäude, den Bewegungsraum und die Mensa erforderlich wäre. Doch so sehr Bürgermeister Steinbrenner auf eine rasche Entscheidung drängt, der Gemeinderat will sich nicht festlegen. „Wir wissen ja nicht, ob dort das Schulgebäude hinkommt – warum sollten wir es dann abreißen?“, fragt SPD-Stadtrat Kretschmann. Acht weitere Ratsmitglieder teilen seine Meinung. Der Antrag findet keine Mehrheit.
Zwölf Millionen Euro für Eichbottschule in Leingarten – doch Pläne geraten ins Stocken
Die Eichbottschule in Leingarten soll saniert und erweitert werden. Ein erster Schritt ist beschlossen, doch über zentrale Bauprojekte wird erst im kommenden Jahr entschieden.
Für Schulleiter Andreas Heitlinger ist eines klar: „Es ist unser großes Interesse, dass da schnell etwas passiert“, mahnt er mit Blick auf die Zustände in der Eichbottschule in Leingarten. Das Grundschulgebäude sowie die Fachräume der Gemeinschaftsschule müssten dringend saniert werden. Zudem benötige man neue Klassenräume, eine Mensa und einen Bewegungsraum. Die Zahl der Schüler steige, die Ausstattung sei veraltet, so Heitlinger.
Deshalb hat die Stadtverwaltung zwölf Millionen Euro für den „größten Investitionsblock der nächsten Jahre – das Eichbottzentrum“, wie Bürgermeister Ralf Steinbrenner es nennt, im Haushalt für 2026 eingeplant. Andreas Heitlinger bringt dazu seine Eindrücke und Standpunkte im Gemeinderat ein. Ganz zufrieden verlässt er die Sitzung jedoch nicht. Für eines der Projekte gab es grünes Licht – über die übrigen wird der Gemeinderat erneut beraten.
Zwölf Millionen Euro für Eichbottschule in Leingarten – Was genau geplant ist
„Seit März 2024 weiß das Gremium über die Zustände in den Fachräumen Bescheid“, sagt Andreas Heitlinger. Seither habe sich wenig getan. Die Küche, NWT- und Technikräume seien noch immer auf dem technischen Stand von 1989. „Das ist sehr unzufriedenstellend.“ Ähnlich sieht es SPD-Stadtrat Wolfgang Kretschmann. Ihn stört aber besonders: „Uns liegt keine klare Planung vor, wie und was saniert werden soll.“ Diese müsse erst erstellt werden. Das Gremium stimmt ihm zu, die Entscheidung wird vertagt. Die Sanierungskosten werden auf rund 1,14 Millionen Euro geschätzt.
Auch das Grundschulgebäude soll saniert werden. „Seit Jahren unterrichte ich Physik in Klasse neun und zehn – und dieses Gebäude ist ein Paradebeispiel für das Thema Energietechnik“, sagt Heitlinger. Wärmebildaufnahmen zeigen deutlich, wie viel Wärme über Fenster und Fassade verloren geht. Das Problem ist der Verwaltung bekannt: Für rund 1,6 Millionen Euro sollen Fenster, Türen und die Außendämmung erneuert sowie neue Fassadenplatten angebracht werden. Diese bestehen aus einem Holz-Papier-Gemisch, getränkt in Harz, und seien laut dem zuständigen Architekten wetterbeständig, stoß- und kratzfest sowie nachhaltig. Die Fassade lasse sich individuell gestalten – zum Beispiel in Anlehnung an das Schullogo. Das Vorhaben stößt im Gremium und bei Heitlinger auf breite Zustimmung und wird genehmigt.

Daniel Kiesow (Freie Wähler) unterstützt gemeinsam mit seiner Fraktion das Vorhaben, weist aber darauf hin, dass der Schulbetrieb nicht zu sehr eingeschränkt werden dürfe. Bauamtsleiter Ralf Eschelbach erklärt: „Wir rechnen mit einer Bauzeit von fünf Monaten zwischen Juni und Oktober. Deshalb werden Container aufgestellt, so dass einige Klassen ausweichen können.“
Neue Klassenzimmer, Mensa und Sporthalle für Eichbottschule in Leingarten geplant
Kontroverser verläuft die Diskussion um ein neues Schulgebäude, eine Mensa und eine Sporthalle. Nach einem ersten Entwurf im Juli legt Bauamtsleiter Eschelbach nun sechs weitere Varianten vor. Der Vorschlag von Verwaltung und Schulleitung: sechs Klassenräume und ein Bewegungsraum auf dem Gelände des ehemaligen Eichbotthallenbads, eine kleine Mensa auf der Südseite – Kostenpunkt: 8,784 Millionen Euro. Weitere Vorschläge, darunter ein Schulgebäude auf der Wiese vor dem Kulturgebäude, belaufen sich auf bis zu 12,1 Millionen Euro. Im Haushalt stehen für diesen Projektteil neun Millionen zur Verfügung. „Wichtig ist, möglichst schnell zu entscheiden, denn die Kosten steigen weiter“, warnt Eschelbach – doch er stößt auf Widerstand.
„Wir bekommen hier einige Pläne zum ersten Mal zu sehen und sollen nun ohne richtige Ausarbeitung über eine der größten Investitionen der letzten Jahre entscheiden?“, fragt CDU-Fraktionssprecher Thomas Landesvatter – und erhält Zustimmung. Eine Sondersitzung Anfang kommenden Jahres soll die endgültige Entscheidung bringen.

Stimme.de
Kommentare