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Tonnenweise Kupferkabel am Schemelsbergtunnel geklaut – Bereich wohl nicht überwacht

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An der Ostseite des Schemelsbergtunnels stehlen bislang unbekannte Diebe mehrere Tonnen Kupferkabel. Der Diebstahl blieb mehrere Tage unbemerkt. Zu Bauverzögerungen soll es nicht kommen.


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Der Schaden ist immens. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn geht von einem der größten Kupferdiebstähle in jüngster Vergangenheit im Präsidiumsbereich Heilbronn aus. Unbekannte haben in der Zeit zwischen Mittwoch vor einer Woche und vergangenem Dienstag laut Polizeibericht mehrere Tonnen Kupferkabel von der Baustelle Schemelsbergtunnel in Weinsberg gestohlen. Der Wert des Edelmetalls: zwischen 150 000 und 200.000 Euro.

Bereich am Weinsberger Schemelsbergtunnel offenbar nicht kameraüberwacht

Der Diebstahl war knapp eine Woche unentdeckt geblieben. Das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart betreut Stollenbau und Tunnelinstandsetzung im Auftrag des Bundes. Nach Auskunft von Dieter Maierhöfer, Leiter des Baureferats Nord im RP, war das Kupfer an der östlichen Seite des Tunnels gelagert worden. Also von der Zufahrt aus Richtung Obersulm, Ellhofen, Weinsberg.


„Die östliche Seite ist nicht so einsehbar.“ Anders als die Westseite, also aus Richtung Heilbronn kommend, sei die Ostseite nicht kameraüberwacht. Das Büro Müller und Hereth, ein Fachbüro für Tunnel- und Felsbau, ist vom Regierungspräsidium mit der Bauüberwachung beauftragt worden. Nach Auskunft einer Mitarbeiterin bestehe seitens des Unternehmens kein Interesse, über den Vorfall zu sprechen.

Täter in Weinsberg möglicherweise mit Hubwagen und Lkw zugange

Maierhöfer geht davon aus, dass die Diebe das Kupfer möglicherweise mithilfe eines Hubwagens auf einen Lkw verladen haben und geflüchtet sind. „Das Kabel war vermutlich aufgetrommelt.“ Trotz der großen Menge an Kupfer, die gestohlen wurde, weist Maierhöfer darauf hin, dass bei einer Tunnellänge von 600 Metern schnell ein relativ hohes Gewicht an Kupfer zusammenkommt, wenn das Kabel von Stollenanfang bis zum Ende durchgezogen wird.

Es habe sich laut Maierhöfer nicht um ein spezielles Kabel gehandelt, das schwer zu beschaffen sei. Deshalb geht er davon aus, dass in Kürze Ersatz angeliefert werde. Zu einer Verzögerung des Baus komme es nicht. „Der Diebstahl hat auf den Zeitplan keinen Einfluss.“

Hehlerware loszuwerden ist nicht einfach – BKA geht von organisierten Banden aus

Kupfer unterliege keinen größeren Preisschwankungen und habe immer einen positiven Marktwert. Das Metall sei damit immer diebstahlgefährdet, erklärt Kilian Schwaiger vom Verband deutscher Metallhändler und Recycler.

Immer wieder kommt es in Deutschland zu Kupferdiebstählen. In Weinsberg haben Unbekannte mehrere Tonnen gestohlen.
Immer wieder kommt es in Deutschland zu Kupferdiebstählen. In Weinsberg haben Unbekannte mehrere Tonnen gestohlen.  Foto: Patrick Pleul

Wer Metall zu den Recyclingfirmen anliefere, müsse immer seine Personalien angeben. „Das ist in Deutschland, in Frankreich, in Polen so.“ Hehlerware loszuwerden sei deshalb nicht so einfach. Bei den Dieben gehe das Bundeskriminalamt von organisierten Banden aus.

Kupferdiebe in Bulgarien und Deutschland festgenommen

In den vergangenen zwei Jahren war es in Weinsberg immer wieder zu Kupferdiebstählen gekommen. Innerhalb von 14 Monaten kam es zu 42 Fällen. Fallrohre und Regenrinnen aus Kupfer montierten die Diebe ab und nahmen sie mit.

Im Dezember des vergangenen Jahres nahmen Ermittler acht Mitglieder einer Diebesbande in Bulgarien und Deutschland fest. Sie sollen Kupfer im Gesamtwert von 150.000 Euro gestohlen haben. Die Täter sollen größtenteils in Bulgarien gelebt haben. 

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