Bürgermeister-Abgang in Löwenstein: Stellvertreter bringt sich in Stellung
|
2 Min
Anhören
x
Erfolgreich kopiert!
Dass Eberhard Birk nicht weiter als Bürgermeister von Löwenstein arbeiten wird, scheint besiegelt – es muss aber noch sein offizieller Abgang geregelt werden. Derweil bringt sich ein erster Anwärter für das Spitzenamt in Stellung.
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Glomex, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Externer Inhalt
Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.
Die in der Bürgerschaft von Löwenstein bestehende Sorge, dass angesichts des Rücktrittsgesuchs von Bürgermeister Eberhard Birk der Stadt und ihrer Verwaltung ein längerer Stillstand droht, scheint unbegründet. Ungeachtet der Tatsache, dass Birks Ansinnen, nicht mehr Bürgermeister sein zu wollen, vom Landratsamt noch nicht zugestimmt worden ist, hat in Löwenstein schon das Hufescharren potenzieller Nachfolger begonnen.
Löwensteiner Bürgermeisterwahl: Koppenhöfers Schritt überrascht nicht wirklich
Nur fünf Tage nachdem der 58-jährige Birk, der offiziell noch Amtsinhaber, aber im Krankenstand ist, seinen Rückzug verkündet hat, ist nun mit Harald Koppenhöfer der erste Interessent am Bürgermeisteramt an die Öffentlichkeit gegangen. „Um Spekulationen und Gerüchten Einhalt zu gebieten“, hat Koppenhöfer in einem Schreiben verkündet, dass er zur Wahl des Bürgermeisters in Löwenstein kandidieren werde.
Foto: Kunz\, Christiana
Die Bekanntgabe und Motivation des 53-Jährigen mag Beobachter der Löwensteiner Kommunalpolitik nicht wirklich überraschen. Koppenhöfer sitzt aktuell auf dem Stuhl des Bürgermeisters. Als dessen erster Stellvertreter führt er die Amtsgeschäfte, seit Birk sich Anfang vergangener Woche krankgemeldet hat. Der Vorstoß von Koppenhöfer kommt jedoch früh; denn bis Birk tatsächlich aus dem Amt scheidet, kann es noch Wochen dauern.
Das Rücktrittsgesuch von Birk liegt beim Landratsamt Heilbronn, welches als Rechtsaufsichtsbehörde darüber entscheiden muss. Möglich sei eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis oder eine Versetzung in den Ruhestand, hatte ein Sprecher des Landratsamts mitgeteilt. Als weitere Ausstiegsvariante komme die Versetzung in den Ruhestand wegen dauernder Dienstunfähigkeit in Betracht. Gerade bei dieser Option kann bis zur Entscheidung einige Zeit verstreichen, weil Ärzte konsultiert werden müssten und gesundheitliche Gutachten erforderlich seien.
Bürgermeisterwahl in Löwenstein: Das Szenario einer Hängepartie vermeiden
Angesichts des unklaren zeitlichen Ablaufs droht Löwenstein also durchaus eine Hängepartie. Genau dieses Szenario hat Koppenhöfer nach eigenen Angaben ins Kalkül gezogen. Wichtige kommunalpolitische und administrative Themen müssten weitergedreht werden. Hier müsse mittelfristig agiert werden und sei eine verbindliche Planung nicht nur für interne Stellen notwendig. So stünden für die Stadt Termine mit externen Stellen an. Und auch der Gemeinderat brauche für die Weiterarbeit an diversen Themenkomplexen eine verbindliche Planung, so Koppenhöfer.
Harald Koppenhöfer ist erster Stellvertreter des Bürgermeisters in Löwenstein und gibt für die kommende Bürgermeisterwahl bereits seine Kandidatur bekannt.
Foto: privat
Auf dem Bürgermeisterstuhl sitzend, befasst sich der 53-jährige bereits mit diesen Planungsfragen. Da mache es nicht nur für seine Gesprächspartner der Verbindlichkeit wegen, sondern auch für ihn selbst der Verbundenheit wegen einen Unterschied, ob er lediglich ehrenamtlich arbeite oder mit dem Bewusstsein, es künftig auch hauptamtlich leisten zu wollen. Inwieweit er, der verheiratet ist, zwei erwachsene Kinder hat und einen Weinanbaubetrieb sowie eine Gaststätte führt, dies alles unter einen Hut bringen könnte, müsse er noch klären, gesteht Koppenhöfer. Er zeigt sich aber zuversichtlich, den Anforderungen des Amtes gewachsen zu sein - immerhin habe er als Vertreter von Birk schon „ziemlich tief in die Verwaltungsarbeit blicken“ dürfen.
Bürgermeisterwahl in Löwenstein: 2024 hatten fünf Bewerber um das Spitzenamt gerungen
Zudem erwarteten viele Bürger, dass die Stadt sich jetzt um eine neue Rathausspitze bemühen müsse, meint Koppenhöfer. Für etwaige Mitbewerber beim Griff nach dem Bürgermeisterstuhl dürfte Koppenhöfers Vorgehen wie ein Frühstart wirken. Aktuell hat sich noch kein anderer Kandidat aus der Deckung gewagt. Bei der jüngsten Bürgermeisterwahl Anfang 2024 hatten gleich fünf Kandidaten um das kommunale Spitzenamt gerungen. Neben Eberhard Birk waren das damals Tobias Kniel, Christof Hoyler, Thoren Lange und Viktor Tevs.
Unbestritten ist der Sachverhalt, dass es in Löwenstein drängt. Ob der von vielen als lasch empfundenen Amtsführung von Bürgermeister Birk hat die Stadt fast zwei Jahre verloren, um für sie und ihre Bewohner wichtige Themen voranzubringen. Die andere Variante, die Löwenstein droht, falls nicht bald Neuwahlen organisiert werden können, ist die Einsetzung eines sogenannten Amtsverwesers – also eine externe Kraft, die interimsweise den Bürgermeisterjob übernimmt. Deren herausfordernde Aufgabe wäre dann zugleich, endlich Ruhe ins Rathaus von Löwenstein zu bringen.
Offizieller Zeitplan für die Bürgermeisterwahl
Für andere interessierte Kandidaten ist noch nichts verloren. Der Ablauf der Nachfolgeregelung ist klar vorgeben: Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Stelle des Bürgermeisters frei wird – also Birk vom Landrat entlassen wird – soll die Neuwahl spätestens nach drei Monaten stattfinden. Der Gemeinderat wird dazu die Bürgermeisterstelle und eine zweimonatige Bewerbungsfrist ausschreiben. Innerhalb derer Kandidaten ihre Unterlagen abgeben und sich erklären können, das Zeitfenster gilt dann auch für Harald Koppenhöfer.
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.