Ortsdurchfahrt Meimsheim nach langer Bauphase endlich wieder freigegeben
Mit einem kleinen Festakt wurde das Ende der Bauphase am neuen Kreisverkehr in Brackenheim-Meimsheim gebührend gefeiert.
Nach rund zweijähriger Bauzeit ist die Ortsdurchfahrt im Brackenheimer Stadtteil Meimsheim in weiten Teilen wieder freigegeben. Einzige Ausnahme: Bis April wird noch die Jahnstraße zwischen dem Alten Brackenheimer Weg und dem neuen Kreisverkehr gerichtet. Die Zufahrt von Hausen aus nach Meimsheim bleibt deshalb bis ins Frühjahr gesperrt.
Mit einem kleinen Festakt wurde das Ende der Bauphase am neuen Kreisverkehr gebührend gefeiert, ein Scherenschnipp, und der Verkehr konnte wieder fließen. „Uns ist bewusst, dass die vergangenen Jahre für alle Beteiligten, insbesondere natürlich für die Anlieger, ein Kraftakt waren“, betonte Bürgermeister Thomas Csaszar und dankte allen dafür, dass sie die Baustelle „mitgetragen und mitertragen“ haben.
„Die vergangenen Jahre waren für alle Beteiligten ein Kraftakt.“Thomas Csaszar
Ortsdurchfahrt Meimsheim nach zweijähriger Bauzeit weitgehend wieder freigegeben
„Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Meimsheim ist eines der größten Investitions- und Sanierungsvorhaben Brackenheims der vergangenen Jahre“, betonte Csaszar, denn immerhin standen insgesamt zwei Kilometer Straße oder 12.000 Quadratmeter Straßenfläche zur Sanierung an.
Das Land Baden-Württemberg finanzierte als Straßenbaulastträger die Erneuerung der Asphaltdecke, der Landkreis Heilbronn beteiligte sich an der Finanzierung von zwei der insgesamt vier Arme des neuen Kreisverkehrs. Bei einem Gesamtvolumen von rund 3,7 Millionen Euro lag der städtische Anteil bei etwa 2,65 Millionen Euro, da auch sämtliche Wasser- und Abwasserleitungen sowie Hausanschlüsse auf Vordermann gebracht, Gehwege optimiert und die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut wurden.
Verbesserte Infrastruktur legt Grundstein für zukünftige Entwicklungen im Stadtteil
Angesichts dieses Volumens sprach Csaszar von einem „Meilenstein für die örtliche Infrastruktur“, zumal mit den neuen Wasserleitungen auch der Grundstein für die Umstellung des Bewässerungssystems des Meimsheimer Sportplatzes auf Brunnenwasser gelegt wurde.

Doch nicht alle sind mit der Maßnahme zufrieden. „Der Gehweg ist im Bereich des Wohn- und Geschäftshauses nur 1,40 Meter breit“, monierte ein Brackenheimer, „da kommen keine Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühle vorbei.“ Csaszar erklärt: „Das ist der momentane Zustand. Es entstehen noch drei neue Wohnblöcke, und dann haben wir eine Gehwegbreite von 2,40 Meter.“
Kritik an Gehwegbreite und Erreichbarkeit von Geschäften sorgt für Diskussionen
Auch die Kritik, die der örtliche Bäckermeister in den Medien äußert, kann Csaszar nicht nachvollziehen. „Die Bäckereifiliale war zu jeder Zeit erreichbar. Vielleicht nicht immer direkt mit dem Auto anfahrbar, aber erreichbar, denn wir haben die Maßnahme in Abschnitten realisiert.“
Er habe vier Mitarbeiter entlassen müssen, hatte der Handwerksmeister erklärt, die Baustelle habe ihn an den Rand der Insolvenz gebracht, denn durch den Wegfall des Durchgangsverkehrs habe ihm die Laufkundschaft gefehlt. Viele Audi-Mitarbeiter führen normalerweise an seinem Laden vorbei, ebenso alle Verkehrsteilnehmer, die zur Autobahn wollten.
Zwar, so räumt er ein, habe ihm die Stadt das Angebot gemacht, einen Verkaufswagen aufzustellen, doch der hätte ihn 1000 Euro monatlich an Miete gekostet, zudem hätte er eine weitere Verkaufskraft einstellen müssen, so dass sein monatlicher Verlust auf 4000 bis 5000 Euro gestiegen wäre. Der Bäcker spricht von einem Verlust von 250 000 Euro während der Bauphase.
Stadt weist Vorwürfe zurück und verweist auf unterstützende Hilfsangebote
„Das kann ich nicht nachvollziehen“, erklärt Csaszar. „Die Stadt hat ihm sogar angeboten, für Strom und Wasser aufzukommen. Meine Mitarbeiter von Tiefbau- und Ordnungsamt waren mit dem Herrn unterwegs, um sich geeignete Plätze anzuschauen. Das Geschäft in Meimsheim ist nicht das Einzige des Bäckers. Er hat im Umkreis mehrere Filialen. Dass er unser Angebot, ihm behilflich zu sein, nicht nachhaltig verfolgt hat, liegt nicht in unserer Hand.“
Bei aller Freude über die Fertigstellung des Großteils der Ortsdurchfahrt gibt es einen Wermutstropfen. „Die Fahrbahn muss nochmals abgefräst werden. Hier gibt es Baumängel, die so nicht bleiben können“, erklärt Csaszar und beruhigt: „Das wird sicher nicht länger als zwei Wochen dauern.“
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