Bei Frost im Freien: Heilbronner, die draußen arbeiten, geben Tipps gegen Kälte
Der Frost ist dieser Tage Dauergast in der Region. Wer draußen arbeitet, muss sich warm einpacken: Wie Marktverkäufer, Handwerker und Polizei sich für die Arbeit bei winterlichen Frosttemperaturen wappnen

Minus fünf Grad zeigt das Thermometer in den frühen Morgenstunden an. Jutta Böhringer (54) steht seit vielen Jahren jede Woche als Verkäuferin auf dem Wochenmarkt am Marktplatz in Heilbronn und kennt die Tricks und Tipps, um auch bei Frost und Kälte nicht die Nerven zu verlieren. „Einmal waren es 13 Grad minus, das war schlimm“, erzählt sie.
Hinter dem Tresen wird dann ein Heizstrahler platziert, warme Kleidung und „viele Schichten“ dürfen nicht fehlen. Schutzfolie um den Stand herum soll zusätzlichen Kälteschutz bieten. Patrick Seybold vom gleichnamigen Fischländer aus Lauffen erklärt, dass es wichtig ist „mit der Zeit zu gehen“ und in Ausstattung zu investieren. Das Unternehmen habe zwei Verkaufswagen, die beide gut beheizt sein. Für den Fischhandel sei es im Sommer schwerer, sich den Temperaturen anzupassen, erklärt Seybold.
Alles halb so wild: Erinnerung an zweistellige Minusgrade
Auch die Polizei ist präsent auf dem Marktplatz, bietet einen Bürgerdialog an. Beamte kommen mit Passanten ins Gespräch. Die Kälte macht ihnen nichts aus. Der Regen und Wind sei ein Problem. Aber Einsätze auf der Autobahn, so erzählen sie, seien schlimmer, weil da der Wind heftig weht.
Handwerker werden dieser Tage ebenfalls kalt erwischt. Zimmer- und Dachdeckermeister Marko Bauer von der Thomas Bauer GmbH berichtet, dass am Montag auf Grund von Schlechtwetter und Kälte drei von 15 Mitarbeitern zu Hause bleiben. Bauer erinnert sich an den kältesten Arbeitstag: 10 bis 12 Grad unter Null seien es damals gewesen. An solchen Tagen macht der Betreib dann komplett zu. Wenn es klirrend kalt wird, helfen Heizstrahler. Zudem platziert der Betrieb Baucontainer auf Baustellen.
Jäger schwören auf „Zwiebellook“
Markus Braun, Jäger aus Löwenstein, setzt auf den „Zwiebellook“. Viele Schichten Kleidung übereinander sind hiermit gemeint, erklärt er. Kleidung, die den Oberkörper warm halte und das entsprechende Schuhwerk seien gefragt. Vor 20 Jahren erzählt Braun, sei der kälteste Arbeitstag für ihn gewesen. Minus 24 Grad zeigte das Thermometer, der Schnee lag 25 Zentimeter hoch. Da heißt es dann nur „zu Hause bleiben“, an die Jagd war nicht zu denken.



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