Ersatzverkehr-Chaos zwischen Bad Friedrichshall und Heilbronn: "Busse total überfüllt"
Der Ersatzverkehr zwischen Heilbronn, Neckarsulm und Bad Friedrichshall bringt Fahrgäste in Rage. Sie klagen über dünne Fahrpläne und überfüllte Busse.
„Das mit dem Ersatzverkehr zwischen Bad Friedrichshall und Heilbronn klappt null“, schreibt ein Nutzer. „Der Busfahrer musste Fahrgäste, darunter Kinder, wieder aus dem Bus schicken, da die Busse total überfüllt sind.“ Solche Meldungen häufen sich in den letzten Tagen, seit die Bahnstrecke zwischen Heilbronn und Bad Friedrichshall wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Noch bis 24. November sollen Busse für Ersatz sorgen und die Fahrgäste auf den gesperrten Strecken nach Neckarsulm, Bad Friedrichshall und weiter nach Norden befördern. Doch offenbar sind die Kapazitäten zu knapp bemessen.
Ersatzverkehr zwischen Bad Friedrichshall und Heilbronn sorgt für Ärger bei Pendlern
Der Ersatzverkehr werde „unerwartet stark frequentiert“, kommentiert ein Sprecher der Deutschen Bahn die Misere. „Es wird eine Ergänzung geben.“ So habe man drei zusätzliche Fahrten vor allem morgens im Schülerverkehr ab Neudenau und Bad Friedrichshall Richtung Heilbronn vorgesehen. „Wir müssen schnellstmöglich die Kapazitäten aufstocken nach dem Chaos am Montag.“
Hinter den Kulissen werden Insider deutlicher. Die Kritik richtet sich vor allem gegen das Land, das über die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) den Ersatzverkehr bestellt. „Das war von Anfang an völlig unterdimensioniert“, sagt ein Fachmann, der mit dem Vorgang vertraut ist, gegenüber der Stimme.
Züge fallen aus: Wohin mit all den Fahrgästen?
Durch die Streckensperrung fallen die Metropolexpresslinien MEX 12, der Regionalexpress 8 und 10 sowie die Stadtbahn in Teilen aus. Zum Ersatz seien pro Stunde drei Busse bestellt – viel zu wenig, so der Insider. Steuerte der Auftraggeber sehenden Auges ins Chaos? Das will das Verkehrsministerium nicht so stehen lassen. „Es verkehren drei Busse pro Stunde im Schnellverkehr Bad Friedrichshall-Neckarsulm-Heilbronn“, bestätigt zwar ein Ministeriumssprecher. Dies sei aber nur das Angebot, um die regionalen Zuglinien 8, 10, 12 und 18 zu ersetzen.
Zusätzlich gebe es noch einen stündlichen Schnellbus Heilbronn-Lauda – und vor allem halbstündig AVG-Busse nach Heilbronn zur Haltestelle Hans-Rießer-Straße, wo Anschluss an die Stadtbahn besteht. Beobachter berichten allerdings, dass diese Busse ungern genutzt würden, da die Situation an der Haltestelle unübersichtlich und der Übergang zur Stadtbahn nicht gerade komfortabel sei.
Kurzfristige Entlastung in Aussicht – konkrete Zeitpläne fehlen jedoch noch
Für gestresste Reisende ist jedenfalls Besserung in Sicht: „Die Kapazitäten werden deshalb möglichst kurzfristig ausgeweitet“, versichert der Sprecher des Verkehrsministeriums: „Die Absprachen dazu laufen noch, sodass wir noch nicht sagen können, ab wann die Kapazität erhöht wird.“
Stimme.de