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Fertigstellung Ende 2027
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Spatenstich in Bad Friedrichshall: Das soll die neue Lindenberghalle bieten

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Das alte Gebäude ist marode und energetisch von vorgestern. Die neue Lindenberghalle im Stadtteil Kochendorf soll nicht nur optisch ein Hingucker werden.

Mit dem Spatenstich am Dienstag starten die Bauarbeiten an der neuen Lindenberghalle direkt neben dem bisherigen Standort.
Mit dem Spatenstich am Dienstag starten die Bauarbeiten an der neuen Lindenberghalle direkt neben dem bisherigen Standort.  Foto: Berger, Mario

Lächelnd steigt Timo Frey aus der großen Baumaschine und verkündet: „O’baggert isch’!“ Unter Anleitung vollzog der Bürgermeister der Salzstadt mit dem Bagger einen der ersten Erdaushube für die neue Lindenberghalle am Ortsausgang von Kochendorf in Richtung Oedheim und Neuenstadt. Mit dem Spatenstich am vergangenen Dienstag fällt der Startschuss für den Bau der neuen Sport- und Eventhalle in der Neuenstadter Straße, direkt neben der bisherigen Halle auf dem derzeitigen Freigelände.

Wenn man den alten Bau aus dem Jahr 1956 betrachtet, werden die Defizite rasch offensichtlich: Steile Treppen statt Barrierefreiheit, marode Bausubstanz, abgenutzte Böden. „Im Vorfeld gab es lange Überlegungen, ob wir den Altbau generalsanieren – oder ob wir doch einen Neubau anstreben“, erklärt Bürgermeister Frey. Nach intensiven Untersuchungen wird klar: Ein gänzlich neues Gebäude ist am wirtschaftlichsten. Auch, weil der Unterhalt eines veralteten Gebäudes mit schlechter Energiebilanz auf Dauer teurer ist als eine Immobilie mit modernen Standards.

Bad Friedrichshall: Neue Lindenberghalle in nachhaltiger Holzbauweise

Darüber hinaus brauchen sich die Nutzer der Halle – vor allem der Friedrichshaller Sportverein (FSV) mit mehreren Unterabteilungen sowie die Grundschule Kochendorf mit ihren 170 Schülern – keine Gedanken über eine  Ausweichmöglichkeit machen: Bis die neue Lindenberghalle Ende 2027 fertiggestellt ist, läuft der Betrieb im bisherigen Gebäude weiter. Erst nach Finalisierung des Neubaus wird die alte Halle abgerissen. Dort entsteht eine Gymnastikwiese für Freiluft-Sport.

Die neue Lindenberghalle wird parallel zur Neuenstadter Straße ausgerichtet sein. „Die Holzbauweise ist nicht nur nachhaltig, sondern auch optisch ein Hingucker und eine schöne Visitenkarte für den Stadtteil“, berichtet Frey. Marcus Teske vom für die Planung und Bauleitung verantwortlichen Architektenteam KTH aus Heilbronn erklärt: „Die Fassade wird sehr gut gedimmt sein. Dazu hat die neue Halle ein begrüntes Dach mit einer Photovoltaikanlage.“

Das sind die Maße der neuen Lindenberghalle in Bad Friedrichshall-Kochendorf

Die Gesamthalle mit ihren Technik-, Neben- und Umkleideräumen wird nach der Fertigstellung rund 75 Meter lang, knapp 37 Meter breit und circa zehn Meter hoch sein. Die Fläche des Herzstücks, der teilbaren Sport- und Veranstaltungsfläche, beträgt gut 1000 Quadratmeter. Bürgermeister Timo Frey: „Die Gesamtfläche des Neubaus ist etwa ein Drittel größer als die der alten Lindenberghalle.“

Die Gesamtkosten des Projekts in Bad Friedrichhall-Kochendorf betragen 17,1 Millionen Euro. „Aus Bundes- und Landesförderprogrammen erhalten wir dabei gesicherte Zuschüsse von in Summe 3,42 Millionen Euro. Sonst wäre das Projekt nicht zu stemmen“, erläutert Rathauschef Timo Frey. Vor der Halle werden nach der Fertigstellung 57 Parkplätze verfügbar sein. Weitere 40 Abstellmöglichkeiten soll es am nahe gelegenen Bad Friedrichshaller Bergfriedhof geben.

Events, Sport und VHS-Kurse in der neuen Lindenberghalle

Katrin Neumann, bei der Stadtverwaltung Bad Friedrichshall zuständig für Tourismus und Marketing, freut sich schon auf die Fertigstellung der neuen Lindenberghalle: „Wir werden Events wie Konzerte und Theater-Aufführungen veranstalten. Vor allem die Seniorennachmittage sind durch die Barrierefreiheit zudem auch um einiges sicherer durchführbar als bisher.“

Große Vorteile von den neuen Räumlichkeiten in der Neuenstadter Straße verspricht sich auch Ulrike Schell. Sie leitet die Außenstelle Bad Friedrichshall der Volkshochschule (VHS) Unterland. „Wir haben in der Lindenberghalle ab dem Jahr 2027 vier feste Räume für unsere Kurse zur Verfügung – zwei Klassenzimmer, sowie einen Entspannungs- und einen Kreativraum.“

Die bisherigen VHS-Kurse finden deutlich weniger zentralisiert an verteilten Orten in Bad Friedrichshall statt, beispielsweise häufig in der Otto-Klenert-Schule. Ulrike Schell erläutert: „Das gibt uns auch die Möglichkeit, unser Kurs-Angebot noch weiter auszubauen.“ Die VHS-Räume erhalten nach der Fertigstellung einen vom Hallenbetrieb separaten Eingang.

Nicht alles realisierbar

Die neue Lindenberghalle soll den Menschen in Bad Friedrichshall über mehrere Jahrzehnte hinweg einen sozialen, sportlichen und kulturellen Mehrwert bieten – auch wenn nicht alle ursprünglichen Ideen Eingang in die finale Planung fanden. Beispielsweise wurde der Gedanke der Fassadenbegrünung ebenso verworfen wie eine Komplettausstattung des Bodens mit Parkett. „Dieser befindet sich dann nur auf dem finalen Hallenfeld, verleiht diesem aber eine wertige Optik“, erklärt Architekt Marcus Teske. 

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