Ausbau der Krebsbachtalbahn: Hüffenhardt bleibt abgehängt
Der Landkreis Heilbronn treibt die Planung für den Ausbau der Krebsbachtalbahn voran. Das Heilbronner Stadtbahnnetz soll weiter wachsen. Schlechte Nachrichten gibt es für zwei Kraichgaugemeinden.
In ihrer schriftlichen Stellungnahme erinnerte die ÖDP im Kreistag an die Anfänge der Krebsbachtalbahn. Die Arbeiten starteten 1902. Sieben Monate später war die Eröffnung. Bei der geplanten Reaktivierung habe sich zweieinhalb Jahre „nichts bewegt“, kritisiert die Öko-Partei. Jetzt ist aber der nächste Schritt getan.
Der Kreistag hat beschlossen, die Planung für das auf 51 Millionen Euro Baukosten geschätzte Projekt voranzutreiben. Dazu wird ein Vertrag mit der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) geschlossen. Die AVG betreibt die Stadtbahnen im Raum Heilbronn und hat kürzlich die Krebsbachtalstrecke von der Erms-Neckar-Bahn übernommen.

Ausbau der Krebsbachtalbahn: Neubaustrecke schafft Anschluss Richtung Heilbronn
Die Strecke zwischen Hüffenhardt und Neckarbischofsheim im Rhein-Neckar-Kreis gibt es bereits. Sie wurde aber zuletzt nicht für den regulären Personenverkehr, sondern nur für gelegentliche Ausflugsfahrten mit historischen Fahrzeugen genutzt.
Jetzt soll sie auf dem Abschnitt zwischen Bad Rappenau-Obergimpern und Neckarbischofsheim ausgebaut werden. Ein drei Kilometer langer neuer Schienenstrang zwischen Obergimpern und dem Rappenauer Teilort Babstadt schafft den Anschluss an den bestehenden Nordast der Heilbronner Stadtbahn.

Wermutstropfen für Hüffenhardt und Siegelsbach: Der Ast, der von Babstadt in die beiden Kraichgaugemeinden führt, ist nicht Gegenstand der Vereinbarung. Bleibt es dabei, sind beide dauerhaft vom Schienenverkehr abgehängt. Für die jetzt anstehenden Planungsschritte sind Kosten von 6,2 Millionen Euro vorgesehen. Jeweils 1,5 Millionen Euro davon müssen der Landkreis und die Stadt Bad Rappenau übernehmen.
In der Kurstadt hatte der Gemeinderat den Ausbau 2022 erst mit knapper Mehrheit abgelehnt. Erst bei einer zweiten Abstimmung gab es grünes Licht, nachdem Befürworter der Bahn bereits ein Bürgerbegehren angepeilt hatten.