Alter Friedhof in Untergruppenbach bekommt schöne Park-Optik
Neue Hauptwege und ein Multifunktions-Andachtsplatz: Aus dem Alten Friedhof in Untergruppenbach soll in den nächsten Jahren ein Friedpark mit Aufenthaltsqualität werden.

Die Pläne, den Alten Friedhof in Untergruppenbach in einen Friedpark zu verwandeln, werden konkreter: In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat dem "Masterplan" des beauftragten Büros Biegert aus Bad Friedrichshall einstimmig zugestimmt. Die Landschaftsarchitekten haben vor, die weitläufige Anlage im Herzen des Kernorts in den kommenden Jahren sukzessive in drei Bauabschnitten umzugestalten. Als Erstes stehen der Neubau zweier Hauptwege und die Neubepflanzung auf dem Programm.
Denn die dortigen Wege sind ohnehin nicht mehr zeitgemäß und sanierungsbedürftig. Zwischen ihnen wurde in den letzten Jahren auch immer mehr Platz frei, etwa weil Liegezeiten für Erdgräber ausgelaufen sind. Bereits vor acht Jahren hat die Gemeinde den Kreis der Personen, die auf dem Alten Friedhof noch neu beigesetzt werden können, eng begrenzt - auf hinterbliebene Ehegatten und Lebenspartner oder Eltern verstorbener Kinder und Stiefkinder, die vor 2016 bestattet wurden.
Umwandlung vom Alten Friedhof – "gewisse Aufenthaltsqualität"
Lockerer sind die Regelungen bei den Urnenbestattungen. Neue Gräber sollen nach den Vorstellungen der Planer künftig Platz in neuen Urnenfeldern an den Randlagen des Areals hin zur Donnbronner Straße finden.
"Unser Friedhof soll ein einladender Ort werden, der eine gewisse Aufenthaltsqualität bietet", sagt Bürgermeister Andreas Vierling. Angesichts der notwendigen Sanierungsarbeiten und des Wandels bei den Bestattungsformen habe man sich "überlegt, wie der Friedhof in 20 Jahren aussehen soll", so Vierling.
Spielfelder und Großfeld-Schachspiel – dann beginnt der Umbau
Und der könnte neben einer neuen Bepflanzung und einer zentralen Wegführung auch einzelne Spielfelder für Kinder bieten sowie einen Multifunktionsandachtsplatz, der als Bindeglied zwischen dem älteren und dem neueren Teil des Friedhofs fungiert. Dort soll in unmittelbarer Nähe auch ein Großfeld-Schachspiel entstehen.
Letzteres ist aber noch eher Zukunftsmusik, so Vierling. Denn der Umbau wird nicht vor 2026 beginnen. Grund dafür seien der Umfang und die Kosten, die mit der Maßnahme verbunden sind. Nach den Berechnungen der Planer sind allein für die Basisarbeiten rund 442.000 Euro veranschlagt. Kommen weitere Elemente hinzu, die derzeit noch als "nice to have" kategorisiert sind - etwa kleinere Aufenthaltsflächen oder Liegebänke -, dürften sich die Kosten schnell um einige zehntausend Euro erhöhen. "Das werden wir dann aber zu gegebener Zeit entscheiden, wenn es in die Detailplanung geht", sagt der Bürgermeister.
Zweiter Bauabschnitt frühestens ab 2029
Der zweite Bauabschnitt, in dem schwerpunktmäßig der Weg in Nord-Süd-Richtung angelegt und weitere Pflanzungen erfolgen sollen, könne ohnehin frühestens 2029 angegangen werden, weil laut Vierling erst dann die Liegezeiten der sich dort zurzeit noch befindlichen Gräber auslaufen. Aus ähnlichem Grund wird sich zunächst auch erst einmal nicht viel im nördlichen, jüngeren Teil des Friedhofs tun. Erste neue Bäume sollen indes auch dort schon früher bereits gepflanzt werden.
Grundlagen für den Masterplan der Landschaftsarchitekten wurden auch in einem Workshop von Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung im Oktober 2023 gelegt. Im Vorfeld waren bereits erste Ideen zusammengetragen worden, die auch einen Wasserlauf umfassten, der das Areal im südlichen Teil quert. "Wasser an öffentlichen Plätzen ist aber immer problematisch", sagt Andreas Vierling. Möglich ist aber eine bepflanzte Mulde, die an einen Bachlauf erinnert und gleichzeitig der Entwässerung dienen kann.