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Kriselnder Arbeitsmarkt: Warum Hochschul-Absolventen keine Jobs finden

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Für Absolventen, die frisch von der Uni oder Hochschule kommen, ist die Lage am Arbeitsmarkt gerade schwierig. In welchen Bereichen es besonders schlecht aussieht und wie man mit der Lücke im Lebenslauf umgeht.


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Selten war der Berufseinstieg für frischgebackene Absolventen von Universitäten und Hochschulen so schwierig wie derzeit. Lange galt eine akademische Karriere als Garantie für einen guten Job. Seit der Corona-Pandemie haben sich die Aussichten jedoch verschlechtert und sind aktuell an einem neuen Tief angelangt.

So waren im Jahr 2024 durchschnittlich 290.000 Akademiker arbeitslos, das waren 47.000 mehr als im Vorjahr und „so viele wie in den letzten zehn Jahren nicht“. Das ergab eine Auswertung der Agentur für Arbeit von August 2025. Die Zahl der Arbeitslosen mit Hochschulabschluss ist damit prozentual deutlich stärker angestiegen (19 Prozent) als die Arbeitslosenquote allgemein (sieben Prozent). 

Uni-Absolventen ohne Job: Diese Branchen haben es besonders schwer

Besonders schwer haben es Absolventen – scheinbar auch unabhängig davon, ob sie einen Bachelor-, Master- oder Promotionsabschluss haben. Entscheidend ist eher das gewählte Studienfach. „Berufsgruppen der Sprach-, Geistes-, Gesellschaftswissenschaftler sowie Biologen haben allein aufgrund des regionalen Arbeitsmarktes tendenziell einen schwierigeren Zugang in das Berufsleben“, erklärt Mario Keller, Pressesprecher bei der Agentur für Arbeit in Heilbronn.

Betroffen sind aber auch Ingenieure oder Jobanwärter mit Studienfächern im Marketing und in BWL – also Berufsgruppen, die bislang immer einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt hatten. „Es gibt aktuell ein Überangebot an Ingenieuren für eine verhältnismäßig geringe Zahl an zu besetzenden Stellen“, erklärt Keller. 

Absolventen von Universitäten und Hochschulen haben es gerade schwer auf dem Arbeitsmarkt.
Absolventen von Universitäten und Hochschulen haben es gerade schwer auf dem Arbeitsmarkt.  Foto: Julian Stratenschulte

Kriselnder Arbeitsmarkt: Hochschul-Absolventen mit Schwierigkeiten bei Jobsuche

Grund dafür ist laut Keller unter anderem der schwächelnde Automotive-Bereich. Zu Beginn des Studiums sei die Arbeitsmarktlage in diesem Wirtschaftszweig noch gut gewesen, weshalb sich viele bewusst für diesen Weg entschieden haben. Nun, zum Studienende, steckt die Branche in der Krise. Unternehmen wie Bosch haben einen großflächigen Stellenabbau angekündigt. 

Einen weiteren Grund sieht Keller in den Anforderungen, die Unternehmen an neue Mitarbeiter stellen. Meist würden mindestens drei Jahre Berufserfahrung erwartet. „Dies ist für Absolventen einer Uni oder Fachhochschule nicht darstellbar“, betont Keller. 

Vergleichsweise gut gehe es Arbeitssuchenden, die einen Beruf als Lehrer, Arzt oder Jurist ergriffen haben. „Grundsätzlich gut sind die Chancen in den Bereichen Medizin, Soziales, Pflege, Gesundheit und IT“, fügt Keller hinzu. 

Wie mit der Lücke im Lebenslauf umgehen? Tipps für Bewerbungen

Viele Berufseinsteiger, die nicht sofort nach dem Abschluss eine Anstellung finden, beschäftigt die Frage, wie sie die Zwangspause bei Bewerbungsgesprächen erklären. Mario Keller empfiehlt Mut zur Ehrlichkeit. Eine Lücke im Lebenslauf sei „nicht so problematisch“, betont er: „Auch den Arbeitgebern ist bewusst, wie die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt ist.“ Tendenziell werde es mehr Absolventen mit Lücke im Lebenslauf geben.  

Um eine Lücke zu vermeiden, seien auch Praktika oder Trainees eine Option. Dadurch könne man den Fuß in ein Unternehmen bekommen oder das berufliche Netzwerk erweitern. Zudem sei es sinnvoll, an Berufsmessen teilzunehmen, um in Kontakt mit Arbeitgebern zu treten. Die Arbeitsagentur unterstützt bei der Jobsuche und könne etwa „Coachings anbieten, damit Unterlagen, Bewerbungen und der Auftritt im Vorstellungsgespräch überzeugen“. 

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