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Landkreis Heilbronn muss Millionen in den Häckselplatz Schwaigern-Stetten investieren

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Aus dem im Landkreis Heilbronn gesammelten Baum- und Heckenschnitt wird Strom und Fernwärme produziert. Dazu ist eine gute Qualität notwendig. Der Kreis muss Millionen in den Häckselplatz Schwaigern-Stetten investieren. 


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Im Jahr 2024 wurden im Landkreis Heilbronn circa 26.000 Tonnen Bioabfall und 29.000 Tonnen Baum- und Heckenschnitt gesammelt. Das Grüngut ist ein wichtiger Energielieferant: Aus den kleingehäckselten Ästen und Zweigen entstehen 23,7 Millionen Kilowattstunden Energie. Damit werden rechnerisch der Strom- und Fernwärmebedarf von fast 4000 Personen gedeckt. Das entspricht rund mehr als einem Prozent der gesamten Kreisbevölkerung.

39 Häckselplätze im Kreis Heilbronn nehmen Baum- und Heckenschnitt entgegen

Steine, Müll und Plastik gehören nicht auf den Häckselplatz, erklärt Harry Keppele, Fachbereichsleiter Sammlung und Verwertung bei der Abfallwirtschaft im Landratsamt Heilbronn. Um die Qualität des angelieferten Grünguts sicherzustellen, habe man sich schon vor Jahren entschieden, die Häckselplätze einzuzäunen. Nur zu festen Öffnungszeiten wird Grüngut entgegengenommen. „Das Material wird auf den Häckselplätzen unter Aufsicht durch das Personal gesammelt. Störstoffe fallen hier deshalb kaum an.“

Der Häckselplatz im Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten des Landkreises Heilbronn soll neu gebaut werden.
Der Häckselplatz im Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten des Landkreises Heilbronn soll neu gebaut werden.  Foto: Seidel, Ralf

Während aus dem Bioabfall durch Vergärung Kompost und Flüssigdünger entsteht, wird das Häckselgut als Biomasse CO2-neutral thermisch verwertet, erklärt der Experte. 39 Häckselplätze im Landkreis Heilbronn nehmen Baum- und Heckenschnitt entgegen. Im Hohenlohekreis gibt es 13 Standorte, die 12.000 Tonnen Grüngut eingesammelt haben. 

Großes Problem ist nasses Grüngut. Die Umwandlung in Kompost erfordert eine „Hygienisierung“, also eine Erhitzung auf 50 bis 70 Grad, um schädliche Mikroorganismen abzutöten. Die verschärfte Bioabfallverordnung verlangt, dass nasses Grüngut von trockenem Reisig strikt getrennt wird. 

Neue Vorgaben erfordern Investitionen in Häckselplätze – Landkreis Heilbronn muss aktiv werden 

Auch wasserrechtliche Vorgaben haben sich geändert: Auf Plätzen ohne Kanalanschluss darf der Baum- und Heckenschnitt nicht mehr weiter bearbeitet werden. Weil sich zudem die Lagerfristen für das zerkleinerte Häckselgut erheblich verkürzt haben, muss der Landkreis Heilbronn nun aktiv werden. 

Der Häckselplatz beim Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten wird für 2,8 Millionen Euro neu gebaut. Der bestehende Platz liegt auf der Deponiefläche und muss im Rahmen der Stilllegung des Altteils ohnehin aufgegeben werden. Die derzeitige Betriebsgenehmigung gilt noch bis April 2027. 

Auch in das Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten des Landkreis Heilbronn muss immer wieder investiert werden.
Auch in das Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten des Landkreis Heilbronn muss immer wieder investiert werden.  Foto: Seidel, Ralf

Der Häckselplatz in Schwaigern-Stetten wird neu gebaut

Um das Entsorgungsangebot in Schwaigern-Stetten erhalten zu können, soll dort auch weiterhin Baum- und Heckenschnitt abgegeben werden können. „Außerdem ist ein ausreichend großer Platz mit Kanalanschluss von grundlegender Bedeutung für den gesamten Betrieb der Häckselplätze im Landkreis Heilbronn“, heißt es in einer Vorlage für den Betriebsausschuss des Kreistags, der kommenden Dienstag tagt. 

Vor der Einfahrt in das Entsorgungszentrum konnte der Abfallwirtschaftsbetrieb Grundstücke erwerben, auf denen ein zentraler Platz errichtet werden kann. Der neue Platz soll mit 42 Ar ungefähr so groß sein wie der bisherige. Ein Schmutzwasserkanal ist schon vorhanden.

Auf den Häckselplätzen im Landkreis Heilbronn können Privathaushalte ihren Baum-, Strauch- und Heckenschnitt (Astdurchmesser bis ca. 10 cm) kostenlos abgeben. Ab März bis einschließlich Dezember stehen zusätzlich Container oder Anhänger auf den Häckselplätzen bereit. Hier können pro Anlieferung bis zu 500 Liter Laub oder Rasenschnitt abgegeben werden.

Elementar für die Sammlung und Verwertung des Grüngutes im gesamten Landkreis

Die Fläche kann deshalb zur weiteren Aufbereitung von zerkleinertem Baum- und Heckenschnitt auch der anderen Häckselplätze genutzt werden. „Der geplante Standort ist elementar für die Sammlung und Verwertung des Grüngutes im gesamten Landkreis. Er trägt damit wesentlich dazu bei, die dezentrale Struktur mit ortsnaher Abgabe von Baum- und Heckenschnitt für die Bevölkerung langfristig zu erhalten.“

Der Neubau mit Waage für gewerbliche Anlieferer soll 2,84 Millionen Euro kosten. Dabei ist eine mögliche Kostensteigerung von zehn Prozent schon mit eingeplant. Aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative hofft der Abfallwirtschaftsbetrieb auf eine Förderung von 40 Prozent. Die Finanzierung ist im Wirtschaftsplan und der mittelfristigen Finanzplanung sicher gestellt. Die Ausschreibung und Vergabe der notwendigen Leistungen soll nun in Kürze erfolgen. 

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