Rund 20 Grad Ende November – Temperaturen in Baden-Württemberg auf Rekordkurs?
Die Menschen in Baden-Württemberg erleben gerade Temperaturen um die 20 Grad – und das Ende November. Ein Meteorologe erklärt, wie rekordverdächtig die aktuellen Werte sind.
Nach den ersten kalten Tagen dieses Herbstes in Baden-Württemberg brachte das vergangene Wochenende einen krassen Temperatursprung von mehr als 10 Grad. "Selten und außergewöhnlich" bezeichnet Meteorologe Clemens Steiner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart die Rekordtemperaturen auf Anfrage der Heilbronner Stimme.
Mit knapp 20 Grad wurden am Sonntag in Baden-Baden die höchsten Werte im Land gemessen. Nur unwesentlich kühler war es im Raum Heilbronn. An den Messstationen in Obersulm und Öhringen stieg das Thermometer jeweils auf 18,5 Grad.
20 Grad im November: Wärme in Baden-Württemberg auch am Montag
"Das sind Werte, die um diese Jahreszeit durchaus erreicht werden können", sagt Steiner. Es komme aber nicht oft vor, dass die Temperaturen im November die 20-Grad-Marke überschreiten. "Grund dafür ist eine riesige Tiefdruckentwicklung über den Britischen Inseln, die die Warmluft von Spanien ansaugt", erklärt der Meteorologe.
Zur Einordnung: Die höchste November-Temperatur, die jemals in Baden-Württemberg gemessen wurde, ist 24 Grad. Abgelesen wurde dieser Wert am 1. November 1968 in Weingarten bei Ravensburg. Am 7. November 1955 war es mit 22,4 Grad an der DWD-Wetterstation in Öhringen so warm wie noch nie in der Region um diese Jahreszeit.
Wetter-Vorschau für Baden-Württemberg: Immer wieder Regen und sinkende Temperaturen
An der ungewöhnlich milden Witterung soll sich auch am Montag zunächst nichts ändern. "Bis auf 18 Grad werden die Tageshöchstwerte rund um Heilbronn steigen", sagt Steiner voraus. Im Rheintal können 20 Grad und mehr erreicht werden, mit den höchsten Werten im Breisgau. "Es kann am Montag sogar noch etwas wärmer werden als am Sonntag." Dazu werde es vor allem in der Bodensee-Region föhnig. Der Meteorologe rechnet mit teilweise starken Böen am östlichen Bodensee bis hin zu schweren Sturmböen.
"Dann ist aber Schluss mit der Wärme", sagt Steiner. Am Abend ziehe eine Kaltfront aus Nordwesten nach Baden-Württemberg herein. Die Folge: Es wird in den folgenden Tagen wieder deutlich kühler.
"Wir werden bis zum Wochenende einen Temperatursturz bekommen. Mit dann nur noch einstelligen Höchsttemperaturen im unteren Bereich. Die Menschen in Heilbronn werden sich dann auf maximal 5 Grad einstellen müssen". In den Hochlagen ab etwa 600 Meter sollen die Niederschläge dann zunehmend als Schnee fallen.