Unwetter in Ulm: Verursachte ein Tornado die Schäden?
Ein Unwetter beschert Ulm große Hagelkörner, umgeknickte Bäume und abgedeckte Dächer. Die Feuerwehr geht von einer Windhose aus. Doch der Wetterdienst hat einen Tornado in Verdacht.
In Ulm sind mehrere Häuser durch das Unwetter beschädigt worden. Der Schwerpunkt habe im Stadtteil Donaustetten gelegen, dort seien zweieinhalb Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass die Gebäude nicht mehr bewohnbar seien, sagte Adrian Röhrle, der Leiter der Feuerwehr Ulm, am Abend vor Ort. Menschen seien nicht verletzt worden. „Die Schäden werden allein im Bereich Donaustetten auf 500.000 Euro geschätzt“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.
Tornado in Ulm? Wetterdienst geht Verdacht nach
Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. In einem Radius von einem Kilometer gebe es sehr starke Beschädigungen – teilweise seien es nur einzelne abgedeckte Dachplatten, teilweise ganze Dächer. Ein Anwohner sprach von Totalschaden an seinem Auto. Der Deutsche Wetterdienst verkündete am Mittwoch, dem Tornadoverdacht werde nachgegangen.
Wütete ein Tornado in Ulm? Wetterdienst schätzt die Lage ein
Nach dem schweren Unwetter geht der DWD Stuttgart am Donnerstagmorgen nicht davon aus, dass es einen Tornado in Baden-Württemberg gegeben hat. „Wir sehen das eher skeptisch. Wir gehen davon aus, dass es eher kein Tornado war“, sagte ein Meteorologe. Es werde im Laufe des Tages jedoch weiter geprüft.
Zum Verlauf des Unwetters sagte der DWD-Experte: „Es war von vorneherein klar, dass Baden-Württemberg nur gestreift wird und nicht dieses hochgefährliche Wetter zu ertragen hat.“ Zwischen 18 und 19 Uhr habe sich im grenznahen Bereich vom Allgäu bis hoch zur Ostalb eine Gewitterlinie gebildet. In Bayern seien die stärksten Werte aufgetreten. Dort gab es auch Auswirkungen auf den Flugverkehr: In Memmingen musste eine Passagiermaschine wegen Turbulenzen und Verletzten notlanden.
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