Baustart für weiteren Suedlink-Abschnitt in Baden-Württemberg – Feier mit Lichtshow in Grünsfeld
In Baden-Württemberg wird ein weiterer Abschnitt des Großprojekts Suedlink gebaut. In wenigen Jahren soll damit Ökostrom durchs ganze Land fließen. Auch in der Region Heilbronn haben bereits Vorarbeiten begonnen.
Mit einer Licht-Installation ist am Freitagabend der Baubeginn für den baden-württembergischen Abschnitt der Stromautobahn Suedlink gefeiert worden. Von der Landesgrenze bis Bad Friedrichshall-Kochendorf wird das Kabel auf 79 Kilometer Länge bis 2028 verlegt und betriebsfertig gemacht. Vorbereitende Arbeiten entlang der Suedlink-Trasse haben bereits begonnen, etwa bei Möckmühl und bei Oedheim.
Zur Feier am Ortsrand von Grünsfeld im Main-Tauber-Kreis waren Ministerpräsident Winfried Kretschmann, EnBW-Vorstandsvorsitzender Georg Stamatelopoulos und Transnet-BW-Chef Werner Götz gekommen. Auch am zweiten Trassenabschnitt wird gebaut: Von Kochendorf bis Leingarten verläuft das Kabel über 16 Kilometer durch die Gruben der Südwestdeutschen Salzwerke in 200 Metern Tiefe. Am Umspannwerk Großgartach entsteht das Konvertergebäude.

Stromautobahn Suedlink: Ministerpräsident Kretschmann bewertet Projekt positiv
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bewertete das Projekt positiv: "Die Anbindung an die riesigen Windparks im Norden wird uns zu mehr Sicherheit und Unabhängigkeit verhelfen."
Die Bundesnetzagentur hatte TransnetBW zufolge Mitte September grünes Licht für die rund 80 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis) und Bad Friedrichshall gegeben. Mit der Genehmigung bestehe nun Baurecht für beide Streckenabschnitte und damit die gesamte Suedlink-Route in Baden-Württemberg.
Stromautobahn: Nord-Süd-Trasse soll 2028 in Betrieb gehen
Die insgesamt rund 700 Kilometer lange Trasse soll künftig grünen Strom aus dem windreichen Norden nach Süddeutschland transportieren. Zehn Millionen Haushalte sollen versorgt werden. Eine der beiden Gleichstromleitungen verläuft von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein bis nach Leingarten – die andere endet im unterfränkischen Bergrheinfeld. Insbesondere Baden-Württemberg und Bayern sind nach der Abschaltung der Atomkraftwerke und dem Kohleausstieg vermehrt auf Windkraft aus Norddeutschland angewiesen.
Die Inbetriebnahme der Trasse ist für Ende 2028 geplant. Zuletzt hatte es laut TransnetBW mehrmals Verzögerungen aufgrund von aufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren gegeben. Suedlink ist eine von mehreren geplanten Stromautobahnen im Bundesgebiet und soll die Energiewende voranbringen.