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Entzauberung der AfD durch Streitgespräch mit Boris Palmer? Wohl kaum

  
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Das Streitgespräch zwischen Oberbürgermeister Boris Palmer und AfD-Landeschef Markus Frohnmaier hat die Partei nicht entzaubert, findet unsere Autorin. Einen Effekt hatte die Debatte aber.


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Hat die Veranstaltung in Tübingen, hat Boris Palmer die AfD entzaubert? Wohl nicht. Hat also das ganze Spektakel – und das war es zu Beginn – überflüssig und hat nur auf das Konto der AfD eingezahlt? Wohl auch nicht.

Denn Palmer hat das Parteiprogramm der AfD seziert und deutlich machen können, was eine Umsetzung vom Papier in die Praxis für viele Menschen, die Kommunen, für die Wirtschaft, den Standort und die Gesellschaft bedeuten würde – in vielerlei Hinsicht nichts Gutes. 

Debatte zwischen Palmer und Frohnmaier bringt AfD aus der Opferrolle

Wer dafür offen Ohren hatte, fand genug Widersprüchlichkeiten, die Frohnmaier weder auflösen konnte noch wollte. Viele konkrete Fragen blieben unbeantwortet, Verdrehungen und Halbwahrheiten unwidersprochen. Das ist dem Format geschuldet. Ein Faktencheck in Echtzeit ist hier nicht möglich.

Aber auch, wenn sich an den Lagern nichts oder wenig verschoben hat nach dem Streitgespräch, war es dennoch wichtig, dass es so überhaupt stattgefunden hat. Palmer mag die AfD nicht entzaubert haben. Aber sein Verdienst ist, die Rechtspartei aus der Märtyrerecke heraus ans Licht gezerrt hat.

Streitgespräch zwischen Palmer und Frohnmaier hat Demokratie nicht geschadet

Aber nach Tübingen kann die AfD zumindest nicht mehr die Opferrolle beanspruchen und beklagen, vom politischen Wettbewerb ausgegrenzt zu werden. Sie musste sich stellen. Einen klaren politischen Gewinner und Verlierer mag es nicht geben. Die beste Nachricht dürfte sein, dass die Veranstaltung der Demokratie nicht geschadet hat.

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