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Kriminalitätsbekämpfung
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Heilbronn diskutiert Videoüberwachung – Mannheim setzt bereits auf KI-Kameras

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Nach wiederholten Straftaten in Heilbronns Innenstadt wird die Forderung nach Videoüberwachung lauter. In Mannheim läuft bereits ein Pilotprojekt – mit ersten Erfolgen.


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Kaum ein Wochenende vergeht, an dem die Polizei in Heilbronns Innenstadt, insbesondere dem Marktplatz, Straftaten verfolgen muss. Vergangenes Wochenende gerieten mehrere Jugendliche in Streit.

Eine Schlägerei unter Drogendealern Ende Januar, der von einer Videokamera eines Döner-Imbisses aufgezeichnet worden war, entfacht die Forderung nach einer Videoüberwachung erneut.

Brennpunkt Marktplatz Heilbronn – Mannheim setzt Videoüberwachung ein

Mannheim setzt seit 2018 zur Bekämpfung von Straftaten in einem Pilotprojekt auf KI-gestützte, intelligente Videoüberwachung. „Erkennt die Kamera eine Schlag- oder Trittbewegung, erscheint eine Meldung auf dem Computer“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim. Ein Beamter schaue sich die Situation an und alarmiert wenn notwendig eine Streife.

Noch sei es so, dass 24 Stunden Personal vor dem Bildschirm sitze und die Bilder der Kamera verfolge.

Videoüberwachung: Subjektive Sicherheitsgefühl in Mannheim erhöht

An vier Örtlichkeiten, an denen es vermehrt zu Straftaten gekommen war, seien die Kameras installiert. Dabei werde vor allem die Gesamtsituation von der Kamera erfasst. „Man kann zwar heranzoomen, eine Gesichtserkennung haben wir aber nicht.“

Er spricht von einem deutlich höheren Ermittlungserfolg, seit die Videoüberwachung installiert ist. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger habe sich erhöht.

Videoüberwachung in Heilbronn: Ausleuchten bestimmter Bereiche als Möglichkeit

Fast alle Fraktionen des Heilbronner Gemeinderats sind für eine Videoüberwachung. Skeptisch sind die Grünen und die AfD. Letztere sprach sich für eine City-Wache aus. Eine mobile Polizeiwache für die Innenstadt ist ein anderer Gedanke.

FDP-Stadtrat Nico Weinmann (52) ist rechtspolitischer Sprecher und Mitglied im Ausschuss des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen seiner Fraktion im Landtag. Er hält die Videoüberwachung für einen Baustein von vielen. Stärkere sichtbare Polizeipräsenz oder das Ausleuchten bestimmter Bereiche seien zudem Möglichkeiten. Obwohl die FDP dafür steht, in puncto Datenschutz im Sinne der Bürger zu entscheiden, hält er „Videoüberwachung im vorliegenden Fall für verhältnismäßig“.

Stadt Mannheim bezeichnet Videoüberwachung als Erfolgsgeschichte: Marktreife noch nicht erreicht

Über die Erfahrungen in Mannheim hat sich vor gut einem Jahr der Innenausschuss des Landes befasst. Zwar habe der Projektzeitraum von fünf Jahren noch nicht ausgereicht, um eine Marktreife herzustellen, wird Innenminister Thomas Strobl (64, CDU) zitiert. Das Projekt laufe dennoch erfolgreich. Auch, wenn trotz der eingesetzten KI nach wie vor ein Beamter dafür notwendig sei, um relevante Sachverhalte zu erkennen. Der Pilot in Mannheim werde bis November 2026 fortgesetzt. 

Voll des Lobes äußert sich die Stadt Mannheim. Sie bezeichnet die Videoüberwachung als eine Erfolgsgeschichte. Durch frühzeitiges Erkennen von Gefahrensituationen biete das Projekt einen enormen Mehrwert, erklärt sie zu einer Landtagsanfrage aus dem Jahr 2023. Das gilt vermutlich auch heute.

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